Stan Sulzmann

Englischer Jazz-Saxophonist, Flötist und Bandleader, geboren am 30. November 1948 in London. Er begann seine Karriere in Bluesbands. 1964 wurde er Mitglied der ersten Ausgabe des National Youth Orchestra, dann arbeitete er als Schiffsmusiker auf der "Queen Mary". Anschliessend studierte er an der Royal Academy of Music.

Er spielte in den Bands von Johnny Dankworth, Graham Collier und Michael Gibbs. Zugleich war er als Hausmusiker im Ronnie Scott's Club beschäftigt und trat dort mit Clark Terry, Sonny Rollins, Johnny Griffin und der Kenny Clarke/Francy Boland Big Band auf.

 

1970 gründete er sein erstes Quartett mit John Taylor (p, synth), Ron Mathewson (b, e-b) und Tony Levin (dm, perc), das mehr als zehn Jahre existierte. Von dieser Formation erschien "On Loan With Gratitude" (Mosaic, 1977).

 

1973 und 1974 war er Mitglied des aus dem Quintett von Alan Skidmore hervorgegangenen John Taylor Sextets. Dazu war er an Einspielungen von John Surman mit John Warren und von Volker Kriegel beteiligt. Später gehörte er dem Quintett von Kenny Wheeler und Dave Holland sowie Ali Haurands European Jazz Ensemble an.

 

Er arbeitete im Alleric Saxophone Quartet mit Evan Parker, Julian Argüelles und Ray Warleigh. Er wirkte zudem bei Aufnahmen von Gavin Bryars, Joachim Kühn, Chet Baker und der Khan Family mit. Duoaufnahmen mit Tony Hymas (p) hiessen "Krark" (Mosaic, 1979) und "Insight" (KPM, 1986). Mit Kenny Wheeler (tp, flh), Gordon Beck (p), Ron Mathewson (b) und  Tony Oxley (dm) als Co-Leader entstand "Seven Steps To Evans-A Tribute To The Compositions Of Bill Evans" (MPS, 1980).

 

Aspects Of Paragonne hiess eine On/Off-Gruppe mit John Taylor und Tony Hymas (key) sowie Chris Laurence (b) und Frank Ricotti (dm). Von diesem Quintett kam ein gleichnamiges Album (MMC, 1987) heraus. Duoaufnahmen mit John Taylor (p) hiessen "Everybody's Song But My Own" (Loose Tubes, 1987) sowie später "Double Exposure" (InVersion, 2016).

 

Auf "Feudal Rabbits" (Ah Um, 1991) waren Patrick Bettison (e-b), Mick Hutton (b) und Steve Arguëlles (dm) die Partner von Sulzmann und auf "Never It All" (FMR, 1992) traf er auf Marc Copland (p, synth). Mit Simon Allen (perc) und Martin Pyne (vibes, dm, perc) spielte er unter dem Titel "Creative Sound Pictures ‎(KPM, 1994) eine CD mit Soundbeispielen ein.

 

"Treasure Trove" (ASC, 1996) sowie später "Star Dust" (Jellymould Jazz, 2015) und "Lush Life" (Jellymould Jazz, 2018) waren Duoaufnahmen mit Nikki Iles (p). "Once Is Never Enough" (FMR, 1996) sah Sulzmann im Zusammenspiel mit Gordon Beck (p), Chris Laurence (b) und Paul Clarvis (dm, perc).

 

Unter seinem eigenen Namen oder unter Gruppennamen wie The Stan Sulzmann Big Band und The Stan Sulzmann Organ Quartet erschienen bis Ende der 2010er Jahre gesamthaft an die zwei Dutzend Alben.

 

Stan Sulzmann oder Stan Saltzman, wie er sich manchmal nannte, besitzt bei discogs.com über 250 Credits als Musiker. Er ging für Memphis Slim, Julie Driscoll, Savoy Brown und Stan Getz ins Studio und war Mitglied der Gruppen Allan Botschinsky Quintet, Berlin Big Band, Bjørnskov-Flensborg Quartet und Dave Saul Quintet.

 

Auch auf Aufnahmen von Teh Trio, Design, European Jazz Ensemble, Ginger Baker & Friends, Graham Collier Sextet, John Taylor Sextet, John Warren Bigband, Julian Siegel Jazz Orchestra, Kenny Wheeler Big Band, Kenny Wheeler Quintet, Liam Noble Group, Nikki Iles Quintet, Orchester James Last, The Derek Wadsworth Orchestra und The Frank Ricotti All Stars hinterliess er musikalische Spuren.

 

Dazu war er Mitglied der Formationen The Gordon Beck Quartet, The Gordon Beck Quintet, The Mike Gibbs Band, The Pride Of London Big Band, The Strictly Unreasonable Zang Tuum Tumb Big Beat Colossus, The Tony Hymas–Daryl Runswick Big Band, The Wets Big Band und Winds Of Change.                                                                    04/25