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Günter "Baby" Sommer

  • musicmakermark
  • vor 3 Stunden
  • 5 Min. Lesezeit

Deutscher Free Jazz-Schlagzeuger, geboren am 25. August 1943 in Dresden als Günter Sommer. Er absolvierte die Dresdner Musikhochschule. Erste Aufnahmen machte er 1965/1966 als Mitglied der Modern Jazz Big Band 65 des späteren Schauspielers Manfred Krug.


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Zwischen 1966 und 1974 begleitete Günter Sommer mit Klaus Koch (b) den Saxophonisten, Klarinettisten und Flötisten Friedhelm Schönfeld. Diese Formation war die erste stabile Gruppe des neuen DDR-Jazz.

 

In dieser Zeit spielte Schönfeld mit seiner Gruppe unter dem Titel "Jazz" (Amiga, 1968) eine Sextett-LP ein. Dazu kam eine Split-LP (Amiga, 1973), die sich das Schönfeld-Trio mit dem Quintett von Hubert Katzenbeier (tb) teilte. In den 1970er Jahren arbeitete Sommer eng mit Ulrich Gumpert (p, v-tb) zusammen.

 

Er war 1972 Mitglied der ersten Ulrich Gumpert Workshop Band und gehörte auch 1978 und 1979 dieser Formation an. Zusammen mit Manfred Hering (as) nahmen Sommer und Gumpert "The Old Song" (FMP, 1979) auf. Gegen Ende der 1970er Jahre traten die beiden Musiker oftmals im Duo auf (siehe Günter Sommer in Duoaufnahmen).

 

1973 taten sich Gumpert und Sommer mit Conrad Bauer (tb) und Ernst-Ludwig Petrowsky (reeds) zu einem Quartett zusammen. Unter dem Namen der Musiker erschien die erste Aufnahme "Synopsis" (Amiga, 1973), die der Gruppe vorerst auch den Namen gab.

 

Als Synopsis sowie vor allem als Zentralquartett erschien eine ganze Reihe von weiteren Aufnahmen. Gumpert, Petrowsky und Sommer bildeten dabei jeweils den Kern der Gruppe mit je nach Zeit Conrad Bauer (tb), Klaus Koch (b) oder Christof Thewes (tb).

 

In der Orginalbesetzung, aber als Günter Sommer et trois vieux amis, entstand im Mai 1984 in Frankreich "L'Ascenseur pour le 28" (Nato, 1985). Ab 1977 trat Sommer erstmals im grösseren Rahmen solo auf. "Hörmusik" nannte er eine Soloarbeit, wobei er bei Konzerten oft unsichtbar für die Konzertbesucher hinter weissen Leintüchern spielte.

 

1979 entstand dann live auch die erste LP "Hörmusik" (Amiga, 1981). Diese Reihe wurde mit "Hörmusik II" (Nato, 1983) und "Sächsische Schatulle (Hörmusik III)" (Intakt, 1993) fortgesetzt.

 

"Touch The Earth" (FMP, 1980) und "If You Want The Kernels You Have To Break The Shells" (FMP, 1982) hiessen zwei Trio-LP mit Wadada Leo Smith (tp) und Peter Kowald (b). Die beiden LP wurden später gemeinsam auf einer CD (FMP, 1997) wieder veröffentlicht.

 

1982 war Sommer Mitglied des Quartetts ML DD 4 von Fred Van Hove (p) gewesen. Weitere Musiker waren Marc Charig (co) und Phil Wachsmann (vio). Beim Workshop Freie Musik im März 1982 in Berlin wurde "Was macht ihr denn?" (FMP, 1983) aufgenommen.

 

"Pica Pica" (FMP, 1984) war der Titel einer Begegnung von Sommer mit Peter Brötzmann (as, ts, bars, tarogato) und Albert Mangelsdorff (tb). "Reservé" (FMP, 1989) war später eine zweite Trioaufnahme mit Brötzmann, dieses Mal mit Barre Phillips (b) als dritten Musiker.

 

Beim Banlieues Bleues Festival in Paris 1987 entstand das Projekt Gunter Sommer Reunion mit Sylvain Kassap (as, ss, bcl), Manfred Hering (ss, as, ts), Conrad Bauer (tb), Ulrich Gumpert (p) und Didier Levallet (b). Dabei wurde mit "Seven Hit Pieces" (Evidence, 1988) ein Album aufgenommen.

 

Zwei weitere Trio-Aufnahmen waren "Cordes sur Ciel" (EMP und Sud-Ouerst, 1990) und "BIB" (FMP, 2002) mit Sylvain Kassap (sax, cl) und Didier Levallet (b). Mit Rolf Henry Kunz (church org) zum Quartett Komplett erweitert, entstand in der Justinuskirche in Frankfurt-Höchst "Fête De La Musique" (Infraserv Höchst und Fiordimusica, 2005).

