top of page

Guru Guru

  • musicmakermark
  • 17. Juni
  • 4 Min. Lesezeit

Deutsche Krautrock- bzw. Psychedelic Rock-Gruppe, gegründet 1968 in Deutschland von Manfred Neumeier alias Mani Neumeier (dm, vcl), Ulti Trepte (e-b, vcl) und Eddy Naegeli (g) als Guru Guru Groove Band. Naegeli wurde im Dezember 1968 durch Herbert Sax und im März 1969 durch Jim Kennedy ersetzt.

ree

 

Neumeier und Trepte kamen aus dem Free-Jazz-Umfeld. Beide hatten mit der Pianistin Irène Schweizer gearbeitet. Dokumentiert ist die Arbeit des Irène Schweizer Trios auf den beiden LPs "Jazz Meets India" (Saba, 1967) und "Early Tapes" (FMP, 1978) beide mit Aufnahmen aus der Zeit zwischen Mitte und Ende der 1960er Jahre.

 

Sowohl Neumeier wie Trepte wollten sich in Richtung elektrisch verstärkte Rock-Musik bewegen. Zu ihren Einflüssen gehörten damals Jimi Hendrix, Frank Zappa, The Who, die Rolling Stones und Pink Floyd. Die allerersten Aufnahmen wurden erst viel später unter dem ursprünglichen Bandnamen Guru Guru Groove Band veröffentlicht.

 

Dieses Album hiess "The Birth Of Krautrock 1969" (Purple Pyramid, 2016). Es enthielt fünf Tracks, die Neumeier und Trepte mit namentlich nicht mehr bekannten Musikern 1969 eingespielt hatten. Dazu kamen zwei Tracks, zu denen ebenfalls nur wenig Informationen vorliegen. Einzig in einem der beiden Stücke spielte Keiichi Miyashita (g) mit.

 

Auf einem achten Track von 1971 ist die eigentlichte Ur-Besetzung von Guru Guru mit Neumeier, Trepte und und Ax Genrich (g, vcl) am Werk. Dieses Trio spielte mit "Ufo" (Ohr, 1970) und "Hinten" (Ohr, 1971) auch die ersten Guru Guru-Alben ein.

 

Sie wurden später mit frühen Aufnahmen von Mythos und Annexus Quam unter dem Titel "Macht das Ohr auf" (Captain Trip, 2008) in Form einer 5-CD-Box wiederveröffentlicht. Diese beiden Alben sowie alle anderen kamen auch einzeln später mehrfach und bei diversesten Labels nochmals auf den Markt.

 

Weitere Aufnahmen dieses Ur-Trios Neumeier, Trepte und Genrich fanden sich auf mehreren später veröffentlichten Live-Aufnahmen sowie auf den Compilations "This Is Guru Guru" (Brain, 1973) und "The Story Of Life" (Brain, 1974). Die nächsten Alben in der Anfangsphase waren "Känguru" (Brain, 1972) und "Guru Guru" (Brain, 1973) gewesen.

 

Auf letzterer LP hatte Trepte Bruno Schabb (e-b) Platz gemacht. Die nächsten Alben "Don't Call Us - We Call You" (Atlantic, 1973) und "Dance Of The Flames" (Atlantic, 1974) entstanden in der Besetzung Neumeier, Genrich und Hans Hartmann (e-b, b, p) bzw. Neumeier, Hartmann und  Houschäng Nejadépour (g, vcl) von Eiliff.

 

Nach dem Abgang von Ax Genrich war Neumeier damit das einzige verbliebene Mitglied der eigentlichen Ur-Formation. Für "Mani Und Seine Freunde" (Atlantic, 1975) holte Neumeier nicht weniger als 14 Musikerinnen und Musiker ins Studio, darunter auch Ax Genrich (g), Conny Plank (g, vcl) oder den Blueser Champion Jack Dupree (g, vcl).

 

Dazu kamen Dieter Moebius und Hans-Joachim Rodelius (beide key), Ingo Bischof (key), Christa Fast (vcl), Jan Fride (perc), Hellmut Hattler (e-b, vcl), Tommy Goldschmidt (perc, vcl), Sepp Jandristis (g), Conny Plank (g, key), Jogi Karpentiel (e-b), Peter Wolfbrandt (g) und Gerd Dudek (ts, fl).

