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Prince - Teil II (1986 bis 1995)

Das nächste Album von Prince nannte sich "Parade" (Warner und Paisley Park, 1986) und war der Soundtrack zum zweiten Prince-Film "Under The Cherry Moon", bei dem Prince selber Regie führte. Film und Soundtrack waren nicht annäherend so erfolgreich wie "Purple Rain". Für das Album schaute Platz 3 bei den Billboard 200 und Platz 2 bei den R&B/Hip Hop-Alben heraus, die Single "Kiss" stand in beiden analogen Single-Charts auf Platz 1.


Sowohl "Around The World In A Day" als auch "Parade" waren keine reinen Revolution-Alben mehr. Von der Originalbesetzung waren einzig noch Lisa Coleman (key, vcl) und Wendy Malvoin (g) dabei. Neu beschäftigte Prince unter anderem Sheila E. (dm). Auf der "Hit N Run - Parade Tour" von 1986 war The Revolution zwar noch von der Partie, aber bereits durchmischt mit anderen Musikern und Musikerinnen vom Prince-Seitenprojekt The Family.


Nach der Tournee löste Prince The Revolution mehr oder weniger auf bzw. formierte sie neu. Er warf Wendy Melvoin und Lisa Coleman aus der Band. Brown Mark verliess die Band aus eigenen Stücken, so dass mit Matt Fink nur noch ein Original-Mitglied übrig blieb. Wendy Malvoin und Lisa Coleman gründeten mit Wendy & Lisa eine eigene Formation.


Weitere Revolution-Aufnahmen kamen erst nach Auflösung unter dem Titel "Sign O' The Times" (Warner und Paisley Park, 1987) auf einer Doppel-LP auf den Markt. Es handelte sich um Aufnahmen, deren Arbeitstitel zuerst "Dream Factory" gelautet hatte und bei denen die beteiligten Musikerinnen und Musiker selber aktiv mitreden und mitwirken konnten.


Das Album enthielt keinen Nummer-1-Hit, kam in die Top-10 der Billboard 200 und der R&B/Hip Hop-Charts und verkaufte sich für damalige Prince-Verhältnisse schlecht, nämlich nur gerade 3,2 Millionen Mal. Auch der Konzertfilm dazu wurde kein Erfolg. Eine "Super Deluxe Edition" (Warner, 2020) mit viel weiterem Studio- und Livematerial rund um die Entstehung dieses Albums bestand später aus acht CD oder 13 LP sowie je einer DVD.


1986/87 arbeitete Prince an seinem sogenannten "Black Album". Kurz vor der Veröffentlichung zog er alle Exemplare wieder zurück. Lediglich einige Promo-Exemplare blieben zugänglich. Sie wurden wie "The Basement Tapes" von Bob Dylan oder "Smile" von den Beach Boys zu einem gesuchten Bootleg-Objekt. Mit siebenjähriger Verspätung kam "The Black Album" (Warner, 1994) dennoch auf den Markt.


Das Album schnitt mit Platz 47 in den Billboard 200 und Platz 18 bei den R&B/Hip Hop-Alben schlecht ab. Als Ersatz für "The Black Album" hatte Prince Ende der 1980er Jahre das praktisch im Alleingang aufgenomme Album "Lovesexy" (Warner und Paisley Park, 1988) veröffentlicht, gefolgt von "Batman" (Warner, 1989), dem Soundtrack für den Film gleichen Namens von Tim Burton.


"Lovesexy" war mit Platz 11 in den Billboard 200 kommerziell gesehen bzw. für Prince-Verhältnisse ein Flop, obwohl Prince mit seinen Konzertourneen, vor allem in Europa, immer vor voll Häusern auftrat. Demgegenüber verzeichnete Prince mit "Batman" wieder einmal ein Nummer-1-Album in den Billboard 200. Es ging 4,3 Milionen Mal über den Ladentisch. Auch die Single "Batdance" stand sowohl bei den R&B/Hip Hop-Charts als auch in den Billboard Hot 100 ganz oben.


Im selben Jahr machte Prince bei den Aufnahmen des Madonna-Albums "Like A Prayer" (Sire, 1989) mit. "Graffiti Bridge" (Warner und Paisley Park, 1990) hiess der vierte Prince-Film und der entsprechende Soundtrack dazu. Das Album, eingespielt mit Hilfe von Musikern wie George Clinton, Mavis Staples und mit den Mitgliedern seines Nebenprojektes The Time.


Es erreichte Platz 6 bei den Billboard 200 und war in Grossbritannien das dritte Nummer-1-Album in Folge. Der Film hingegen floppte. Nach den Aufnahmen verliessen mit Miko Weaver und Doctor Fink die letzten übrig gebliebenen Ur-Mitglieder von The Revolution die Begleitband.


"Diamonds and Pearls" (Warner und Paisley Park, 1991) mit dem US-Numer-1-Billboard Hot 100-Hit "Cream" markierte den Beginn von New Power Generation, der neuen und langlebigen Begleitband von Prince, die als Prince-Nebenprojekt auch Alben unter eigenem Namen herausbrachte. Der Bandname stammte von einem Song vom vorausgegangenen Album "Graffiti Bridge".


Zudem hatte Prince schon auf dem Album "Lovesexy" "Welcome To The New Power Generation" gesungen. NPG wie die Band abgekürzt genannt wurde, hatte zweierlei Funktionen. Prince war zur Zeit der Gründung von NPG bereits im Clinch mit seinem Label "Warner Brothers" und zeichnete seine folgenden Werke eine Zeitlang nur mit einem Symbol. Prince selber wurde mangels anderer Bezeichnngen deshalb einfach The Symbol genannt.


Die erste NPG-Besetzung bestand aus Levi Seacer, Jr (g, e-b), Tommy Barbarella (key), Rosie Gaines (org), Tony M (rap, vcl), Damon Dickson (vcl), Sonny T (e-b) und Michael Bland (dm, perc). Nach Besetzungswechseln stiessen später eine ganze Reihe von anderen Musikern und Musikerinnen dazu. "Love Symbol Album" (Warner und Paisley Park, 1992) war das zweite NPG-Album, das 14. von Prince überhaupt.


Das Top-10-Album in den Billboard 200 selber erschien ebenfalls betitelt mit dem Symbol, mit dem sich Prince damals schmückte. "The Hits/The B-Sides" (Warner, 1993) war eine erste umfassende Compilation in Form eines Triple-CD-Sets. CD 1 und 2 wurden unter dem Titel "The Hits 1" und "The Hits 2" auch einzeln auf den Markt gebracht.


CD 3 war mit "The B-Sides" überschrieben und bestand zum Teil auch aus bisher unveröffentlichten Songs. Die Triple-CD-Compilation verkaufte sich in den USA über eine Million Mal. Danach folgten in schneller Folge weitere Alben, damit Prince seinen Vertrag mit "Warner" zu Ende führen konnte. "Come" (Warner, 1994) war mit 500'000 verkauften Exemplaren und Platz 15 in den Billboard 200 ein für Prince-Verhältnisse kommerziell schlechtes Album.


Auch "The Gold Experience" (NPG und Warner, 1995) verkaufte sich schlecht und wurde später gar nicht mehr nachgepresst. Einzig die auf einem kleinen Label veröffentlichte Single-Auskoppelung "The Most Beautiful Girl in the World" (Bellmark, 1994) wurde in den USA sowie in vielen anderen Ländern ein Hit.


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Oliver Sain

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