 

"Camino Fatal" (Fish, 1990) wurde mit Ekkehard Jost (reeds) und Dieter Manderscheid (b) realisiert, "Cappuccini Klang" (Splasc(h), 1992) mit Gianni Gebbia (as, ss, sops, cl) und Peter Kowald (b). Später erschienen von dieser Session unter dem Titel "Cappuccini Klang 2 The Unissued Recordings 1992" (Objet-a, 2013) weitere Aufnahmen.


"And So On" (Splasc(h), 1992) erschien unter dem Namen der beteiligten Musiker Mario Schiano (as), Ernst Reijseger (cello), Paul Rutherford (tb), Léon Francioli (b) und Günter Sommer. Im Trio mit Floros Floridis (as, ss, cl, bcl) und Peter Kowald (b) wurde "Aphorisms (26 Statements On The Situation)" (Ρει, 1997) eingespielt. Später kam es zu zwei weiteren Begegnungen von Sommer und Florides.

 

Im New Trio spielten Floros Florides (as, cl, bcl) und Akira Ando (b) "Melting Game" (Jazzwerkstatt, 2012) ein. Auf "Song For Kommeno" (Intakt, 2012) waren Floridis (cl), Savina Yannatou (vcl) sowie Spilios Kastanis und Evgenios Voulgaris (beide tanbour, oud, b) Sommers Begleiter.

 

Mit Conrad Bauer (tb) und Peter Kowald (b) nahm Sommer "Between Heaven And Earth" (Intakt, 2003) auf. Die DVD "Schicht 02" (Alte Schmiede Kunstverein Wien, 2007) zeigt unbegleitete Soloauftritte von Sommer im Mai 2007. In einem Quartettstück wurde er von Franz Koglmann (tp), Otto Lechner (acc) und Peter Herbert (b) begleitet.

 

In Israel entstanden die Aufnahmen zu "Live In Israel: Kadima Music Salon July 2008" (Kadima, 2009). Mitbeteiligte waren neben Sommer Assif Tsahar (bcl), Steve Horenstein (bars, ss), Yonatan Kretzmer (ts), Yonatan Albalak (g), Yoni Silver (b) und JC Jones (dm).

 

Baby Sommer & New Friends hiess ein Quartett, bestehend aus Sommer, Michael Heupel (fl), Uwe Kropinski (g) und Vitold Rek (b), von dem "Europäischer Jazz 2009" (Infraserv Höchst und Fiordimusica, 2009) erschien.

 

Im Quartett mit Manfred Schoof (tp, flh), Gianluigi Trovesi (cl, as) und Barre Phillips (b) nahm er "Peitzer Grand mit Vieren" (Jazzwerkstatt, 2009) auf. Später folgte mit Antonio Broghini (b) an Stelle von Phillips "Le Piccole Cose (Live At Theater Gütersloh)" (Intuition, 2017).

 

Günter Baby Sommer Percussion & Strings war eine Formation mit "Whispering Eurasia" (Neos, 2010) als Aufnahme. Sommer wurde dabei von Xu Fengxia (guzheng, sanxian, vcl), Gunda Gottschalk (vio) und Akira Ando (b) begleitet. "Dedications" (Intakt, 2013) nannte sich dazwischen ein weiteres Album mit unbegleiteten Solostücken.

 

"Klänge Und Botschaften ohne Grenzen Mit Baby Sommer & Friends/Live In Frankfurt (Europäischer Jazz 2014)" (Infraserv Höchst, 2015) zeigt Sommer mit Nils Wogram (tb) und Saadet Türköz (vcl).  Für die Doppel-CD "One For My Baby And One More For The Bass" (Euphorium, 2020) holte Oliver Schwerdt (p, perc, little instr) Barry Guy (b) und Günter Sommer (dm) dazu. 

 

Mit The Lucaiu 3, einem deutschen Trio bestehend aus drei Brüdern, tat sich Sommer für "Karawane" (Intakt, 2022) zusammen. An der Seite von Gonçalo Mortágua (ts, bamboo fl), Ernesto Rodrigues (viola) und Guilherme Rodrigues (cello) realisierete Sommer "Not Bad" (Creative Sources, 2023).

 

Für "Braastabrà" (Setola Di Maiale, 2023) tat sich Sommer mit dem italienischen Sextett I Paesani zusammen. Christopher Dell (vibes) und Jürgen Wuchner (b) waren neben Sommer Co-Leader auf "Spirituality" (Edition Niehler Werft, 2023).

 

Weitere Aufnahmen machte er mit Leadern oder Gruppen wie Hans Rempel Octet, Jazzorchester der DDR, Ernst-Ludwig Petrowsky, Rudolf Dašek, Interjazz 4, Clarinet Summit Live, The Wuppertal Workshop Ensemble, Sylvain Kassap, François Mechali, Percussion Summit, Louis Sclavis, Sakis Papadimitriou, SOK, Südpol, Rüdiger Carl, Nikos Touliatos, Percussion Staff, Euphorium_freakestra und anderen.             12/25

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