Amerikanischer Bluesgitarrist, Bassist, Sänger und Songschreiber, geboren am 30. Juli 1936 in Lettsworth, Louisiana als George Guy. Seine Karriere als Profimusiker begann er Anfang der 1950er Jahren in der Umgebung von Baton Rouge. Seine Vorbilder waren T-Bone Walker, Lightnin' Hopkins, Eddie "Guitar Slim" Jones und Otis "Lightnin' Slim" Hicks.
1957 zog er wie viele andere Bluesmusiker aus dem Süden der USA in die damalige Blues-Hochburg Chicago, wo er im Rahmen eines "Blues Contests" Magic Sam, Junior Wells und Otis Rush schlug und Bekanntschaft mit Muddy Waters machte. Der Sieg brachte ihm zudem einen Vertrag mit "Artistic Records" ein. Dort erschienen mit "Sit And Cry (The Blues)/Try To Quit You Baby" (1958) sowie " You Sure Can't Do/This Is The End" (1959) zwei 7"-Singles, ehe die Firma bankrott ging.
1960 wechselte er dank Willie Dixon zu "Chess Records", wo ein gefragter Session-Gitarrist war und von Muddy Waters, Willie Dixon, Little Walter, Sonny Boy Williamson, Koko Taylor, Arthur Crudup oder Lonnie Johnson ins Studio geholt wurde. Dabei wurde er neben Willie Dixon (b) und Clifton James (dm) zu den Aufnahmen von Muddy Waters (g, vcl) beigezogen, die später unter dem Titel "Folk Singer" (Chess, 1964) auf den Markt kamen.
Daneben konnte er selber Aufnahmen unter eigenem Namen machen, die später auf den Compilations "I Left My Blues In San Francisco" (Chess, 1968), "I Was Walking Through The Woods" (Chess, 1970), "Buddy Guy" (Chess, 1983), "Chess Masters" (Chess, 1984) und auf der Doppel-CD "The Complete Chess Studio Recordings" (Chess, 1997) erschienen. Letztere enthielt sämtliche 43 Songs, die Guy für "Chess" eingespielt hatte sowie einige Alternate-Tracks.
Seine erfolgreichste Single war "Stone Crazy", die 1962 Platz 12 der R&B-Charts erreicht hatte. 1965 absolvierte er eine Tournee durch England. Dabei sah er viele junge, englische Gitarristen, die im Rahmen des weissen Blues-Rock-Booms schwarzen Vorbildern nacheiferten. Bei seiner Rückkehr in die USA wollte er rockigere Aufnahmen machen, was ihm von "Chess" verwehrt wurde. Deshalb wechselte er 1967 zu "Vanguard", wo ihm sein Wunsch erfüllt wurde.
Der rockigere Sound machte Guy einem breiteren Publikum bekannt. So konnte er bei einer Tournee im Jahre 1970 als Opener für die Rolling Stones auftreten. Später gaben Superstars wie Eric Clapton oder Jimi Hendrix zu, dass sie stark von Buddy Guy beeinflusst worden waren. Bei "Vanguard" entstanden Aufnahmen wie "A Man And The Blues" (1967), "Coming At You" (1968), "This Is Buddy Guy!" (1968), "The Blues To-Dday" (1986), "Hot And Cool" (1969), "Hold That Plane!" (1972).
Später esrchien mit "My Time After Awhile" (1992) ein weiteres "Vanguard"-Album unter eigenem Namen. Guys Schaffen während der "Vanguard"-Zeit wurde später auf den Compilations "As Good As It Gets" (1998) und auf der 3-CD-Box "The Complete Vanguard Recordings" (2000) zusammengefasst. Zusammen mit dem Mundharmonikaspieler Junior Wells bildete Buddy Guy während Jahren ein Duo, welches später John Belushi und Dan Aykroyd als Vorbild für den Film "Blues Brothers" diente.
Die erste gemeinsame Aufnahme war die unter Wells Namen erschienene LP "Hoodoo Man Blues"-Album (Delmark, 1965). Mit Junior Mance als dritten Co-Leader nahmen Guy und Wells "Buddy And The Juniors" (Blue Thumb, 1969) auf. Vom Duo Buddy Guy/Junior Wells erschienen viele weitere Alben. Nach seiner "Vanguard"-Zeit war er für verschiedene Labels tätig und nahm eine Vielzahl von Alben auf.
Im Juni 1989 hatte Guy in Chicago mit "Legends" seinen eigenen Blues-Club eröffent. Ein Jahr später trat er an der Seite von Eric Clapton in der Londoner Royal Albert Hall auf. Mit Clapton, Jeff Beck oder Mark Knopfler (g) spielte er "Damn Right, I've Got The Blues" (Silvertone, 1991) ein. Zudem war er auf dem Album bzw. der DVD "Checkerboard Lounge" (Eagle Rock, 2012) zu sehen und zu hören, welche die Rolling Stones 1981 als Gäste bei einem Auftritt von Muddy Waters zeigen.
Von Buddy Guy erschienen an die 60 Alben und über 80 Compilations. 2015 wurde er mit dem Grammy Lifetime Achievement Award ausgezeichnet.