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Laurie Anderson

  • musicmakermark
  • vor 2 Tagen
  • 5 Min. Lesezeit

Amerikanische Performancekünstlerin, Experimental-Musikerin (vio, key), Sängerin, Zeichnerin, Schriftstellerin und Komponistin, geboren am 5. Juni 1947 in Glen Ellyn, im Grossraum Chicago, Illinois. Ihre Ausbildung absolvierte sie unter anderem am Mills College in Oakland, California, und an der Columbia University in New York City.


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Ihre erste Performance gab sie 1969, als sie ein Stück, gespielt mit Autohupen, aufführte. 1970 zeichnete sie den Underground-Comics "Baloney Moccasins". 1976 entwickelte sie den Viophonographen, eine Violine mit einer aufmontierten 7"-Single, über die sie den Violinenbogen strich.

 

In jener Zeit erfand sich auch einen Violinbogen, der statt mit Saiten mit einem Tonband gespannt war. In den 1970er Jahren folgten in New York City weitere Musik-Performances. Nur wenige ihrer Werke wurden auf Schallplatten dokumentiert – und wenn, dann auf Compilations zusammen mit Stücken anderer Musikerinnen und Musikern.

 

Fotos und Beschreibungen ihrer frühen Performances finden sich in ihrem Buch "Stories From The Nerve Bible" (HarperCollins, 1994). Zwei ihrer Stücke konnte sie auf der LP "New Music For Electronic And Recorded Media" (1750 Arch, 1977) platzieren, neben solchen von Pauline Oliveros, Laurie Spiegel, Annea Lockwood und anderen.

 

Im selben Jahr erschien die 7"-Single "It's Not The Bullet That Kills You - It's The Hole" (Holly Solomon Gallery, 1977). Es enthielt zwei Stücke, die für eine Installation in der Holly Solomon-Galerie in New York City geschrieben worden waren.

 

Diese Installation bestand aus einer Jukebox, die Laurie Anderson-Stücke spielte. Bei den Aufnahmen wirkten unter anderem Peter Gordon (sax), Scott Johnson (g), Ken Delfik (hca) und Joe Kos (dm) mit. Einem breiteren Publikum bekannt wurde Laurie Anderson mit ihrer Single "O Superman" (One Ten, 1981).

 

Das halb gesprochene, halb gespielte Minimal-Stück kam zuerst in einer limitierten Auflage auf einem kleinen Label heraus und erreichte Platz 2 der englischen Singlecharts. Darauf wurde Anderson von "Warner" für sechs Alben unter Vertrag genommen.

 

Das Label veröffentlichte die Single noch einmal und gab mit "Big Science" (Warner, 1982) ein erstes Album der Künstlerin heraus. Damit kam Anderson auf Platz 124 der Billboard 200 und auf Platz 29 in England.

 

"O Superman" wurde vielfach gecovert und gesampelt und diente als Inspiration für andere, ähnliche Stücke. Später erschien wieder unter dem Titel "O Superman" (Staalplaat, 2003) ein Album, das nur aus Remixes dieses Stücks bestand.

 

"O Superman" war auch Teil von "United States", dem magnum opus von Anderson. Eine mit zehn Mitmusikern im Februar 1983 in der Brooklyn Academy of Music eingespielte Liveversion erschien unter dem Titel "United States Live" (Warner, 1984) in Form eines 5 LP umfassenden Sets.

 

Trotz seines Umfangs schaffte es das Werk auf Platz 192 der Billboard 200. Später wurde eine überarbeitete Fassung auf einem 4 CD umfassenden Set (Warner, 1991) herausgebracht. "Mister Heartbreak" (Warner, 1984) war mit Platz 60 in den Billboard 200 das chartsmässig erfolgreichste Album von Anderson in den USA.

 

Bei den Aufnahmen machten unter anderem Bill Laswell (e-b), Peter Gabriel (bcl, key, perc), Nile Rodgers (g) und William S. Burroughs (voice) mit.  "Home Of The Brave" (Warner, 1986) enthielt einen Teil der Musik zum gleichnamigen Konzertfilm.

 

Ein Teil der Stücke wurde im Studio eingespielt und unterschied sich deshalb von den Tracks, die im Film zu hören waren. Bei den Aufnahmen zum nächsten Album "Strange Angels" (Warner, 1989) waren unter anderem Bobby McFerrin (vcl), Mark Dresser (b), Tony Levin (chapman stick), Joey Baron (dm) und andere im Studio.

 

"Bright Red" (Warner, 1994) zeigte Anderson begleitet von Brian Eno (key), Arto Lindsay (g), Guy Klucevsek (acc) und vielen anderen bekannten Musikerinnen und Musikern. Bei "The Ugly One With The Jewels And Other Stories" (Warner, 1995) handelte es sich grösstenteils um ein Spoken Word-Album.

