Joe Haider

Deutscher Jazz-Pianist, Bandleader und Jazzpädagoge, geboren am 3. Januar 1936 in Darmstadt als Herbert Haider. Er spielte zwischen 1954 und 1959 als Amateurmusiker in der Region Stuttgart und studierte von 1960 bis 1965 am Richard-Strauss-Konservatorium München.

 

Von 1965 bis 1968 arbeitete er in München als Pianist. Er war Leiter des Haustrios im Jazzclub "Domicile" und begleitete in dieser Funktion europäische und amerikanische Jazzmusiker wie Benny Bailey, Dusko Goykovich, Nathan Davis, Booker Ervin, Klaus Doldinger, Hans Koller, Leo Wright, Attila Zoller, George Mraz, Peter Trunk, Philly Joe Jones, Joe Nay, Kurt Bong, Klaus Weiss und Pierre Favre.

 

Er leitete das Radio Jazz Ensemble des Bayrischen Rundfunks und bildete ab 1970 mit Heinz Bigler (as, cl) bzw. Gerd Dudek (ts, ss, fl, shenai), Isla Eckinger (b) und Peter Giger (dm) die Gruppe Four For Jazz, die drei Aufnahmen veröffentlichen konnte.

 

Dazwischen hatte Haider unter seinem Namen bzw. mit Isla Eckinger (b) und Pierre Favre (dm) "Katzenvilla" (Spiegelei, 1971) eingespielt. Mit Alain Blairman (dm) an Stelle von Favre und als Joe Haider Trio legten Haider und Eckinger mit "Café Des Pyrénnées" (Kick 1973) ein weiteres Album vor. Als Joe Haider Trio erschienen von Haider viele weitere Trioaufnahmen (siehe Joe Haider in Trioaufnahmen).

 

"Reconciliation" (EGO, 1974) hiess das erste Album auf dem von Joe Haider gegründeten Label "EGO Records". Es handelte sich um eine Quartetteinspielung mit Andy Scherrer (ts), Günter Lenz (b) und Todd Canedy (dm). Mit Slide Hampton (tb) als Gast nahm das Joe Haider Orchestra "Give Me A Double" (MPS, 1975) auf.

 

Joe Haider leitete spätere mehrere weitere Grossformationen. Mit Slide Hampton (tb) als Gast spielte das Joe Haider Orchestra die Doppel-LP "Give Me A Double" (MPS, 1975) ein. Auf "Keep Hot" (Jeton, 1987) war Mel Lewis (dm) Gast des Joe Haider Jazz Orchestras.

 

Auf "Consequences" (JHM, 2001) wurde das Joe Haider Jazz Orchestra von Brigitte Dietrich geleitet, die auch drei der neun Stücke geschrieben hatte. "Keep It Dark" (Double Moon, 2016) war das nächste Album. Die Vokalgruppe The Sparklettes und das Joe Haider Jazz Orchestra spielten gemeinsam "Back To The Roots" (Double Moon, 2018) ein.

 

Unter den Namen von Sal Nistico (ts), Benny Bailey (tp, flh), Joe Haider (p), Isla Eckinger (b) und Billy Brooks (dm) war "East Of Isar" (EGO, 1978) herausgekommen.

 

Joe Haider Quintett war der Name einer Gruppe mit Roman Schwaller (ts), Dusko Goykovich (tp), Isla Eckinger (b) und Alvin Queen (dm), von der "After A Long Time" (EGO, 1981) erschien. Als Joe Haider Quartet '84 legte er mit Roman Schwaller (ts), Isla Eckinger (b) und Billy Brooks (dm) "The Essential Point" (Jazz Publications, 1984) vor.

 

Von 1984 bis 1995 leitete Haider die Swiss Jazz School in Bern. "Up Shot" (Jazz Live, 1989) hiess eine Aufnahme mit Andy Scherrer (ss, ts), Bert Joris (tp, flh), Robert Morgenthaler tb), Isla Eckinger (b) und Wolfgang Haffner (dm). Ohne Morgenthaler und als Joe Haider Quintet entstand "Magic Box" (JHM, 1995).

 

Im Joe Haider Double Quartet bzw. auf "Mysterious" (Double Moon, 2006) kam es zu einem Aufeinandertreffen des Joe Haider Trios mit Haider, Giorgos Antoniou (b) und Daniel Aebi (dm) mit Thomas Geiger (ts, ss) und dem Modern String Quartet.

 

Cinq war eine Gruppe und ein Album (TCB, 2008) von Haider mit Tony Lakatos (ts), Claus Reichstaller (tp, flh), Giorgos Antoniou (b) und Keith Copeland (dm). "As Time Goes By" (Double Moon, 2020) und "Maria Magdalena" (Double Moon, 2022) waren zwei Aufnahmen des Joe Haider Sextets.

 

Dieses bestand auf der ersten Aufnahme aus Heinz von Hermann (ts, fl), Bert Joris (tp, flh), Johannes Herrlich (tb), Raffaele Bossard (b) und Dominic Egli (dm). Auf der zweiten spielten Daniel Nösig (tp, flh) für Joris und Štefan "Pišta" Bartuš (b) für Bossard.                   09/25