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John Hartford

  • musicmakermark
  • 29. Apr.
  • 4 Min. Lesezeit

Amerikanischer Singer/Songwriter zwischen Folk, Country, Bluegrass und Blues, geboren am 30. Dezember 1937 in New York City als John Cowan Harford. Das zusätzliche "t" in seinem Nachnamen wurde 1966 durch Chet Atkins, Vizechef des Labels "RCA", eingefügt. Er wuchs in St. Louis, Missouri, auf und begann schon früh selber Musik zu machen.



Beeinflusst wurde er von den Radioübertragungen der Grand Ole Opry in Nashville. Vor allem der Banjospieler Earl Scruggs hatte mit seinem Drei-Finger-Picking-Stil grossen Einfluss auf Hartford. Dieser galt schon mit 13 Jahren als versierter Banjo- und Fiddlespieler. Später lernte er noch Gitarre und Mandoline. Schon an der Highschool hatte er seine erste Bluegrass-Band.

 

Danach studierte er vier Jahre an der Washington University in St. Louis und konzentrierte sich dann ganz auf die Musik. Hartford arbeitete als DJ und als Begleitmusiker. Dazu nahm er für lokale Labels erste eigene Singles auf. 1965 liess er sich in Nashville nieder. Dort wurde er von einem grösseren Label unter Vertrag genommen und konnte sein erstes eigenes Album "Looks At Life" (RCA Victor, 1967) aufnehmen konnte.

 

Auf dem zweiten Album "Earthwords & Music" (RCA Victor, 1967) fand sich mit "Gentle On My Mind" auch einer seiner wenigen Singlehits. Er schaffte es zwar nur auf Platz 60 der Country-Singlecharts, aber Glen Campbell hatte damit wenig später einen Top-40-Hit in den Billboard Hot 100.

 

Zudem wurde der Song mit vier Grammys ausgezeichnet, zwei von ihnen gingen an Hartford selber. Später hatten auch Aretha Fanklin, Dean Martin, Patti Page und The Band Perry damit Hits. Die Version von Dean Martin stand in England sogar auf Platz 2 der Singlecharts.

 

Danach folgten für das "RCA Victor"-Label weitere Alben wie "The Love Album" (1968), "Housing Project" (1968), "John Hartford" (1969) und "Iron Mountain Depot" (1970). "John Hartford" war mit Platz 137 in den Billboard 200 eines von zwei Alben in den US-Pop-Charts.

 

Aufnahmen eines Auftritts vom 18. Oktober 1970 in einer TV-Sendung, ausgetrahlt von KCOP-TV in Los Angeles, erschienen später unter dem Titel "Gentle On My Mind 1970" (Air Cuts, 2016). Auf dieser Aufnahme waren auch Joni Mitchell und Pete Seeger zu hören, die damals ebenfalls Auftritte hatten.

 

1971 wechselte er zu "Warner", wo er mehr musikalische Freiheiten bekam. In seiner Band spielten unter anderem Vassar Clements, Tut Taylor und Norman Blake. Für dieses Label nahm er die Alben "Aereo-Plain" (1971) und "Morning Bugle" (1972) auf. Inzwischen war Hartford einer jener Bluegrass-Musiker geworden, die dem Genre neues Leben einzuhauchen begannen.

 

Diese Stilrichtung wurde später als Newgrass bezeichnet. Beim Label "Flying Fish" konnte er in dieser Richtung weiterfahren. Dort erschienen "Nobody Knows What You Do" und die mit einem weiteren Grammy ausgezeichnete LP "Mark Twang" (1976), ehe es auf "Glitter Grass From The Nashwood Hollyville Strings" (1977) zu einer Zusammenarbeit mit Doug Dillard (vcl, banjo, g) und Rodney Dillard (vcl, dobro, g) kam.

 

Später nahmen Hartford, Dillard und Dillard mit "Permanent Wave" (1980) ein weiteres Album als Co-Leader auf. "All In The Name Of Love" (1977) und "Headin' Down Into The Mystery Below" (1978) waren zwei weitere eigene Alben, während "Slumberin' On The Cumberland" (1979) zusammen mit Pat Burton (g, vcl) und Benny Martin (fiddle, ukulele, vcl) als Co-Leader eingespielt wurde.

 

Die nächsten eigenen Alben für das "Flying Fish"-Label hiessen "You And Me At Home" (1980), "Catalogue" (1981) und "Gum Tree Canoe" (1984). Mit Vassar Clements (vio) und Dave Holland (b) entstand eine titellose LP (Rounder, 1985). Beim Bassisten handelte es um den Jazz- und Free Jazz-Bassisten, wie Bilder der LP-Hülle belegen.

 

"Annual Waltz" (Dot, 1987) erschien unter Hartfords Namen. Zusammen mit seiner Hartford String Band entstanden "Down On The River" (Flying Fish, 1989) und zehn Jahre später "Good Old Boys" (Rounder 1999). "Hartford & Hartford" (Flying Fish, 1991) war ein gemeinsames Album mit seinem Sohn Jamie Hartford (vcl, mand).

 

Auf seinem eigenen "Small Dog A Barkin'"-Label veröffentlichte Hartford die Alben "Cadillac Rag" (1991), "Goin' Back to Dixie" (1992), "The Walls We Bounce Off Of" (1994), "Old Sport" (1994), "Live At College Station Pennsyvania" (1995) und "No End of Love" (1996).

 

Danach erschienen bei "Rounder Records" "The Fun Of Open Discussion" (1995) mit Bob Carlin, "John Hartford Fiddles Wild Hog In The Red Brush (And A Bunch Of Others You Might Not Have Heard)" (1996) und "The Speed Of The Old Long Bow (A Tribute To The Fiddle Music Of Ed Haley)" (1998). 

 

Mit Jim Wood nahm er "The Bullies Have All Gone To Rest" (Whipporwill, 1998) auf, mit David Grisman und Mike Seeger "Retrograss" (Acoustic Disc, 1999). "Live From Mountain Stage" (Blue Plate, 2000) nannte sich ein Livealbum. Mit seinen letzten zwei Alben "Hamilton Ironworks" (Rounder, 2001) und "Steam Powered Aereo-Takes" (Rounder, 2002) nahm er Bezug auf seine beiden "Warner"-Alben "Aereo-Plain" von 1971 und "Morning Bugle" von 1972.

 

Hartford litt am so genannten Non-Hodgkin-Lymphom, die seine Tätigkeit stark einschränkte und an dem er am 4. Juni 2001 in Nashville, Tennessee, 63-jährig starb. Nach seinem Tod erschienen einige weitere Aufnahmen sowie eine ganze Reihe von Compilations. Seine Alben wurden vielfach wiederveröffentlicht.

 

Unter dem Titel "Life, Love & Music - 5 Essential Albums 1966-1969" (Raven, 2014) wurden seine Alben für "RCA Victor" auf einer Doppel-CD zusammengefasst. "The Rare & Unreleased John Hartford: Backroads, Rivers & Memories" (Real Gone und Shanon, 2019) bestand aus Demos, Live-Songs sowie aus Single-Tracks des The Ozark Mountain Trios.        04/25

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