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Xhol Caravan

  • musicmakermark
  • vor 4 Stunden
  • 3 Min. Lesezeit

Deutsche Psychedlic-Rock-Formation, gegründet 1967 in Wiesbaden unter dem Bandnamen Soul Caravan von Tim Belbe und Hansi Fischer (as, ts). Zum Lineup gehörten ferner Werner Funk (g), Klaus Briest (e-b), Skip Van Wyk (dm) und die beiden Soulsänger James Rhodes und Ronny Swindson.


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In dieser Besetzung wurde die "Tamla Motown"-orientierte LP "Get In High" (Columbia, 1986) eingespielt, ehe Swinson Deutschland Richtung Heimat verliess. Im November 1968 trat Soul Caravan bei den Berliner Jazztagen mit der amerikanischen Soul-Sängerin Carla Thomas auf.

 

Ende 1968 drang Soul Caravan dann vermehrt in jazzigere Gefilde vor und interpretierte unter anderem auch Titel von John Coltrane oder Dave Brubeck. Anfang 1969 wurde Öcki von Bevern (org) neues Mitglied. Mit ihm wurde die Gruppe experimenteller.

 

Mitte 1969 verliessen auch der zweite Sänger James Rhodes und Gitarrist Werner Funk die Band. Liveaufnahmen von Soul Caravan noch mit Werner Funk, aber mit zwei unbekannten Sängern, erschienen später unter dem Titel "Live 1969" (Garden Of Delight, 2006).

 

Die 7"-Single "Planet Earth/So Down" (Hansa, 1969) und die LP "Electrip" (Hansa, 1969) waren die ersten Aufnahmen der neuen, gitarrenlosen Besetzung. Die Band hatte sich inzwischen in Xhol Caravan umbenannt. Die Gruppe wohnte in der Wiesbadner Fabrikkommune und unterhielt gute Beziehungen zu anderen 68-er-Bands wie Amon Düül, Embryo oder Guru Guru.

 

Hansi Fischer wechselte 1970 zu Embryo. Fortan nannte sich das verbleibende Quartett Tim Belbe (sax), Öcki Beveren (key), Klaus Briest (e-b) und Skip Van Wyk (dm) nur noch Xhol. Die vier Musiker wollten ein Doppel-Album mit einer Live- und einer Studio-LP herauszubringen.

 

Doch das Vorhaben scheiterte an Widerstand von "Ohr"-Labelchef Rolf Ulrich Kaiser. So erschien als erstes die am 1. und 2. Juli 1970 in Göttingen mitgeschnittene Live-LP "Hau-Ruk" (Ohr, 1971). Die Aufnahmen wurden später auf CD (Garden Of Delight, 2003) mit einen dritten, ebenfalls rund 20 Minuten langen Track ergänzt noch einmal auf den Markt gebracht.

 

Auf diesem 1974 entstandenen Bonustrack ist Xhol mit Norbert Dömling (e-b) von Missus Beastly anstelle von Briest sowie mit dem Ex-Mitglied Hansi Fischer (sax, fl) zu hören. Die ebenfalls 1970 gemachten Studioaufnahmen erschienen erst nachdem sich die Gruppe im April 1972 aufgelöst hatte unter dem Titel "Motherfuckers GmbH & Co KG" (Ohr, 1972).

 

Mit "Motherfuckers Live" (United Durtro, 2001) erschien fast 30 Jahre nach dem Ende der Band eine Triple-CD mit weiterem Material. CD 1 hiess "Freedom Opera" und enthielt einen fast einstündigen Track, den die Gruppe am Jazz-Fest Altena 1969 in der Xohl Caravan-Besetzung aufgeführt hatte.

 

CD 2 von "Motherfuckers Live" enthielt einen ebenfalls fast stündigen Track, den das Xhol-Quartett bei einem Auftritt in der TV-Sendung "WDR-Nachtmusik" gespielt hatte. Bei CD 3 mit dem Titel "Hot Buttered Xhol" handelte es sich um Neuinterpretationen von Xhol Caravan-Tracks.

 

Current 93 in der Besetzung David Tibet, Steve Stapleton und Michael Cashmore spielte dabei "Memories" von Soul Caravan; Nurse With Wound alias Steve Stapleton interpretierte "Radio" von Xhol, während Christoph Heeman und Andreas Martin "Walla Mashallah" von Xhol Caravan nachspielten.

 

Der auf CD 1 teilweise dokumentierte Altena-Auftritt in seiner Gesamtheit, das heisst mit vier weiteren Tracks, erschien  einzeln auf der CD "Live 1969" (Garden Of Delight, 2006). Später kam mit "Altena 1970" (Garden Of Delight, 2006) ein weiterer Livemitschnitt aus jener Zeit heraus.

 

"Talking To My Soul" (Garden Of Delight, 2004) war eine DVD gewesen, die hauptsächlich aus TV-Aufnahmen von Anfang 1970 in der Quintett-Besetzung für den Südwestfunk bestanden. Dazu kamen zwei Tracks, die bei Auftritten nach der Reunion in den Jahren 2003 und 2004 aufgezeichnt worden waren.

 

Xhol bestand nun neu aus Tim Belbe (sax, fl), Hansi Fischer (sax, fl) und Klaus Briest (e-b) sowie Tilmann Höhn (g), Robert Fischer (dm) und Maik Sobotta (perc). Letzterer war in den 1970er Jahren Roadie der Band gewesen, Robert Fischer war der Sohn von Hansi Fischer.

 

Öcki von Brevern starb 1996, Tim Belbe 2001. Nachträglich erschienen von Xhol wie von Xhol Caravan weitere Livemitschnitte aus früheren Tagen. 

                                                                         10/25

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