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George Jones

  • musicmakermark
  • 29. Apr.
  • 4 Min. Lesezeit

Amerikanischer Country-Singer/Songwriter, geboren am 12. September 1931 in Saratoga, Texas. Er stammte wie viele andere Musiker seiner Zeit aus ärmlichen Verhältnissen. Mit neun Jahren lernte er Gitarre spielen. Bald darauf begann er in den Strassen von Beaumont zu musizieren.



Mit 19 heiratete er zum ersten Mal. Ein Jahr später wurde er geschieden und zur Marine eingezogen. Nach der Marine lernte er den Country-Sänger Sonny Burns kennen. Mit ihm trat er erstmals im KNUZ Houston Hometown Jamboree auf und absolvierte Auftritte in Bars und Kneipen.

 

Mit Burns spielte er 1953 bei "Starday Records" seine ersten Schallplatten ein. Unter der Förderung von Harold Daily, der Teilhaber an der Plattenfirma "Starday" war und für viele Jahre sein Produzent und Manager wurde, veröffentlichte Jones seine erste Single "No Money in This Deal", die ein Misserfolg war.

 

Auch nachfolgenden Veröffentlichungen verfehlten die Charts. Erst "Why, Baby, Why" schaffte es 1955 bis auf Platz 4 der Country-Charts. Nach diesem Hit folgten weitere Top-10-Platzierungen, ehe "White Lightning" (Mercury, 1959) sein erster von neun Nummer-1-Hits in den Country-Charts wurde.

 

Mit "Tender Years" (Mercury, 1961), "She Thinks I Still Care" (UA, 1962), "Walk Through This World With Me" (Musicor, 1967), "The Grand Tour" (Epic, 1974), "The Door" (Epic, 1974), "He Stopped Loving Her Today" (1980), "Still Doin' Time" (Epic, 1981) und "I Always Get Lucky With You" (Epic, 1983) folgten weitere Nummer-1-Hits.

 

George Jones veröffentlichte 182 Singles, darunter 136 als Solokünstler. Die meisten davon schafften es in die amerikanischen Country-Charts. Nur vereinzelte tauchten in den Billboard Hot 100 auf, dort allerdings nur auf hinteren Plätzen. 31 Singles entstanden mit anderen Sängerinnen/Sängern, jene mit Tammy Wynette nicht mitgezählt.

 

"Yesterday's Wine" (Epic, 1982), eine Single mit Merle Haggard, war ein weiterer Nummer-1-Hit für Jones. Andere Singles entstanden mit Johnny Paycheck, Brenda Carter, Melba Montgomery, Gene Pitney, Margie Singleton, Jeanette Hicks, Virginia Spurlock oder Sunny Burns. Unter dem Namen Thumper Jones veröffentlichte George Jones auch Material, das in Richtung Rockabilly ging.

 

Dazu gab George Jones 80 Studioalben, drei Live-Alben und über 130 offizielle Compilations heraus. 69 Alben waren Soloveröffentlichungen und elf weitere solche, die zusammen mit anderen Sängerinnen oder Sängern eingespielt hatte. Jene mit Tammy Wynette sind dabei nicht mitgezählt.

 

Die ersten Alben hiessen "Grand Ole Opry's New Star" (Starday, 1957), "George Jones Sings" (Starday und Mercury, 1957),  "Country Church Time" (Mercury, 1959) und "George Jones Sings White Lightning and Other Favorites" (Mercury, 1959). Es dauerte mehrere Jahre und Alben, bis Jones ein erstes Album in den Charts hatte.

 

Es waren dies "George Jones Sings Like the Dickens!" und "I Get Lonely in a Hurry" (beide UA, 1964) auf Platz 6 bzw. Platz 10 der Country-Charts. "I'm a People" (Musicor, 1966) war das erste und einzige Nummer-1-Soloalbum.

 

Während den 1960er Jahre trat Jones verstärkt im Fernsehen auf. Er wirkte 1965 im Musikfilm "Country Music on Broadway" mit und trat Ende der 1970er Jahre auch in der Sendung "That Good Old Nashville Music" auf. Auch in "The Johnny Cash Show" trat er auf. Begleitet wurde George Jones lange von seiner Band The Jones Boys mit Freddie Haws (g) und James Holley bzw. Johnny Pacheck (b, vcl).

 

Nach seiner zweiten Scheidung zog 1968 Jones nach Nashville. Dort begegnete er der zehn Jahre jüngeren Sängerin Tammy Wynette, die es damals bis ganz nach oben geschafft hatte. Anfang 1969 heiraten die beiden.

