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Joe Farrell

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Amerikanischer Tenor-, Bariton- und Sopransaxophonist, Flötist, Klarinettist und Bandleader, geboren am 16. Dezember 1937 in Chicago Heights, Illinois, als Joseph Carl Firrantello. Farrell spielte auch Oboe und Piccolo. Als ihm sein Schwager, der Klarinettist und Tenorsaxophonist Carmen Guierino, eine Klarinette und einige Benny Goodman-Aufnahmen schenkte und ihm die ersten Unterrichtsstunden gab, verschrieb sich Farrell der Musik.



Später wechselte er zum Tenorsaxophon und wurde Schüler an der Roy Knapp Music School in Chicago und später Student an der University Of Illinois, wo er als Hauptinstrument die Flöte wählte. Er spielte in seiner Freizeit meistens Tenorsax, obwohl er vor allem vom Altsaxophonisten Charlie Parker beeinflusst wurde.

 

1958 trat er mit seiner ersten eigenen Band und Charlie Parker-Tunes an einem Festival-Wettbewerb auf. Seinen ersten Job als Berufsmusiker bekam er als Baritonsaxophonist in der Band von Ralph Marterie. 1959 zog er nach New York City, wo er bei Jam-Sessions unter anderem mit Ira Sullivan und Johnny Griffin versuchte, sich einen Namen zu machen.

 

Durch den Schlagzeuger Stu Martin erfuhr er, dass Maynard Ferguson einen Tenorsaxophonisten sucht. Er bekam den Job und kam dabei bald zu ersten Aufnahmen, als Ferguson die LP "Newport Suite" (Roulette, 1960) einspielte. Ende Mai 1960 holte ihn Charles Mingus neben anderen Musikern ins Studio, um Teile von "Pre Bird" (Mercury, 1961) aufzunehmen.

 

1965 wurde er vom Ex-Ferguson-Sidemann Jaki Byard (p) verpflichtet. Zu dessen Quartett gehörten zudem George Tucker (b) und Alan Dawson (dm). Von dieser Formation erschienen "Live! Vol. 1" (Prestige, 1966), "Live! Vol.2" (Prestige, 1967) sowie "The Last From Lennie's" (Prestige, 2003), alle mit Material von 1965.

 

Nach Jobs in den Bands von Elvin Jones, Thad Jones & Mel Lewis, George Russell, Woody Herman, Horace Silver und Herbie Hancock wurde er 1972 Mitglied der ersten Ausgabe von Chick Corea's Return To Forever. Mit Farrell (fl, ss), Flora Purim (vcl, perc), Airto Moreira (dm, perc) und Stanley Clarke (e-b, b) nahm Corea (e-p) das Album "Return To Forever" (ECM, 1972) auf.

 

Später spielten Farrell, Moreira und Purim als Co-Leader mit anderen Musikern "Three-Way Mirror" (Reference, 1985) ein. 1970 war Joe Farrell, der inzwischen an die Westküste gezogen war, von "CTI" für Aufnahmen verpflichtet worden. Für das Label von Creed Taylor spielte Farrell teilweise mit prominenten Musikern sechs pop-orientierte Fusion-Alben ein.

 

Mit Chick Corea (p), John McLaughlin (g), Dave Holland (b) und Jack deJohnette (dm) nahm er sein Debutalbum "Joe Farrell Quartet" (1970) auf. Danach ging er mit Corea, Buster Williams (b), Elvin Jones (dm) und Airto Moreira (perc) für "Outback" (1972) ins Studio. Das Titelstück diente zugleich als Titelsong des gleichnamigen Films.


Die dritte "CTI"-Aufnahme "Moon Germs" (1973) entstand mit Hilfe von Herbie Hancock (p), Stanley Clarke (b) und Jack DeJohnette (dm). Es folgte "Penny Arcade" (1974), eine Aufnahme mit Hancock, Joe Beck (g), Herb Bushler (b), Steve Gadd (dm) und Don Alias (perc).

 

"Upon This Rock" (1974) wurde mit Hilfe von Beck, Bushler, Jim Madison (dm) und Ray Mantilla (perc) aufgenommen. Dann war Farrell mit den selben Musikern für "Canned Funk" (1975), das letzte der sechs "CTI"-Alben, die unter Farrells Namen erschienen waren, im Studio.

 

Später folgte dann noch "Benson & Farrell" (CTI, 1976), eine Aufnahme mit George Benson (g) als Co-Leader sowie mit unter anderem Eddie Daniels (cl), Don Grolnick (p), Eric Gale (g) und Steve Khan (g). Danach wechselte Farrell zu "Warner", wo er zwei weitere Alben unter eigenem Namen einspielen konnte.

 

Für "La Cathedral y el Toro" (1978) und "Night Dancing" (1979) bat Farrell Stars wie Stanley Clarke (e-b), Dave Grusin (synth), Randy (tp) und Michael Brecker (sax), Herbie Hancock (p), Lee Ritenour (g) sowie viele andere Mehr ins Studio. Danach wurden die Aufnahmen rarer.

 

Für "Skateboard Park" (Xanadu, 1979) half wieder einmal Chick Corea (p) aus. Dazu kamen Bob Magnusson (b) und Larance Marable (dm). Ende 1979 nahm Farrell mit Freddie Hubbard (tp), George Cables (p), Tony Dumas (b) und Peter Erskine (dm) "Sonic Text" (Contemporary, 1980) auf. Bis zu seinem Tod folgten noch einige weitere Alben.

 

Mehrere Aufnahmen hatte Farrell als Co-Leader oder als Gast an der Seite von Musikern wie Art Pepper, John Klemmer, Johnny Griffin, Joe Henderson, Harold Land, Paul Horn, Art Pepper, Woody Shaw, Mose Allison, George Cables aufnehmen können.

 

Joe Farrell starb am 10. Januar 1986 48-jährig an Leukämie in Duarte, California. Fünf seiner sechs "CTI"-Alben, mit Ausnahme von "Moon Germs", wurde im Rahmen der Reihe "Original Album Classics" (Sony, CTI und Legacy, 2015) in Form eines 5-CD-Sets wiederveröffentlicht. Je drei dieser sechs Alben fanden sich auf zwei Doppel-CDs (beide BGO, 2018).        01/25

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