 

Die Musik stammten vom Quartet Anderson (vcl, key, vio), Greg Cohen (b), Joey Baron (dm) und Cyro Baptista (perc).  Mit der Doppel-CD-Compilation "Talk Normal: The Laurie Anderson Anthology" (Warner, 2000) wurde der Reigen der "Warner"-Veröffentlichungen abgeschlossen.

 

Die nächsten Aufnahmen erschienen auf einem "Warner"-Unterlabel. Mit "Life On A String" (Nonesuch,  2001) setzte Anderson ihre Reihe von pop-orientierten Album fort. Gross war das Aufgebot, das unter der Leitung von Skúli Sverrisson ins Studio kam.


Die Doppel-CD "Live At Town Hall New York City September 19-20, 2001" (Nonesuch, 2002) entstand wenige Tage nach dem Terrorangriff auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001. Begleitet wurde Anderson bei diesen Auftritten von Peter Scherer (key, sampl), Skúli Sverrisson (e–b, concertina) und Jim Black (dm, e-perc).


"The Stone: Issue Three" (Tzadik, 2008) dokumentierte das musikalische Treffen von Anderson (vio, elect) mit Lou Reed (g) und John Zorn (as) am 10. Januar 2008 in Zorn's Non-Profit-Lokal "The Stone". Die CD bestand aus drei längeren Improvisationen.


Im selben Jahr heirateten Laurie Anderson und Lou Reed. Reed starb 2013. Auf der Spoken Word-Aufnahme "Dante Alighieri-Dante's Inferno" (CSA Word, 2009) trat Laurie Anderson in der Rolle der Beatrice auf. Die musikalischen Beiträge stammten von Scanner.

 

Die Doppel-CD "Nothing In My Pockets"  bzw. "Rien dans les poches"(Dis Voir, 2009) enthielt eine überarbeitete Version eines radiophonen Tagebuches, das Anderson für Radio France Culture 2003 zusammengestellt hatte. "Homeland" (Nonesuch, 2010) war nach mehr als zehnjähriger Pause wieder einmal ein neues Album.

 

Dabei machten Obertonsänger aus Tuva sowie Musiker wie Rob Burger (key), Omar Hakim (dm), Kieran Hebden (key), Shahzad Ismaily (perc) Eyvind Kang (viola), Peter Scherer (key), Skuli Sverrisson (e-b), Ben Witman (perc, dm) und John Zorn (as) mit. Dazu kam Antony Hegarty als zusätzlicher Sänger.


Das Ganze erschien als CD/DVD-Set. "Heart Of A Dog" (Nonesuch, 2015) enthielt den Soundtrack zum gleichnamigen Fim von Laurie Anderson und bestand sowohl aus Spoken Word- wie auch aus Musikaufnahmen. "Heart Of Dog" war einer von mehreren Filmen von oder über Laurie Anderson.

 

Sie schrieb auch Theaterstücke und schrieb weitere Bücher. "Walk The Dog Live" (Rox Vox, 2015) war eine Sammlung von frühen Performance-Stücken.

 

Unter dem Eindruck des Hurrikans Sandy vom Oktober 2012 schrieb Anderson im Auftrag des Clarice Smith Performing Art Centers der University of Maryland unter dem Titel "Landfall" einen Zyklus von 30 teilweise sehr kurzen Stücken, der vom Kronos Quartet aufgeführt und für eine CD (Nonesuch, 2018) eingespielt wurde.

 

"Songs From The Bardo" hiess eine musikalische Reise durch das Tibetanische Totenbuch, welches sie mit dem tibetanischen Sänger und Multiinstrumentalisten Tenzin Choegyal und des Komponisten Jesse Paris Smith geschrieben und zur Aufführung gebracht hatte.

 

Zudem wirkten auch noch Rubin Kiodheli (cello) und Shahzad Ismaily (perc) mit. Das Ganze kam auch auf einer CD (Smithonian Folkways, 2019) heraus. Für die LP "Dokument #2" (Kjelfred & Lentz, 2020) kam es zu einer Zusammenarbeit von Anderson mit Brian Eno und dem Dänen Ebe Oke.

 

Nur bei der Ausstellung "Four Talks" im Hirshhorn Museum in Washington D.C. wurde die LP "The Parrot" (Difficult Music, 2022) verkauft. Mit der Filharmonie Brno unter Dennis Russell Davies und vielen weiteren Musikerinnen und Musikern  spielte sie "Amelia" (Nonesuch, 2024) ein.

 

Das Album war der amerikanischen Flugpionierin Amelia Earhart gewidmet, deren Stimme für die Aufnahmen verwendet wurden.       08/25

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