Amerikanischer Altsaxophonist, Komponist und Bandleader, geboren am 7. Mai 1940 in Los Angeles, California, und aufgewachsen in San Diego, wohin seine Eltern 1944 gezogen waren. Er lernte ab dem neunten Lebensjahr Altsaxophon. Mitte der 1950er Jahre nahm er beim früheren Jimmie Lunceford-Saxophonisten Kirtland Bradford Unterricht.
Ab dem 13. Lebensjahr spielte er mit lokalen Rhythm & Blues-Bands, bevor er sich als Teenager dem Jazz zuwandte. Ende der 1950er Jahre kehrte er nach Los Angeles zurück und wurde bald in der dortigen Avantgarde-Jazzszene bekannt. Von 1963 bis 1973 arbeitete er bei Horace Tapscott, mit dem seine ersten Aufnahmen entstanden.
1967 spielte er bei Owen Marshall und danach bis 1973 mit Stanley Crouchs Black Music Infinity. 1974 zog er nach New York City, wo er mit Leon Thomas, Julius Hemphill und Chico Hamilton arbeitete. Bei letzterem war er von 1975 bis 1977 beschäftigt.
Von 1976 bis 1978 spielte er bei Gil Evans, daneben auch bei Lester Bowie und längere Zeit mit Jack DeJohnettes Formation Special Edition sowie mit McCoy Tyner, Charles Tyler, Ted Daniel und Julius Hemphill. Nach Hemphills Ausscheiden nahm er ab 1989 kurz seine Stelle im World Saxophone Quartet ein.
Ab 1977 machte er eine ganze Reihe von Aufnahmen unter eigenem Namen. Die erste war die LP "The Grip" (India Navigation, 1977). Darauf wurde er von Abdul Wadud (cello), Ahmed Abdullah (tp), Bob Stewart (tuba), Muhammad Abdullah (perc) und Steve Reid (dm) begleitet.
Live-Aufnahmen dieses Sextetts ebenfalls von 1977, erschienen später unter dem Titel "Metamorphosis" (India Navigation, 1979). Die beiden Aufnahmen wurden später zusammen auf einer CD (India Navigation, 1991) wiederveröffentlicht. Auf "Bush Baby" (Adelphi, 1978) blieben von dieser Gruppe nur noch Ahmed Abdullah (perc) und Bob Stewart (tuba) übrig.
"In The Tradition" (Columbia, 1979) hiess eine Quartett-LP, die mit Stanley Cowell (p), Fred Hopkins (b) und Steve McCall (dm) entstand. Für "Lenox Avenue Breakdown" (Columbia, 1979) holte Blythe James Newton (fl), James Blood Ulmer (g), Bob Stewart (tuba), Cecil McBee (b), Guillermo Franco (perc) und Jack DeJohnette (dm) ins Studio.
Hopkins, Ulmer und Stewart machten auch bei den Aufnahmen von "Illusions" (Columbia, 1980) mit, dazu Abdul Wadud (cello), John Hicks (p) sowie Bobby Battle oder Steve McCall (dm). Mit Kelvyn Bell (g) anstelle von Ulmer sowie zusätzlich mit Amina Claudine Myers (org) nahm er "Blythe Spirit" (Columbia, 1981) auf.
Ähnlich besetzte Gruppen waren auch auf "Elaborations" (Columbia, 1982), "Light Blue - Arthur Blythe Plays Thelonious Monk" (Columbia, 1983), "Put Sunshine In It" (Columbia, 1985), "Da - Da" (Columbia, 1986) und "Basic Blythe" (Columbia, 1988) zu hören. Bei den Aufnahmen zu letzterer LP setzte Blythe auch Streicher ein.
Seine neun Alben für das Major-Label "Columbia" wurden zwischen 2016 und 2018 auf drei Doppel-CDs (BGO) wiederveröffentlicht. Nach seiner Zeit bei "Columbia" veröffentlichte Blythe weitere Aufnahmen auf diversen Labels. Unter seinem eigenen Namen oder als Co-Leader gab Blythe im Laufe der Jahre an die 40 Alben heraus. Bei discogs.com besitzt er 150 Einträge als Musiker. Arthur Blythe starb am 27. März 2017, 76-jährig in Lancaster, California, an der Parkinson-Krankheit.
Weitere Aufnahmen hatte er mit Steve Reid, Charles Tyler, Synthesis Dave Sanborn, Lester Bowie, Barry Altschul, Sunny Murray, Rodney Jones, Johnny Copeland, McCoy Tyner, The Leaders, Gust William Tillis, James Newton, Cold Sweat, Roots, Jeff Palmer, Johnny Copeland, Ted Daniel, Rodney Jones, Music Revelation Ensemble, Sting, Lawrence "Butch" Morris, Woody Shaw, Anthony Braxton, Eric Gale und anderen gemacht. 04/24
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