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Deep Purple (Mark I bis Mark V)

Englische Hard Rock-Gruppe, gegründet im Februar 1968 in Hartford, Chesire. Die Band entstand, als die Londoner Geschäftsleute Tony Edwards und John Coletta 1967 beschlossen, in eine Rockband zu investieren. Sie beauftragen Jon Lord mit der Gründung und der Auswahl der Musiker.



Aus der Band Roundabout, die damals aus Ritchie Blackmore (g), Jon Lord (org) von den Flowerpot Men, Chris Curtis (vcl) von den Searchers sowie Dave Curtiss (e-b) und Bobby Woodman (dm) bestand, bildete sich im März 1968 nach dem Ausscheiden von Curtis, Woodman und Curtiss, das erste Lineup Deep Purple, das unter der Bezeichnung Mark I bekannt wurde.

 

Es bestand aus Rod Evans (vcl) von The Maze, Ritchie Blackmore (g), John Lord (org), Nick Simpler (e-b) und Ian Paice (dm), ebenfalls von The Maze. Der Bandname stammte nicht vom gleichnamigen Slangbegriff für LSD, sondern vom Swing-Song "When The Deep Purple Falls..." von Peter DeRose.

 

Die Mark I-Besetzung spielte die drei ersten Alben "Shades Of Deep Purple" (Parlophone, 1968), "The Book Of Taliesyn" (Harvest, 1968) und "Deep Purple" (Harvest, 1969) ein und existierte bis zum Juli 1969. Neben Eigenkompositionen spielte die Gruppe auch Stücke von Joe South ("Hush"), Neil Diamond ("Kentucky Woman") oder "River Deep, Mountain High", ein Hit von Ike & Tina Turner.

 

Die drei Alben kamen vor allem in den USA an, wo sie allesamt in den Billboard 200 auftauchten. Dabei resultierten die Plätze 24, 38 bzw. 162. Mit der Verpflichtung von Ian Gillan (vcl) und Roger Glover (e-b) für die gefeuerten Evans und Simper entstand "das" klassische Mark II-Lineup.


Es existierte bis Juni 1973 und fand sich später zweimal – von April 1984 bis Mai 1989 und August 1992 bis November 1993 – erneut zusammen. Mit dieser Neu-Besetzung wurde die Musik der Gruppe härter und gradliniger, auch wenn sich Deep Purple mit "Concerto For Group & Orchestra" (Tetragrammaton, 1969 und  Harvest, 1970) am 24. September 1969 in der Londoner Royal Albert Hall mit Hilfe des Royal Philharmonic Orchestras vorerst auf ein Experiment einliess.

 

Immerhin war es das bisher erste Deep Purple-Album in den britischen Charts, wenn auch nur auf Platz 26 dazu auf Platz 149 der Billboard 200. Später erschien davon eine Doppel-CD (Capitol, 2002), die neben dem "Concerto" auch drei Titel enthielt, die Deep Purple an diesem Abend ohne Orchester gespielt hatte. Gleichzeitig erschien vom "Concerto" eine DVD.

 

"Gemini Suite Live" (Capitol,, 1971) war kurz danach ein zweiter Versuch, sich nach "Concerto" mit einem grossen Orchester zusammenzutun. Die Aufführung fand im September 1970 in der Royal Festival Hall in London statt. Das Album erschien allerdings unter Jon Lords Namen und von Deep Purple machten zudem nur noch Roger Glover (e-b) und Ian Paice (dm) mit.

 

Nach dem "Concerto" folgten mit "Deep Purple In Rock" (Harvest, 1970), "Fireball" (Harvest, 1971), "Machine Head" (Purple, 1972) und "Who Do We Think We Are" (Purple, 1973) vier hocherfolgreiche Alben. "Fireball" und "Machine Head" waren neben einer Compilation die beiden einzigen Nummer-1-Alben der Band in den englischen Charts. Die beiden anderen Alben erreichten beide Platz 4 der UK-Charts.

