Amerikanischer Kornettist und Bandleader, geboren am 6. September 1877 in New Orleans, Louisiana, als Charles Joseph Bolden. Er war wahrscheinlich der allererste Bandleader im Jazz. Hauptberuflich war er gemäss unterschiedlichen Überlieferungen Pflästerer oder Besitzer eines Barbierladens. Seine Jazzband wurde wahrscheinlich 1895 gegründet.
Mit seiner Band begleitete er in New Orleans Tanzveranstaltungen und Paraden. Von 1900 bis 1906 war er der populärste Musiker der Stadt. Zeitgenossen schildern ihn als jemand, der einen sehr klaren und lauten Sound spielte. Schallplattenaufnahmen machte Bolden nicht, so dass keine Beispiele seiner Musik überliefert sind.
1907 wurde Bolden in eine psychiatrische Klinik in Jackson, Louisiana, eingeliefert, in der er bis zu seinem Tod am 4. November 1931 im Alter von 54 Jahren blieb. Die Leitung seiner Jazzband übernahm der Posaunist Frankie Dusen. Die Nachfolgeband nannte sich Eagle Band, benannt nach dem Eagle Saloon an der Ecke Perdido und Rampart Street, wo die Band von Bolden neben dem Lincoln Park meist gespielt hatte.
Jelly Roll Morton widmete ihm das Stück "Buddy Bolden Blues", das auf Boldens Komposition "Funky Butt" zurückgeht. Bolden ist zudem Protagonist des Romans "Buddy Boldens Blues" (Coming Through Slaughter, 1976) von Michael Ondaatje. Um Buddy Bolden und eine (fiktive) Tonwalze, die er 1904 aufnahm, kreist auch der Roman "Tiger Rag" von Nicholas Christopher (The Dial Press 2013).
Bolden wurde in einem unbekannten Grab auf dem Holt Cemetery in New Orleans beigesetzt, wo 1998 für ihn ein Denkmal errichtet wurde. Einige seiner Stücke wurden später von anderen Musikern gespielt. "Don't Go 'Way Nobody" unter anderem von George Lewis, Chris Barber's Jazz Band sowie von Acker Bilk with Johnny Bastable's Chosen Seven; "Bucket's Got A Hole In It" von George Lewis; "Buddy Bolden Blues" von Doc Evans sowie "Uptown Bumps" von Ken Colyer's Jazzmen und von The Crane River Jazz Band.