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Eddie Taylor

  • musicmakermark
  • 3. Nov.
  • 3 Min. Lesezeit

Amerikanischer Blues-Sänger und Gitarrist, geboren am 29. Januar 1923 in Benoit, Mississippi. Memphis Minnie, die eine ehemalige Klassenkameradin seiner Mutter war, arbeitete dann und wann als Babysitterin im Hause Taylor. Sie brachte den jungen Eddie erstmals mit der Gitarre in Berührung.


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Zuerst spielte er ein selbstgebasteltes Instrument, bis ihm seine Mutter 1936 für zwölf Dollar eine Gitarre bei Sears & Roebuck bestellte. Als Jugendlicher lebte Taylor mit seinen beiden jüngeren Geschwistern und der Mutter in Stringtown, Mississippi, wo er in der Landwirtschaft arbeitete.

 

An den Samstagabenden trat er in der Gegend um Leland, Mississippi, an Strassenecken oder auf Plätzen in der Innenstadt auf. Sein damaliges Programm bestand aus Liedern von Charley Patton, Arthur Crudup und Peetie Wheatstraw sowie aus einem Mix dieser Stücke, wenn das Repertoire ausgeschöpft war.

 

Wenn Weisse zuhörten, spielte Taylor auch Songs von Roy Acuff. 1943 zog er in die Bluesmetropole Memphis. Dort arbeitete er als Lastwagen-Fahrer für eine Firma, die einen speziellen Vertrag mit der Army hatte, so dass Taylor nicht eingezogen wurde.

 

Er lernte die etwas älteren Gitarristen Johnny Shines und Robert Lockwood Jr. kennen, die damals lokal bekannt waren. Auch den damals noch unbekannten B. B. King lernte er kennen, der sich wie Eddie Taylor am Mittwochabend bei den wöchentlichen Talentshows auf der Beale Street sich erste Sporen verdiente.

 

Zu dieser Zeit spielten alle Gitarristen auf akustischen Instrumenten, weil ein Verstärker und eine E-Gitarre 120 Dollar kosteten. Eddie Taylor tätigte dennoch diese Investition und gründete 1947 eine Band mit Joe Hill Louis und Eddies Bruder Milton am Schlagzeug.

 

1949 liess er sich in Chicago nieder, wo er auf der Maxwell Street für ein Trinkgeld oder in kleinen Clubs mit niederigen Gagen auftrag. Um den Lebensunterhalt zu verdienen, hatte er diverse Jobs. Erste Aufnahmen machte er als Sideman von Snooky Prior, Sunnyland Slim und Little "Willie" Foster.

 

In Chicago traf er seinen Jugendfreund Jimmy Reed, der Mitglied von Taylors Band wurde. Es entstanden ab 1953 erste Aufnahmen für Labels wie "Chance" und "Veejay". Weil sich jene unter Jimmy Reeds Namen besser verkauften, erschienen die meisten unter diesem Namen. Später wechselten die beiden zu "Bluesway".

 

Taylor arbeitete bis in die 1960er Jahre für Reed. Er spielte daneben auch an der Seite von Muddy Walters, Elmore James, Howlin' Wolf, John Lee Hooker, Paul Butterfield, Homesick James, Pinetop Perkins, Jimmy Dawkins und vielen anderen.

 

Dazu konnte Eddie Taylor im Laufe der Jahre auch Aufnahmen unter dem eigenen Namen auf den Markt bringen. Das erste Album war "Masters Of Modern Blues Volume 3" (Testament, 1967) und stellte eine Split-LP dar, die auch Stücke von Floyd Jones enthielt.

 

Für sein erstes richtes Album "I Feel So Bad" (DJM und Advent, 1972) holte er als Begleiter Phillip Walker (g), David Majal Li (ts, bars), George Smith (hca), Jimmy Jones (p), Charles Jones (e-b) Little H. Williams (perc) und Johnny Tucker (dm) dazu.

 

Als Eddie Taylor & The Blueshounds nahm er "Ready For Eddie" (Big Bear, 1974) auf. Die Blueshounds waren eine britische On/Off-Formation, der unter anderem Pete York (dm) von Hardin & York angehörte. "Direct From Chicago" (MCM Blues, 1977) war eine Split-LP mit Eddy Clearwater (g, vcl). In beiden Begleitbands war Fred Below der Schlagzeuger.       

        

Nur in Japan erschien "Bad Boy A Long Way From Chicago" (P-Vine, 1978). Es handelte sich um Liveaufnahmen, die bei einem Auftritt in Japan mitgeschnitten worden waren. Unter dem Gruppennamen The Eddie Taylor Blues Band wurde die in Chicago eingespielte Studio-LP "My Heart Is Bleeding" (L+R, 1980) veröffentlicht.

        

"Still Not Ready For Eddie" (Antone's, 1987) enthielt Liveaufnahmen, die im Antone's Blues Club in Austin, Texas, mitgeschnitten worden waren.  Weitere Aufnahmen machte er als Mitglied der West Side All Stars bzw. als Begleiter seiner Frau, der Sängerin Vera Taylor.

 

Dazu kamen auch eigene Compilations. Mehrere von ihnen deckten seine Zeit mit Jimmy Reed ab. Eigene Compilations waren "Big Town Playboy" (Charly R&B, 1981), "Bad Boy" (Charly R&B, 1993) und "In Session: Diary Of A Chicago Bluesman 1953-1957" (Jasmine, 2016). Sie alle enthielten Taylors frühe Aufnahmen.

 

Eddie Taylor starb am 25. Dezember 1985 im Alter von 62 Jahren in Chicago. Sein Sohn Eddie Taylor Junior (1966–2019) war als Bluesgitarrist in Chicago aktiv und spielte im Stil seines Vaters, allerdings ohne allzu grossen kommerziellen Erfolg.                        11/25

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