Amerikanischer Komponist und Pianist, geboren am 25. Dezember 1924 in Nanjing, China. Er studierte Musik in Lafayette, Indiana, und besuchte die Harvard University, wo er bei Walter Piston, Irving Fine und Tillman Merritt Unterricht genoss. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging er nach Paris, wo er seine Studien bei Nadia Boulanger fortsetzte.
Als Komponist schuf er Werke für Orchester, Kammerensembles oder Klavier. Dazu kamen Vokalwerke und Filmsoundtracks. Er vervollständigte mehrere unvollendete Klavierstücke von Franz Schubert oder schuf Kadenzen für Klavierkonzerte von Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven.
Er war auch als Musikprofessor tätig, so an der Brandeis University, Cornell University und am Dartmouth College. Vor allem als Pianist war Lee auf vielen Aufnahmen vertreten. Das Label "Valois" von Michel Bernstein warf zwischen 1962 und 1973 Dutzende von LPs auf den Markt.
Darauf war Lee als Interpret von Werken von Claude Debussy, Maurice Ravel, Béla Bartók, Johannes Brahms, Robert Schumann und anderen zu hören. Auch für "Nonesuch" machte er Aufnahmen mit Werken von Charles Ives oder Igor Stravinsky. Ab Mitte der 1970er Jahre kamen auch viele Aufnahmen für andere Labels heraus.
Insgesamt ist Lee auf über 100 Alben als Interpret zu hören. Als Komponist dagegen war Lee weniger gefragt, obwohl sein eigenes Schaffen ebenfalls auf einigen Alben dokumentiert wurde. Noël Lee starb am 15. Juli 2013 im Alter von 88 Jahren. 12/23