Amerikanischer Blues- und Boogie Woogie-Pianist und -Sänger, geboren am 10. Februar 1921 in Birmingham, Alabama, als Joseph L. Duskin. Mit sieben Jahren begann er Klavier zu spielen. Er begleitete in der Kirche die Predigten seines Vaters Reverend Perry Duskin. Nach dem Umzug nach Cincinnati, Ohio, hörte er im lokalen Radiosender Fats Waller und Pete Johnson, die seine ersten Einflüsse wurden.
Big Joe arbeitete zuerst in lokalen Clubs und war während des Zweiten Weltkriegs als Musiker bei der Truppenbetreuung beschäftigt, wo er seine Idole Albert Ammons und Meade Lux Lewis kennenlernte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nahm ihm sein Vater das Versprechen ab, nicht mehr zu spielen, solange er am Leben sei.
Das wirkte sich für seine Karriere schlecht aus, da Reverend Perry 105 Jahre alt wurde. Big Joe wurde Polizist und arbeitete bei der Post. Anfang der 1970er Jahre begann er, ermutigt vom Blueshistoriker Steven C. Tracy, mit Konzerttourneen in ganz Europa und den USA. Dazu konnte er bei drei Sessions 1977 bzw. 1978 erste Aufnahmen in Form des Albums "Cincinnati Stomp" (Arhoolie, 1979) realisieren.
Begleitet wurde er dabei je nach Stück von Bob Margolin oder Jimmy Johnson (g), Steve Tracy (hca), Truck Parham (e-b) sowie Ben Sandmel oder S.P. Leary (dm). Weitere Alben hiessen "Don't Mess With The Boogie Man" (Special Delivery, 1988), "Live: Down The Road A Piece" (Wolf, 1990), "Blues Rendez-Vous" (Back To Blues, 1994) und "Boogie Woogie Is My Religion - Live In Paris" (Back To Blues, 1994).
Mit Joshua Q. Paxton (p) entstand "Double Your Boogie, Double Your Blues" (1994). Weiter ging's mit "Live At Dollar Bill's Saloon" (Mirage, 1997), "Live At Quai Du Blues" (Austerlitz, 2003) und "Big Joe Jumps Again! Cincinnati Blues Session" (Yellow Dog, 2004). Big Joe Duskin verstarb am 6. Mai 2007 86-jährig in Avondale, Ohio.
Weitere Aufnahmen hatte er an der Seite von Axel Zwingenberger, Dave Peabody sowie mit The Blues Band gemacht. 08/23