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Manfred Schoof

  • musicmakermark
  • vor 5 Stunden
  • 3 Min. Lesezeit

Deutscher Jazz-Trompeter, Flügelhornspieler, Kornettist  und Bandleader, geboren am 6. April 1936 in Magdeburg. Er studierte von 1955 bis 1957 an der Musikakademie Kassel sowie von 1958 bis 1963 an der Hochschule für Musik in Köln, wo er Schüler von Bernd Alois Zimmermann war.


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Zu ersten Aufnahmen kam Schoof im Januar 1965 als Mitglied des Gunter Hampel Quintetts, als Hampel (vibes, fl) zusammen mit Schoof, Alexander von Schlippenbach (p), Buschi Niebergall (b) und Pierre Courbois (dm) die LP "Heartplants" (Saba, 1965) einspielte.

 

 Etwas mehr als ein Jahr später konnte Schoof unter eigenem Namen die LP "Voices" (CBS, 1966) aufnehmen. Es handelte sich um die erste Aufnahme des Manfred Schoof Quintets, das im Laufe der Jahre in unterschiedlichen Besetzungen mehrere Aufnahmen einspielte.

 

Diese Gruppe war Mitte der 1960er Jahre auch eine der Keimzellen des deutschen Free Jazz im allgemeinen und des Globe Unity Orchestras im speziellen. Letztere war eine Grossformation, die 1966 für die Berliner Jazztage aus der Fusion des Peter Brötzmann Trios und des Manfred Schoof Quintetts entstanden war.

 

Sie entwickelte sich unter der Leitung Alexander von Schlippenbach zu einer langlebigen Free Jazz-Big Band. Inspiriert von den ersten Globe Unity-Aufnahmen stellte Schoof selber eine Free Jazz Big Band zusammen. Dabei diente ihm sein damaliges Quintett minus Johansson als Kern.

 

An der im Juni 1969 eingespielten Aufnahme "European Echoes" (FMP, 1969) waren insgesamt 16 Musiker beteiligt. Es waren dies Manfred Schoof, Enrico Rava und Hugh Steinmetz (tp), Paul Rutherford (tb), Peter Brötzmann, Gerd Dudek und Evan Parker (sax), Fred Van Hove, Irène Schweizer und Alexander von Schlippenbach (p), Derek Bailey (g), Arjen Gorter, Buschi Niebergall und Peter Kowald (b) sowie Pierre Favre und Han Bennink (dm).

 

"European Echos" war zudem die erste Veröffentlichung des "FMP"-Labels, das den freien europäischen Jazz in den Jahrzehnten danach ausführlich dokumentierte. "Reflections" (Mood, 1984) hiess später eine weitere grossorchestrale Aufnahme. Sie stammte vom dem prominent besetzten Manfred Schoof Orchester.

 

Daneben war Schoof in diversen anderen Besetzungen bei Konzerten oder auf Aufnahmen zu hören. "Jazz Meets India" (Saba, 1967) zeigte das indische Dewan Motihar Trio in einer Begegnung mit Schoof, dem Irene Schweizer Trio und Barney Wilen (ts, ss).

 

Mit Peter Trunk (b) und Cees See (dm, perc) bildete Schoof das New Jazz Trio, das im Januar 1970 die LP "Page One" (MPS, 1970) einspielte. Alternate Takes dieser Session wurden später unter dem Titel "Alternate Takes" (FMP, 1883) herausgebracht.

 

Dazwischen war mit "Page Two" (MPS, 1972) eine zweite Aufnahme des New Jazz Trios erschienen. Dabei wurde die Gruppe von einem Streichquartett begleitet. Mit den Japanern Akira Sakata (as), Yosuke Yamashita (p) und Takeo Moriyama (dm) entstand im Juni 1975 bei einem Konzert in Stuttgart "Distant Thunder" (Enja, 1975).

 

Zwei der vier Stücke waren unbegleitete Solos von Schoof bzw. Yamashita. Auf "One-Upmanship" (Enja, 1977) war Schoof Gast des Mal Waldron Quintets mit Steve Lacy (ss), Jimmy Woode (b) und Makaya Ntshoko (dm).

 

Drei Jahre später erschienen diese Aufnahmen auch auf dem DDR-Staatslabel unter dem Titel "Mal Waldron-Manfred Schoof" (Amiga,  1980). "Horns" (FMP, 1979) dokumentierte ein Gipfeltreffen der Bläser Gerd Dudek (ss), Günter Christmann und Albert Mangelsdorff (tb), Paul Rutherford (euphonium) sowie Manfred Schoof und Kenny Wheeler (tp).

 

Im Quartett mit Gianluigi Trovesi (cl, as), Barre Phillips (b) und Günter "Baby" Sommer (dm) war 1981 das 39:15-minütige Stück auf der CD "Peitzer Grand mit Vieren" (Jazzwerkstatt, 2009) entstanden. "Power Station" (UBM, 1984) und "Meditation" (UBM, 1987) zeigt Schoof (synth) in der Nähe von Ambient, Synth-Pop und Jazzrock.

 

Eine mit Rainer Brüninghaus (p, key) eingespielte Duoaufnahme hiess "Shadows & Smiles" (Wergo, 1989). "Timebreaker" (UBM, 1990) und "Crossroad" (UBM, 1992) hiessen zwei weitere, eher leichtgewichtige Aufnahmen. Auf "In A State Of Undress" (FMP, 1990) war Schoof Gast des Trios Peter Brötzmann (ts, tarogato), Jay Oliver (b) und Willi Kellers (dm).

 

"Heimatlieder" (Jazzwerkstatt, 2008) nannte sich eine Aufnahme, auf der Schoof sich mit Matthias Schriefl als Trompeter abwechselte. Bei diesen Aufnahme vom November 2007 machten noch Conrad Bauer (tb), Hans Reichel (daxophone), Ute Völker (acc), Wolfgang Schmidke (sax, bcl), Christian Ramond (b) und Peter Weiss (dm) mit.

 

Eine Duoaufnahme mit Alexander von Schlippenbach (p) hiess "Blue Hawk" (Jazzwerkstatt, 2011). Als Gäste des trioPLUS waren Conrad Bauer (tb) und Schoof bei den Aufnahmen von "Bollenhut" (HGBS Blue, 2020) mit dabei.

 

Manfred Schoof machte auch Aufnahmen mit Formationen Alexander Von Schlippenbach-Septett, European Free Jazz Orchestra Des Art Ensembles Of Chicago, European Jazz Ensemble, Festival Big Band, Clarke-Boland Big Band, Gerhard Hoffmann Septett, Gunter Hampel All Stars, Red Point Orchestra, Sincerely P.T., The George Gruntz Concert Jazz Band, The German All Stars, The German Jazz Masters, The Jazz Horns und The NDR Big Band.

 

Er wurde von Leadern oder Gruppen wie Don Cherry, Fred Van Hove, Wolfgang Dauner, George Russell, Irmin Schmidt von Can, Gabi Delgado von D.A.F., Jasper Van't Hofs Pili Pili, Dissidenten, Fredy Studer & Christy Doran, Graham Collier, TTT, Wolfgang Haffner, BAP, Emil Mangelsdorff, ICP und anderen zu Aufnahmen beigezogen.  12/25

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