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The Electric Prunes

  • musicmakermark
  • 5. Juni
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 8. Juni

Amerikanische Psychedelic-Rock-Band, entstanden im Verlaufe der 1960er Jahre in Los Angeles, California. James Lowe (g, vcl), Mark Tulin (e-b, key), Ken Williams (g) und Michael Weakley (dm) nannten sich zuerst The Sanctions bzw. Jim And The Lords.


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Zwölf Demo-Tracks der Sanctions von Ende März 1965 sowie vier Tracks von Jim And The Lords, aufgenommen Ende September 1965 mit Dave Hargrave (key) als fünftes Mitglied, erschienen später unter dem Titel "Then Came The Electric Prunes" (Heartbeat, 2000).

 

Als die Gruppe damals in einer Garage probte, wurde sie von einer Immobilienmaklerin gehört, welche die Gruppe an Dave Hassinger, den Toningenieur der RCA-Studios, weiterempfahl. Hassinger, der später viele Rolling Stones-Alben aufnahm, schickte die Gruppe in die "Sky Hill Studios" von Leon Russell.

 

Dort entstand die erste Electric Prunes-Singles "Ain't It Hard/Little Olive" (Reprise, 1966). Die A-Seite war eine Cover-Version eines Gypsy Trips-Songs. Die Single war ein Flop, aber das "Reprise"-Label gab der Band eine zweite Chance und brachte die Prunes mit dem Songwriter-Team Annette Tucker und Nancie Mantz zusammen.

 

Mit Preston Ritter (dm) anstelle von Weakley sowie mit James "Weasel" Spagnola (g) als fünftes Mitglied nahm die Band das langsame, von psychedelischen Effekten und Sounds unterlegte "I Had Too Much To Dream Last Night" (Reprise, 1966) auf. Die Single kam im November 1966 heraus und kletterte Anfang 1967 bis auf Platz 11 der Billboard Hot 100.

 

Selbst in England erreichte die Single Platz 49. Es folgten weitere, etwas weniger erfolgreiche Singles, ausgedehnte Tourneen sowie die Aufnahmen zur ersten LP, die sich wie die erste Single "I Had Too Much To Dream Last Night" oder auch nur "The Electric Prunes" (Reprise, 1967) nannte.

 

Während den Aufnahmen zur zweiten LP "Underground" (Reprise, 1967) kam es zu ersten Besetzungswechseln. Ritter musste seinem Vorgänger Michael Weakley alias Quint (dm) Platz machen, und Spagnola wurde durch Mike Ganon (key) ersetzt. Es folgten wiederum Tourneen durch die USA und in England.

 

Die beiden ersten Alben wurden später von auf einer CD (Head, 1997) sowie mit weiterem Material in Form von Non-Album-Singles und Outtakes auf der Doppel-CD "Too Much To Dream (The Original Group Recordings)" (Rhino, 2007) wiederveröffentlicht.

 

Bei "Stockholm'67" (Heartbeat, 1997) handelte es sich um einen Mitschnitt eines Konzertes vom 14. Dezember 1967 in Schweden. Teile der Aufnahmen wurden am 17. Januar 1968 im schwedischen Radio ausgestrahlt. Der Konzertmitschnitt kam auch auf einigen Bootleg-LPs heraus.

 

Mit der dritten LP "Mass In F Minor" (Reprise, 1968) betrat die Band Neuland. Es handelte sich um eine Messe in Form eines Konzeptalbums, auf dem psychedelische Gitarrenklänge mit lateinischen Texten verbunden wurden. Das "Kyrie Eleison" wurde später im Soundtrack für den Film "Easy Rider" mit Peter Fonda verwendet.

 

Darauf fiel die Band auseinander. Lowe verliess die Prunes während einer Tournee durch Texas. Tulin, Williams und Gannon machten mit Musikern wie Jeromy Stuart (key), dem späteren Pop-Star Kenny Loggins (g, vcl) von Loggins & Messina, sowie anderen weiter, ohne dass es zu weiteren Aufnahmen kam. Mitte 1968 löste sich die Band auf.

