Amerikanischer Komponist, Flötist und Dirigent, geboren am 11. Mai 1938 in Cedar Rapids, Iowa. Er studierte Musik an der University of Iowa und, von 1960 bis 1964, an der Columbia University in New York City. Seine Lehrer waren unter anderem die Flötisten Samuel Baron und Betty Bang Mather, in New York unterrichteten ihn Jack Beeson und Otto Luening in Komposition.
In New York leitete Sollberger verschiedene Ensembles, die sich neuer Musik widmeten, etwa die von ihm 1962 gemeinsam mit Charles Wuorinen gegründete Group for Contemporary Music, deren Leiter er 27 Jahre lang blieb. Er war Composer-in-Residence sowohl bei der American Academy in Rom als auch bei den San Francisco Contemporary Music Players.
Sollberger lehrte an der Columbia University, der Manhattan School of Music, der Indiana University und zuletzt als Professor an der University of California in San Diego. Von 1997 bis 2005 dirigierte er die La Jolla Symphony. Zu seinen Schülern zählte die Komponistin Margaret Brouwer.
Er schrieb viele Kompositionen für Flöte, dazu auch Orchesterwerke, Vokal- und Kammermusik. Er erhielt dafür eine eine Reihe von Auszeichnungen, darunter ein Preis des National Institute of Arts and Letters sowie zwei Guggenheim Fellowships. Einige seiner Werke wurden auf Schallplatten verewigt, meist zusammen mit Stücken anderer Komponisten.
Nur Stücke von Sollberger umfasste die Compilation "A New York Retrospective" (Composers Recordings Inc., (New World, 1997). Die LP enthielt vier längere Werke: "Chamber Variations" (1964) für 12 Musiker und Dirigent war 1964 von der Group For Contemporary Music eingespielt worden.
Harvey Sollberger (fl), Fred Sherry (cello) und Charles Wuorinen (p) waren die Ausführenden beim "Divertimento For Flute, Cello & Piano" (1970); bei "Riding The Wind 1" (1973) in einer Aufnahme von 1975 mit Patricia Spencer (fl) und dem Da Capo Chamber Ensemble war Sollberger als Dirigent tätig; "Angel And Stone" (1981), eingespielt 1982, war eine Duoaufnahme von Sollberger (fl) und Aleck Karis (p). 12/23