Amerikanischer Bluessänger/Songwriter und Gitarrist, geboren am 31. März 1921 in einem Choctaw-Reservat in Atokah, Oklahoma. 1940 liess er sich in Ada, Oklahoma, nieder, wo er einige Monate lang mit Texas Alexander spielte. Dann zog er an die US-Westküste, in den Bundesstaat California.
Dort gründete er eine eigene Band, in der auch die jungen und unbekannten Ray Charles und Stanley Turrentine mitmachten. Nach dem Militärdienst bei der US-Navy von 1943 bis 1945 arbeitete er wieder als Musiker. Eine seiner ersten Schallpatten hiess "9:30 Shuffle/Thinkin' Blues" (Trilon, 1947), entstanden unter dem Gruppennamen Lowell Fulson & The Ful-Tones.
Mit "Three O'Clock Blues" (Down Town, 1948), eingespielt zusammen mit seinem Bruder Martin Fulson (g), hatte er einen ersten nationalen Top-10-Hit. 1952 lancierte auch B.B. King seine Karriere mit diesem Song. Zwischen 1949 und 1952 spielte er für das Label "Swing Time" eine ganze Reihe von Schellack-Schallplatten ein.
Fünf davon erreichten die Top-10 der nationalen Charts. "Blue Shadows" (Swing Time, 1950) stand sogar auf Platz 1. Ab Mitte der 1950er Jahre war er bis Anfang der 1960er Jahre mehrheitlich für das "Chess"-Unterlabel "Checker" tätig, wo er weitere Hitsingles einspielte.
In jener Zeit waren Jackie Brenston und später David "Fathead" Newman eine Zeitlang Mitglieder seiner Begleitband. Die nächste Station war "Kent Records". Ab Ende der 1950er Jahre konnte Fulson seine ersten Alben einspielen. Insgesamt erschienen rund zwei Dutzend Alben für diverse Labels.
Einige der rund drei Dutzend Compilations enthielten interessantes Material. Die beiden LP "Swing Time In The Big Town: Rare And Unreleased Recordings 1946-1953" (B&E, 1980) und "1946-57" (Blues Boy, 1982) sowie die CD "My First Recordings" (Arhoolie, 1997) decken die Anfangszeit von Fulson als Musiker ab.
Auf der Doppel-CD "The Complete Chess Masters" (Chess, 1997) wurde seine Tätigkeit für "Checker" zusammengefasst. Später wurde ein Teil des Materials unter dem Titel "Reconsider Baby: The Complete Checker Singles 1954-1962" (Jasmine, 2015) in DL-Form angeboten. Seine Zeit bei "Kent Records" zeigen die beiden CD "Black Nights (The Early Kent Sessions)" (Ace, 2001) und "The Final Kent Years" (Ace, 2002) auf.
Über drei CD erstreckte sich die Compilation "Trouble, Trouble" (Fantastic Voyage, 2013). Lowell Fulson starb am 6. März 1999 77-jährig in Long Beach, California. Einige seiner Songs wurden auch von anderen gecovert, so von ZZ Top, Salt-n-Pepa, Eric Clapton, Ray Charles, Harry Belafonte und anderen. 03/24