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Big Boy Henry

Amerikanischer Bluesgitarrist und Sänger, geboren am 26. Mai 1921 in Beaufort, North Carolina, als Richard L. Henry. Als Gitarrist spielte er im Piedmont-Fingerpicking-Stil. Er wuchs in New Bern, in der Nähe der Küste von North Carolina auf. Dort freundete er sich mit dem Country Blues-Musiker Fred Miller an und wurde sein Lehrling und sein Sänger.



Henry hielt sich mit Auftritten in lokalen Juke Joints über Wasser und spielte 1947 und 1952 in "Hawks Radio Record Store" in New Bern 14 bzw. 7 Titel ein, die vorerst nicht veröffentlicht wurden. 7 der ersten Session und zwei der zweiten wurden später auf der LP "I'm Not Lying This Time - His First Recordings 1947-1952" (Swingmaster, 1988) zugänglich gemacht.

 

Als Miller nach New York City zog, reiste Henry mehrmals dorthin, um gemeinsam mit ihm aufzutreten. In New York machte Henry Bekanntschaft mit Sonny Terry und Brownie McGhee und begleitete dieses Duo 1951 bei Aufnahmen. Diese wurden allerdings nicht veröffentlicht.

 

Henry ging wieder zurück in seine Heimat, wo er während den 1950er und 1960er Jahren in Fisch- und Austern-Fangcrews arbeitete. Er führte auch einen Laden und war teilweise als Prediger tätig. 1971 liess er sich wieder in seiner alten Heimat Beaufort nieder. Er begann wieder aufzutreten und schrieb neue Songs.

 

Darunter fand sich auch der Song "Mr. President" (Audio Arts, 1983), den Henry zusammen mit Bob Tunnel (g), Mike Hamer (b) und Bob "Shakin'" Aiken (dm) aufnahm. Die B-Seite dieser Single bestand aus dem solo eingespielten Lied "Cherry Red (I Don't Need No Heater)".

 

Mit "Mr. President" protestierte Henry gegen die Kürzung der Sozialhilfeleistungen durch Präsident Ronald Reagan. Für den Song erhielt Henry den W. C. Handy Award. Beim selben Label wie "Mr. President" erschien auch die 7"-EP "Mr. Ball's Warehouse" (Audio Arts, 1985).

 

Unter dem Titel "What’s Cooking Down Home?" (Hometown, 1986) erschien auf dem eigenen Label eine Kassette mit Aufnahmen, die er 1985 in Durham, North Carolina, mit Chris "Dirty Dog" Turner (hca), Randy Gieble (double tubb) und Rachel "Washboard Muck" Maloney (washboard) eingespielt hatte.

 

Auf der LP "Strut His Stuff - His New Recordings 1987-1989" (Swingmaster, 1989) fanden sich Aufnahmen von Ende der 1980er Jahren, die bei Sessions in Groningen, Niederlande, sowie in Greenville und Beaufort, North Carolina, aufgezeichnet worden waren. Teilweise wurde er dabei von Lightnin' Wells (g) begleitet.  

 

"Cookin’ With The Blues (The Night Creeper)" und "Whole Lots Of Cookin’ Down Home" (beide Hometown, 1989) sowie "Whole Lot Happenin' Down Home" und "Walking Back Down South" (beide Hometown, 1990) waren vier weitere Kassettenveröffentlichungen.

 

Mit Luther Henry als Co-Leader nahm er die Kassette "Let's Knock 'Em On Out" (Hometown, 1991) auf. "Dr. Henry, M.D." und "Walkin’ The Tightrope" (Hometown, 1992) sowie "Cookin’ A Pot Full Of Blues" (Hometown, 1993) waren weitere eigene eigene Aufnahmen.

 

Unter dem Gruppennamen Big Boy Henry & His Blues Friends erschienen die Kassette "'93 Mississippi River Flooding" (Hometown, 1993) und die CD "Carolina Blues Jam" (Erwin, 1993), eingespielt in unterschiedlichen Besetzungen. Eine weitere Kassettenaufnahme von Henry & His Friends war "I Feel So Good" (Hometown, 1994).

 

Weitere CDs hiessen "Poor Man's Blues" (New Moon, 1996) und "Beaufort Blues" (Music Maker, 2003). Letzteres Album konnte er dank der Stiftung "Music Maker Relief Foundation" einspielen, die ihm auch eine monatliche Rente für Medikamente bezahlte. Zudem wurde er im Buch "Music Makers: Portraits and Songs from the Roots of America" (2004) porträtiert.

 

Ein Song seiner letzten CD fand später auch den Weg auf die Doppel-CD-Antology "We Are The Music Makers!: Preserving The Soul Of America's Music" (Music Maker Relief, 2014). Henry hielt auch die Tradition der Seemannslieder aufrecht, die er seinerzeit bei seiner Arbeit in New Bern gesungen hatte. Dies führte zur Gründung der Menhaden Chantey Men, einer Formation bestehend aus pensionierten Fischern.

 

Henry starb am 5. Dezember 2004 in seiner Heimatstadt Beaufort, 83-jährig.                                                                                  05/24

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