Amerikanischer Jazz-Posaunist, Komponist und Bandleader, geboren am 10. September 1953 in Hempstead, Long Island. Er arbeitete von 1976 bis 1978 mit Sun Ra und anschliessend mit Dollar Brand/Abdullah Ibrahim.
Danach war er Mitglied des David Murrays Ocetets und der David Murray Bigband und trat später mit Henry Threadgill, Lester Bowies Brass Fantasy, Olu Dara, Cecil Taylor, Sam Rivers, Muhal Richard Abrams, Don Byron, Joseph Jarman, Henry Threagill Bill Laswells Sacred System und mit Charlie Hadens Liberation Music Orchestra auf.
Daneben leitete er mehrere eigene Gruppen und machte Aufnahmen unter eigenem Namen. Die erste nannte sich "Aboriginal Affairs" (India Navigation 1983) mit Alonzo Gardner (g), Ken McIntyre (as, fl,bcl, oboe), Donald Smith (p, vcl), Anthony Cox (b) und Andre Strobert (dm) als Mitmusiker.
Für "Black Bone" (Soul Note, 1984) holte er George Adams (ts), Donald Smith (p), Fred Hopkins (b) und Charlie Persip (dm) dazu. "Tributes" (OTC, 1985) entstand mit Vincent Chancey (frh), Olu Dara (tp, co hca), Junior Vega (tp), Dave Holland (b, cello) sowie Famoudou Don Moye (dm, perc) und Billy Higgins (dm).
"Shelter" (JMT, 1987) war eine Aufnahme seiner Gruppe Tailgaters Tales bestehend aus Edward J. Allen (tp), Don Byron (cl, bcl), Tunde Samuel (vcl), Rod Williams (p), Anthony Cox (b) und Pheeroan Aklaff (dm). Für zweite Tailgaters Tales-Aufnahme "Blackout In The Square Root Of Soul" (JMT, 1988) holte Harris Don Byron (cl, bars), Edward J. Allen (tp), Jean-Paul Bourelly (g), Clyde Criner (key), Anthony Cox (b) und Ralph Peterson, Jr. (dm) dazu.
Cold Sweat, nach einem Song von James Brown, nannte Harris eine kurzlebige Formation, die mit "Plays J.B." (JMT, 1989) und "4 Play" (JMT, 1991) zwei Alben veröffentlichte, beide eingespielt in jeweils unterschiedlichen Besetzungen. Denen gehörten neben anderen George Adams (ts), David Murray (ts) und Arthur Blythe (as) an.
"Hip Hop Be Bop" (ITM, 1993) war eine Aufnahme mit Billy Bang (vio) und Henry Threadgill (reeds) als Co-Leader sowie mit Brett Allen (g), Wayne Providence und Prince Dominique (vcl). "F Stops" (Soul Note, 1994) entstand mit Bill White (g), John Stubblefield (ts), Hamiet Bluiett (bars), Darrell Grant (p, key), Calvin "Fuzz" Jones (b, e-b) und Tony Lewis (dm).
Unter dem Gruppennamen Craig Harris And The Nation of Imagination spielte er mit türkischen und mit amerikanischen Musikern "Istanbul" (Doublemoon, 1998) ein. Schon 1988 hatte er die gleichnamige Organisation Nation of Imagination, Inc. gegründet, die sich der Realisierung multimedialer Projekte widmete.
"Souls Within The Veils" (Aquastra, 2005) war seine Comeback-Aufnahme, eingespielt unter eigenen Namen mit Hilfe von Kahil El'Zabar (perc), Graham Haynes (co), Oliver Lake und Steve Coleman (as), Hugh Ragin (tp), Hamiet Bluiett (bars), Don Byron (cl), Cecil McBee (b) und Billy Hart (dm).
Mit dem Dichter Sekou Sundiata entstand 1992 das Projekt "The Circle Unbroken Is a Hard Bop. 1994 realisierte Harris das Projekt "Lost in Translation", eine Verbindung von Musik, Tanz und Lyrik, in Zusammenarbeit mit anderen Künstlerinnen und Künstlern.
Im gleichen Jahr begannen er und Sekou Sundiata mit der Arbeit an "Return Of Elijah", einem Stück, das sich mit der Geschichte des Sklavenhandels auseinandersetzt und 1996 uraufgeführt wurde. 1997 wurde "Remembering We Selves" aufgeführt, an dem er neben Amiri Baraka als künstlerischer Leiter, Komponist und Darsteller mitwirkte.
1998 war Craig Harris als Komponist und Leiter eines Ensembles an "Tongues of Fire Choir" beteiligt, einem Abend für Musik und gesprochenen Text mit Nona Hendryx, Ntozake Shange, Jessica Hagedorn, Regina Carter, Quincy Troupe, Amiri Baraka und Sekou Sundiata.
Mit Mark Isham war er für den Soundtrack "Judas And The Black Messiah" (WaterTower, 2021) verantwortlich. Mit Ray Anderson, Gary Valente und George Lewis hattte er das Posaunen-Quartett Slideride gebildet, von dem eine gleichnamige CD (hat ART, 1995) erschien. 11/24