 

"Machine Head" war mit Platz 7 in den Billboard 200 das erfolgreichste Deep Puple-Album in den US-Charts. Von "Machine Head" erschien zum 40. Jahrestag des Erscheinens die CD "Re-Machined - A Tribute To Deep Purple's Machine Head" (Eagle, 2012). Metallica, Iron Maiden, Glenn Hughes, Chad Smith, Black Label Society, Chickenfoot, The Flaming Lips, Carlos Santana, Kings Of Choas, Jimmy Barnes und Joe Bonamassa spielten dafür die Tracks dieser LP nach.

 

Zwischen diesen vier erfolgreichen Alben Anfang der 1970er Jahre hatte die Band auch die Live Doppel-LP "Made In Japan" (Purple, 1972) veröffentlicht, die in den USA ein Top-10-Album war. Von "Made In Japan" kam 40 Jahre nach Erscheinen eine 4-CD-Box (Universal, 2014) heraus, auf der drei komplette Konzerte der damaligen Japan-Tournee dokumentiert wurden.



Gillan und Glover verliessen nach "Who Do We Think We Are" die Gruppe und wurden durch David Coverdale (vcl) und Glenn Hughes (e-b) ersetzt. Diese Mark III-Besetzung existierte zwischen Juni 1973 und Mai 1975. Mit den drei Gründungsmitgliedern Lord, Paice und Blackmore entstanden weitere Alben.

 

"Burn" (Purple, 1974) und "Stormbringer" (Purple, 1974) waren weitere Top-10-Alben in Grossbritannien. Zudem war "Burn" das dritte Top-10-Album der Band in den Billboard 200. Anfang 1974 kehrte Ritchie Blackmore der Band den Rücken, um mit Rainbow eine eigene Gruppe zu gründen.

 

Mit dem Amerikaner Tommy Bolin (g) von The James Gang spielten die vier anderen Deep Purple-Mitglieder "Come Taste The Band" (Purple, 1975) ein. Mit den Plätzen 19 (UK) und 43 (USA) war es nicht gerade erfolgreich. Die bisher einzigen Liveaufnahmen dieses Mark IV-Lineups vom Juni 1975 wurden später unter den Titeln "Days May Come" und "Beachwood Drive" (beide Purple, 2000) als Einzel-CDs bzw. als  "Days My Come And Days May Go" (Purple, 2008) in Form einer Doppel-CD herausgebracht.

 

Im Frühling 1976 löste sich Deep Purple auf. Tommy Bolin starb am 4. Dezember 1976 25-jährig in Miami, Florida. Im April 1984 kam es zu einer Reunion des klassischen Mark II-Lineups mit Lord, Paice, Blackmore, Glover und Gillan. Die neuen, alten Purple spielten mit "Perfect Strangers" (Polydor, 1984) und "The House Of Blue Light" (Polydor, 1987) zwei weitere Alben ein. Mit beiden Alben kehrte die Band in die Top-10 der britischen Charts zurück.

 

Dann verabschiedete sich Gillan ein zweites Mal - allerdings nur für kurze Zeit. Mit Joe Lynn Turner als Leadsänger entstand in der Mark V-Besetzung das wenig erfolgreiche Album "Slaves & Masters" (BMG/RCA, 1990). Für "The Battle Rages On..." (RCA, 1993) war Gillan wieder zurück und das klassische Mark-II-Line-up ein drittes Mal wiedervereint.

 

Trotzdem konnte die Band mit Platz 21 nicht mehr ganz an frühere Alben dieses Lineups anknüpfen. Dazwischen hatte Deep Purple mit Gillan im Mark II-Lineup bei verschiedenen Konzerten in den USA und Europa das Live-Album "Nobody's Perfect" (Mercury, 1988) aufgenommen. Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre waren weitere Livealben erschienen.

 

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