 

Dave Hassinger sicherte sich die Namensrechte und stellte mit John Herron (key), Bratt Wade (e-b, fl, vcl), Mark Kincaid (g, vcl) und Dick Whetstone (dm) eine völlig neue Electric Prunes-Formation auf die Beine, die mit "Release Of An Oath - Kol Nidre" (Reprise, 1968) sogleich eine LP einspielte.

 

Teile der einzelnen Tracks tauchten in den 1990er Jahren in einigen Hip Hop-Songs als Samples wieder auf. Auch wenn von den Original-Prunes kein Mitglied mehr dabei war, waren auf der Single "Hey Mr. President" (Reprise, 1969) die alten Bandmitglieder abgebildet.

 

Mit "Just Good Old Rock And Roll" (Reprise, 1969) erschien ein zweites Album der neuen Band. Auf ihr ist auch das frühere Three Dog Night-Mitglied Ron Morgan (g) zu hören. Die beiden Alben der neuen Electric Prunes-Formationen wurden später ebenfalls auf einer CD (Head, 1997) wiederveröffentlicht.

 

Anfang 1970 löste sich auch diese Formation auf. Dann blieb es lange ruhig um die Band. Einzige Lebenszeichen war zwei Compilations: "Long Days Flight" (Edsel, 1986) enthielt die besten Tracks der ersten beiden Alben sowie einigen Singles, die nicht auf den LPs erschienen waren, während "The Singles" (Gone Beat, 1995) alle Singles der Band zusammenfasste.

 

Eine weitere Singles-Sammlung war "The Complete Reprise Singles: Original Mono Mixes" (Real Gone, 2012). 1999 fanden sich James Lowe, Mark Tulin und Ken Williams, alles Ur-Mitglieder der Band, wieder zusammen. Sie gingen ins Studio und traten ab 2001 auch wieder öffentlich auf.

 

Mit Joe Dooley (dm), Mark Moulin (g) und Cameron Lowe (key) spielten die Electric Prunes mit "Artifact" (Birdman, 2001) ein neues Album ein. Zur selben Zeit erschien mit "Lost Dreams" (Birdman, 2001) auch ein Album, welches Rare Tracks oder Alternative Takes der frühen Electric Prunes enthielt.

 

"California" (PruneTwang, 2004) und "Feedback" (PruneTwang, 2006) waren zwei weitere Aufnahmen der wiedererweckten Band erschienen, deren Lineup allerdings mehreren Veränderungen ausgesetzt war. "Too Much Too Dream" (Rhino, 2007) war eine Compilation in Form einer Doppel-CD.

 

Im Rahmen der "Original Album Series" (Legacy, 2013) wurden die fünf frühen Alben als 5-CD-Box wiederveröffentlicht. Die CD "Return To Stockholm" (PruneTwang, 2012) enthielt 2004 mitgeschnittene Liveaufnahmen des Quintetts Jay Dean und Steve Kara (g, vcl), James Lowe (vcl, perc, theremin), Mark Tulin (e-b) und Joe Dooley (dm). 

 

Auf "WaS" (PruneTwang, 2014) präsentierten die Prunes neues Material. Seither kamen keine weiteren Aufnahmen mehr heraus. "Then Came The Dawn (Complete Recordings 1966-1969)" (Grapefruit und Cherry Red, 2021) enthielt die ersten drei Alben in Mono- und Stereo-Fassungen.

 

Dazu kamen das vierte und fünfte Album, das Stockholm-Livealbum von 1967, Demos von Jim And The Lords sowie eine CD, die mit "Shadows 45 mixes, rare tracks and extended versions" betitelt war. Das Ganze erstreckte sich über sechs CDs. Mehrere der 24 Musiker, die einmal Mitglied der Electric Prunes waren, sind inzwischen verstorben.                                06/25

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