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Taraf de Haïdouks

  • musicmakermark
  • vor 10 Stunden
  • 2 Min. Lesezeit

Rumänische Roma-Musik-Band, gegründet 1989 aus Clejani[, einem Ort inmitten der historischen Region der Walachei im rumänischen Südosten, rund 40 km südlich von Bukarest und nahe der bulgarischen Grenze.


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Der Name der Gruppe basiert auf den Worten Taraf (Orchester) und Haiducken einer (Volksgruppe), also Haiducken-Orchester. Der Begriff der Haiducken war über die Jahrzehnte gesellschaftlich recht gegensätzlich belegt. Im Osmanischen Reich waren damit "Gesetzlose auf dem Balkan" gemeint.

 

Nach dem Aufstand der Balkanvölker wurde unter diesem Begriff Freiheitskämpfer verstanden. Der Name des Orchesters wurde nach diesem jüngeren Verständnis der Bezeichnung gewählt. Auf dieses Thema gehen etliche Songs der Gruppe ein. In Rumänien ist die Band auch als Taraful Haiducilor bekannt.

 

Die Musik der Taraf de Haïdouks ist ein buntes Gemisch verschiedener Traditionen. Folk des Balkans, Orientalisches, bulgarische Themen treffen auf türkische Melodien, rumänische Folklore trifft auf ungarische, jugoslawische und griechische. Alle verschmelzen zu einem neuen Ganzen.

 

Kopf der Combo war der 2002 verstorbene und in seinem letzten Lebensjahrzehnt weltberühmt gewordene Geiger Nicolae Neacșu. Bekannt wurde das Ensemble über Umwege durch die belgischen Musikliebhaber Stéphane Karo und Michel Winter, die alles daransetzten, die Roma-Band für Aufnahmen nach Belgien zu holen.

 

Durch ihre Vermittlung folgten weltweit weitere Konzerte und Aufnahmen. Beginnend mit "Des Tziganes De Roumanie" (CramWorld, 1991) kamen bis Mitte der 2010er Jahre rund ein Dutzend Schallplatten auf westlichen Labels heraus. In Rumänien selbst ist die Band weniger erfolgreich.

 

Seit Tony Gatlifs Film "Latcho Drom" (1993) gilt die Band als Inbegriff einer globalen Gypsy-Manie, die mit Bands wie Fanfare Ciocărlia seit Jahren die Konzerthallen füllt. Johnny Depp zählt sich seit ihrer Zusammenarbeit für den Film "The Man Who Cried" (2002) zu den Fans.

 

Ähnlich erging es dem Violinisten und Dirigenten Yehudi Menuhin, der Gelegenheiten suchte, mit der Truppe zusammen zu spielen. Neben Nicolae Neacșu waren rund 15 weitere Musiker über kurz oder lang Mitglied der Gruppe.

 

Nicht auf der Liste der wichtigsten Musiker taucht Sapo Perapaskero, ein 1978 in Clejani geborener Komponist und Musiker auf. Er ist aber einer der Hauptkomponisten der Band und schrieb zum Teil sämtliche Stücke von einigen Alben der Gruppe.

 

Er arbeitet auch mit anderen Ensembles zusammen, beispielsweise mit dem Silk Road Ensemble des Celllisten Yo-Yo Ma oder mit dem Jasper String Quartet und dem Kronos Quartet. Letzteres spielte sein Stück "Turceasca" für das Album "Caravan" (Nonesuch, 2000) ein.

 

Im erwähnten Film "The Man Who Cried" spielen Taraf de Haïdouks das von Sapo Perapaskero geschriebene Stück "Ducho Balvaio". 08/25

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