Deutscher Komponist, geboren am 1. April 1924 in Forbach, Baden-Württemberg. Im Alter von 12 Jahren schrieb er erste Stücke. Nach seinem Einsatz im Zweiten Weltkrieg in Russland und Italien und nach seiner amerikanischer Kriegsgefangenschaft folgte von 1946 bis 1949 ein Kapellmeisterstudium bei Gerhard Nestler an der Badischen Hochschule für Musik in Karlsruhe.
Dazu erhielt er privaten Kompositionsunterricht von Wolfgang Fortner in der Nähe von Heidelberg. Später folgte er Fortner an die Nordwestdeutsche Musikakademie in Detmold, der heutigen Hochschule für Musik Detmold. Dort studierte er bei Fortner Komposition (bis 1956) und Chorleitung bei Kurt Thomas (1953–1955).
1955 legte Becker das Examen in Chorleitung, 1956 die Examina für Musiktheorie und Komposition ab. Nach dem Studium ging Becker für zwölf Jahre, von 1956 bis 1968, nach Griechenland, wo er in einer Internatsschule unter anderem Musikerzieher des damaligen Kronprinzen und späteren Königs Konstantin II. war.
Im Anschluss daran unterrichtete Becker am Dörpfeld-Gymnasium in Athen und war Musikreferent und Chorleiter des Goethe-Instituts Athen. Becker gründete das Studio des Goethe-Instituts für Neue Musik Athen. Während dieser Zeit blieb er seiner Heimat Deutschland vor allem durch mehrfache Dozententätigkeiten bei den Internationalen Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik verbunden.
1968 kehrte Becker nach dem Militärputsch in Griechenland, bei dem einige seiner Freunde und Kollegen aus dem Land getrieben oder verhaftet wurden, als freischaffender Komponist nach Deutschland zurück. Er gründete 1969 die Gruppe MhZ und unterrichtete von 1973 bis 1989 als Dozent und nach einem Jahr als Professor für Komposition und Live-Elektronik an der Robert Schumann Hochschule für Musik in Düsseldorf.
Nach Beendigung seiner Lehrverpflichtungen 1989 war Becker als freischaffender Komponist tätig und lebte noch einige Jahre in Düsseldorf, bevor er seinen Alterssitz nach Bad Lippspringe, NRW, verlegte. Dort starb er am 24. Januar 2007 im Alter von 82 Jahren. Als Komponist schuf er ein umfangreiches Œuvre, das alle Spielarten der Musik umfasst.
Werke von Becker wurden auf mehreren Schallplatten veröffentlicht. Ein paar teilte er sich mit anderen Komponistinen oder Komponisten wie Stockhausen, Henze, Malipiero, Fortner, Gubaidulina, Hölszky oder gar Mozart, Purcell und Telemann. Dazu kamen einige CDs, die nur Werke von Becker selber enthielten.
"Ferrophonie - Elektronische Modulation Über Stahl" (Klöckner-Werke, 1973) enthielt ein für die LP zweigeteiltes Werk für Live-Elektronik, eingespielt von Alfred Alings, Mirko Dorner und Pierre W. Feit. Zwei Werke für Kammermusikbesetzungen fanden sich auf der LP "Ihre Bosheit wird die ganze Erde zu einer Wüste machen/Meteoron" (Schwann, 1983).
Das erste der beiden Werke war ein 1978 komponiertes geistliches Konzert in vier Teilen für Sprecher, Altstimme, gemischten Chor, Orgel Instrumentalensemble und Tonband. Das zweite wurde 1969 komponiert und war für Orgel, Schlagzeug und zweikanaliges Tonband konzipiert. Die beiden CDs "Magnum Mysterium" (Cybele, 2004) und "Elektroakustische Musik" (Cybele, 2005) enthielten ebenfalls Werke für elektronische und akustische Instrumente. 09/23