 

Jones wechselte bei dieser Gelegenheit sowohl seinen Manager als auch erneut das Plattenlabel. 1971 unterschrieb er bei "Epic Records", der Firma, bei der auch seine Frau unter Vertrag war. Jones und Wynette waren durch ihre Heirat zu Superstars der Country-Szene avanciert.

 

Neben eigenen Aufnahmen spielten George Jones und Tammy Wynette eine Reihe von gemeinsamen Singles und Alben ein. Die Ehe kriselte bald. Die beiden starken Persönlichkeiten, die sich nur schwer anpassen und unterordnen konnten, trugen ihre heftigen Streitigkeiten zunehmend in der Öffentlichkeit aus.

 

Dazu kamen massive Alkoholprobleme bei Jones. Wynette verliess Jones 1974. Ein Jahr später wurde die Ehe geschieden. Die beiden spielten aber weiterhin gemeinsam Platten ein. Nach der Scheidung verschlimmerten sich Jones' Alkoholprobleme, hinzu kam eine Kokainabhängigkeit.

 

George Jones musste häufig wegen Trunkenheit Konzerte absagen. Er handelte sich dafür den Spitznamen „No-Show Jones“ ein. Die Hitparaden-Erfolge wurden seltener. Trotz seiner Erfolge schaffte Jones es nicht, von den Drogen wegzukommen. Er randalierte in der Öffentlichkeit und bekam Probleme mit der Polizei.

 

1983 heiratete er zum vierten Mal. Mit Hilfe seiner Ehefrau Nancy gelang es ihm endlich, seinen Alkoholkonsum zumindest eine Zeitlang unter Kontrolle zu halten. Unterdessen hatten jüngere Country-Sänger das Ruder übernommen. Jones nahm zwar weiterhin Schallplatten auf, aber die grossen Erfolge blieben aus.

 

1992 wurde er in die Country Music Hall of Fame aufgenommen. 1995 veröffentlichte er seine Biographie "I Lived To Tell it All". 1998 hatte er einen schweren Autounfall, der ihn beinahe sein Leben kostete. Er verbrachte über eine Woche in der Intensivstation.

 

Danach gelang es ihm, sich aus der Alkohol- und Drogenabhängigkeit zu befreien. Sein Album "Cold Hard Truth" (Asylum, 1999), das je zur Hälfte vor und nach dem Unfall entstanden war, gilt heute als eines seiner besten. George Jones, auch das Possum genannt, bestritt auch im Alter jährlich noch etwa 100 Konzerte.

 

Im Frühling 2012 war er wegen einer Atemwegsinfektion zweimal im Spital. Er stand bereits im Juni wieder auf der Bühne. George Jones starb am 26. April 2013 in Nashville, Tennessee,  im Alter von 81 Jahren.

 

Sein umfangreiches Oeuvre wird auf über 130 offiziellen Compilations dargestellt. Laut discogs.com wurden mit all den inoffiziellen Compilations über 430 solche Songsammlungen in den Umlauf gebracht. Dazu kamen mehrere, teilweise Boxsets.


"She Thinks I Still Care: The Complete United Artists Recordings, 1962-1964" (Bear Family, 2007) und "Walk Through This World with Me – The Complete Musicor Recordings, 1965-1971: Pt. 1" (Bear Family, 2008) wiesen je fünf CDs auf. Die Fortsetzung des zweiten Sets hiess "A Good Year for the Roses: The Complete Musicor Recordings, 1965-1971, Pt. 2" (Bear Family, 2009) und erstreckte sich über vier CDs.


"The Epic Years: The Box Set Series" (Epic, 2010) war anfänglich ein 3-CD-Set. Es wurde 2013 nach seinem Tod um eine weitere CD erweitert. Billigpreis-4-CD-Sets hiessen "Seven Classic Albums Plus Bonus Tracks & Singles" (Real Gone, 2012), "Vol. 2 - Six Classic Albums Plus Bonus Tracks" (Real Gone, 2014), "The Complete Collection 1960-1962" (Enlightenment, 2016), "Ten Classic LPs (Plus A Selection Of Non-Album Tracks)" (Enlightenment, 2018) und "Singles 1954-1962" (Reel To Reel, 2018).

 

Dazwischen war die 6-CD-Box "Birth Of A Legend: The Truly Complete Starday & Mercury Recordings 1954-1961" (Bear Family, 2017) auf den Markt gekommen.                                                                  04/25

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