Ukrainischer Komponist, geboren am 30. September 1937 in Kiew als Walentyn Wassylowytsch Sylwestrow. Die Ukraine war damals eine Unionsrepublik der Sowjetunion. Im Alter von 15 Jahren nahm er erstmals Instrumentalunterricht. Ab 1955 besuchte er für drei Jahre die Kiewer Abendschule für Musik. Während dieser Zeit begann er am Institut für Ingenieur- und Bauwesen in Kiew ein Studium, das er später abbrach.
Im Alter von 21 Jahren entschied er sich, voll und ganz auf die Musik zu setzen und begann am Peter Tschaikowski Konservatorium in Kiew zu studieren. Er besuchte die Klasse für Komposition bei Borys Ljatoschynskyj und nahm Unterricht bei Lewko Rewucki in kontrapunktischen Gesetzen und Harmonielehre.
Valentin Silvestrov wandte sich danach immer mehr der Avantgarde zu und begann Anfang der 1960er Jahre mit einem kleinen Kreis an Komponisten und Dirigenten aus Kiew, unter Ihnen auch Igor Blaschkow und Leonid Hrabosky, sich die Dodekaphonie mit Hanns Jelineks "Anleitung zur Zwölftonkomposition" selber beizubringen.
Auf dieser Grundlage komponierte er 1963 die 1. Sinfonie, die er beim Staatsexamen in Komposition vorspielte. Er bekam wegen der modernen Form kein Diplom, sondern nur eine Bescheinigung, dass er das Studium absolviert hatte. Noch während des Studiums begann Silvestrov 1963 als Musiklehrer an verschiedenen Musikschulen zu unterrichten. In diesen Jahren entstanden Werke, die vor allem im Zentralkomitee für Musik in der Sowjetunion auf Abneigung stiessen.
