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George Gershwin

  • musicmakermark
  • vor 1 Tag
  • 4 Min. Lesezeit

Amerikanischer Komponist und Pianist, geboren am 26. September 1898 in Brooklyn, New York City, als Jacob Gershovitz. Seine Kompositionen umfassen sowohl klassische als auch populäre Musik. Seine Eltern waren Juden, die aus Russland in die USA eingereist waren.


 

George Gershwin hatte zwei Brüder, den späteren Liedtexter Ira Gershwin (1896–1983) und Arthur Gershwin (1900–1981), sowie eine Schwester, Frances Gershwin (1906–1999). 1910 kauften die Gershwins für die Musikstunden des Sohnes Ira ein Klavier, auf dem aber bald George spielte.

 

Charles Hambitzer wurde 1912 Georges Klavierlehrer und blieb bis zu seinem Tod 1918 sein Mentor. Hambitzer lehrte George konventionelle Klaviertechniken und liess ihn europäische Meisterwerke spielen. Er ermutigte ihn, Orchesterkonzerte zu besuchen, worauf Gershwin zu Hause versuchte, die gehörte Musik am Klavier zu reproduzieren.

 

Ab 1914 arbeitete Gershwin als Hauspianist im New Yorker Musikverlag Jerome H. Remick. Seine Aufgabe war es, Bandleadern und Theateragenten neue Lieder seines Verlages vorzuspielen und sie ihnen zu verkaufen. Angeregt durch diese Tätigkeit versuchte er eigene Lieder zu schreiben.

 

1916 begann er als Pianist sogenannte Piano Rolls zu bespielen, zunächst mit Rags und weiteren Werken anderer Komponisten. Bis 1927 kamen so 130 solche Rolls zusammen. 28 davon wurden rekonstruiert, von Artis Wodehouse neu eingespielt und auf dem beiden CDs "Plays Gershwin - The Piano Rolls" (Nonesuch, 1993) und ""The Piano Rolls, Vol. Two" (Nonesuch, 1995) veröffentlicht.

 

Seine erste eigene Komposition hiess "When You Want ’Em You Can’t Get ’Em" (1916). Trotz des Misserfolgs dieser Komposition wurden Broadway-Komponisten auf ihn aufmerksam und nutzten in den kommenden Jahren mehrere seiner Lieder in ihren Musicals. Sein Ragtime "Rialto Ripples", ebenfalls 1916 komponiert, wurde ein finanzieller Erfolg.

 

Gershwin studierte in diesen Jahren beim Komponisten Rubin Goldmark sowie bei dem Avantgardisten Henry Cowell Klavier sowie bei Edward Kilenyi Harmonielehre, Musiktheorie und Instrumentation. Seine grossen Vorbilder waren nun die Broadway-Komponisten Irving Berlin und Jerome Kern.

 

1918 gelang ihm mit dem Lied "Swanee" der erste USA-weite Hit, der auf dem Broadway zu seiner Anerkennung als Komponist führte. Er führte seine Klavierkonzerte auch als Pianist, nicht aber als Dirigent, selber auf. Auf seiner Europareise 1928 lernte er Igor Strawinsky kennen.

 

Gershwin hatte eine langjährige Liebesbeziehung mit der Komponistin Kay Swift. Die beiden tauschten sich auch fachlich aus. Ab Frühjahr 1933 lebte George Gershwin in einer 14-Zimmer-Maisonette-Wohnung unweit der Park Avenue. Dort standen drei Steinway-Flügel.

 

Gershwin brach am Abend des 9. Juli 1937 zusammen, als er in Beverly Hills an einem Flügel sass und an der Partitur zur Filmmusik von "The Goldwyn Follies" arbeitete. Er wurde ins Cedars-Sinai Medical Center in Hollywood, Los Angeles, gebracht und fiel dort ins Koma. Am Morgen des 11. Juli 1937 wurde ihm in einer Notoperation ein Gehirntumor entfernt; kurz danach starb er. Er wurde 38 Jahre alt.

 

Zu seinen bekanntesten Werken zählt die Orchesterkompositionen "Rhapsody in Blue". Er begann mit Niederschrift für eine Version mit zwei Klavieren am 7. Januar 1924. Gershwin komponierte, Ferde Grofé instrumentierte und erstellte aus der Klavierfassung die Partitur für das Jazzorchester von Paul Whiteman.

 

Die Rhapsody war am 4. Februar fertig und wurde von Paul Whiteman am 24. Februar 1924 in der New Yorker Aeolian Hall uraufgeführt. Diese Aufführung gilt als historisches Ereignis von grosser Tragweite und ging als "Birth of Rhapsody in Blue" in die Geschichte ein.

 

Bei der Uraufführung war die Crème de la Crème des musikalischen und gesellschaftlichen New York zugegen, unter anderem der Drigent Walter Damrosch als Ehrengast. Gershwin bekam kurz danach von der New York Symphony Society den Auftrag, ein Orchesterwerk zu schreiben.

 

Er sagte ein Klavierkonzert zu und erhielt die Garantie von sieben Auftritten als Solist. Die Uraufführung seines "Concerto in F" erfolgte am 3. Dezember 1925 in der Carnegie Hall mit Gershwin am Klavier und Damrosch am Dirigentenpult.

 

Ein anderes wichtiges Werk ist "Ein Amerikaner in Paris". Ähnlich wie die "Rhapsody in Blue" ist "Ein Amerikaner in Paris" eine Rhapsodie oder Tondichtung in freier Form, in der Gershwin die Eindrücke seines Aufenthalts in Paris musikalisch ausmalte. Das Werk wurde als Auftragskomposition für die New Yorker Philharmoniker geschrieben.

 

Es ist für die übliche Besetzung eines Sinfonieorchesters geschrieben, erweitert um Effektinstrumente wie Hupen von Pariser Taxis, die Gershwin extra aus Frankreich mitbrachte. Die heute zu hörende Orchestrierung weicht in vielen Punkten allerdings von Gershwins Originalmanuskript ab.

 

Ebenfalls bekannt ist seine Oper "Porgy and Bess". Sie wurde 1935 uraufgeführt und umfasst drei Akte. Das Libretto stammte von DuBose Heyward, die Liedtexte von DuBose Heyward und Gershwins Bruder Ira. Die Oper schildert das Leben von Afroamerikanern in der Schwarzensiedlung Catfish Row in Charleston, South Carolina, um 1870.

 

Teilweise wurden Gershwins Kompositionen als Filmmusik verwendet. Einige sind Jazz-Standards geworden. Sie wurden von Stars der amerikanischen und internationalen Unterhaltungsmusik wie Ella Fitzgerald, Louis Armstrong, Frank Sinatra, Judy Garland, Peter Gabriel, Ray Conniff, Percy Faith und Barbra Streisand interpretiert.

 

Sie fanden auch den Weg in den Jazz, beispielsweise mit Interpretationen von Herbie Hancock oder Miles Davis, und in den Rock, beispielsweise mit der Versionen von "Sumertime" von Janis Joplin. Einige der Gershwin-Lieder wurden in der Bebop-Ära von Charlie Parker, Thelonious Monk oder Lester Young durch Umgestaltung und Reharmonisierung in neue Themen und Lieder transformiert.                                                                              07/25

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