Amerikanischer Dixieland-Kornettist und Bandleader, geboren am 5. Januar 1906 in Defiance, Ohio. In den 1920er Jahren spielte er in Chicago bei den Ohio Lucky Seven, Seattle Harmony Kings und in Theaterorchestern, bevor er 1931 mit dem Klarinettisten Frank Teschemacher (1906–1932) eine eigene Band gründete.
Teschemacher starb bei einem Autounfall, bei dem Davison am Steuer sass. Unfallursache war ein fremdes, unbeleuchtetes Taxi. Davison ging darauf nach Milwaukee, wo er mit einer eigenen Band spielte. 1940 zog er nach New York City als Musiker in der Catherine Dunham Show. Von 1943 bis 1945 war Davison Soldat.
Nach der Armeezeit leitete er mit Wild Bill Davison & His Commodores eine eigene Band, von der zwischen Mitte der 1940er bis Anfang der 1950er Jahre beim Label "Commodore viele Schellack-Schallplatten und später 7"-EPs erschienen. Diese Stücke wurden auf den drei 10"-Alben "Dixieland Jazz Jamboree (Instrumental Improvizations By "Wild Bill" Davison And His Commodores Volume One bis Three)" (alle Commondore, 1950) zusammengefasst.
Weitere Aufnahmen machte er in jener Zeit als Mitglied der Gruppen Art Hodes' Hot Five, Eddie Condon And His Orchestra, George Brunies And His Jazz Band, The All Star Stompers, Tony Parenti's Ragtimers, Sidney Bechet And His Blue Note Jazz Men, Eddie Edwards And His Original Dixieland Jazz Band, Gene Krupa & His Chicago Jazz,George Wettling's Jazz Band und anderen.
Später hatte eigene Bands wie The Bill Davison Six, Wild Bill Davison And His All Star Stompers, Wild Bill Davison And His Band, Wild Bill Davison And His Cobbers, Wild Bill Davison And His Jazzologists, Wild Bill Davison And His Range Riders, Wild Bill Davison's All Stars, Wild Bill Davison's Bulldozers und Wild Bill Davison's United Europeans.
Im Rahmen des Dixieland Revivals in den 1960er Jahren unternahm Bill Davison verschiedene Europatourneen. Mit Claude Hopkins bildete er 1968 die Jazz Giants und übernahm einen Nachtclub in San Francisco. Auch in den 1970er Jahren war er regelmässig auf der Bühne präsent. Er spielte in der The World’s Greatest Jazz Band.
Ab 1974 wohnte Bill Davison in Kopenhagen, wo er von 1975 bis 1977 Mitglied von Papa Bue’s Viking Jazzband war. Er kehrte 1979 in die USA zurück und blieb bis zu seinem Tod am 14. November 1989 in Santa Barbara, California, aktiv. Seinen Spitznamen Wild Bill hatte er nicht nur wegen seiner Spielweise – er war kein Kostverächter und insgesamt fünfmal verheiratet. Davison schrieb auch eine Autobiographie.
Wild Bill Davison veröffentlichte Dutzende von Aufnahmen. Bei discogs.com sind für ihn 400 Credits als Musiker verzeichnet. Sein Schaffen wurde auf einigen Compilations dargestellt. Wild Bill Davison ist nicht zu verwechseln mit dem Organisten, Pianisten, Arrangeur und Bandleader Wild Bill Davis (1918-1995). 07/24