  

Auch "Tango Fango" (Brain, 1976) war eine Aufnahme, bei der mehrere Musiker mitmachten. Ein Teil davon sowie andere spielten "Globetrotter" (Brain, 1977) ein. Die Doppel-LP "Live" (Brain, 1978) entstand mit Dieter Bornschlegel (g, perc), Peter Kühmstedt (e-b, perc) und Roland Schaeffer (g, ss, as, perc, vcl).

 

"Hey Du" (Brain, 1979) erschienen unter dem Namen Guru Guru Sunband sowie in einer Quintett-Besetzung. Mehr oder weniger die selben Leute spielten auch auf "Mani In Germani" (Messer und Gabel, 1981), ehe sich Guru Guru für mehrere Jahre von der Szene verabschiedete und Mani Neumeier erste Aufnahmen unter seinem Namen zu veröffentlichen begann.

 

Mit fünf Musikerinnen/Musiker entstand "Jungle" (Casino, 1987), mit vier '88" (Casino, 1988). Fünf Jahre und später erschienen "Shake Well" (ZYX, 1993), "Wah Wah" (Think Progressive, 1995) und "Moshi Moshi" (Think Progressive, 1997), alle realisiert mit unterschiedlich besetzten Lineups.

 

"30 Jahre Live" (Captain Trip und Tokyo Tower Wax Museum, 1998) war drei CDs stark. Diese bestanden aus der Doppel-LP "Guru Guru Live" auf CD 1, Liveaufnahmen von 1971 auf CD 3 sowie einen Auftritt von Guru Guru am Finkenbach Festival vom 24. Juli 1998 auf CD 2.

 

Auf "2000 Gurus" (Fünfundvierzig, 2000) war Guru Guru ein Quartett mit Neumeier, Peter Kühmstedt (e-b), Luigi Archetti (g, effects, loops) und Roland Schaeffer (sax, g, oud, nadaswaram, vcl) sowie Hans Reffert (g) in einigen Tracks. Praktisch mit den selben Leuten entstand "In The Guru Lounge" (Revisited, 2005).

 

"Psy" (Trance-Music, 2008) war ein Album zum 40-jährigen Bühnenjubiläum, das mit Hilfe von Helmut Hattler (e-b) und Jan Fride (dm) von Kraan sowie Dieter Moebius (key) von Cluster und Jürgen Englert (g) von Die Krupps zustande gekommen war. "Live On Tour 2008" (Trance-Music, 2009) enthielt Auftritte einer  Tournee von 2008 mit Birth Control.

 

"Doublebind" (Trance Music, 2011) und "Electric Cats" (Trance-Music, 2013) waren die nächsten Studiowerke von Guru Guru. 2013 entstand zum 45-jährigen Bandjubiläum die Doppel-CD "45 Years Live" (Trance-Music, 2014). Die Stücke auf der CD-R "Early Archives, Live 1969" (Auricle Official Bootleg, 2015) wurden von alten Kassetten übertragen. Drei der Tracks stammten von 1970, 1971 und 1972.

 

Die Zusammenarbeit von Musikern der Bands Bardo Pond, Acid Mothers Temple und Guru Guru von 2007 wurde auf der Doppel-LP "Acid Guru Pond" (Fire, 2016) dokumentiert. Von Guru Guru war allerdings nur Neumeier mit dabei. Auf "Rotate!" (Trance-Music, 2018) und "The Incredible Universe Of Guru Guru" (Repertoire, 2023) erschienen weitere neue Studioaufnahmen.

 

Von Guru Guru kamen dazwischen mehrere Liveaufnahmen mit Mitschnitten aus früheren Tagen sowie einige Compilations heraus. Rund 40 Musikerinnen und Musiker waren einmal über kurz oder lang Mitglied von Guru Guru.

 

Rund um Guru Guru und Mani Neumeier entstanden im Laufe der Jahre mehrere Seitenprojekte. Diese hiessen Acid Mothers Guru Guru Gong, Amon Guru, Guru Freakout, Guru Guru Groove Band, Gurumania und GuruManiAx (siehe alle Guru Guru-Seitenprojekte). Dazu kam AcidMothersGuruGuru., eine Zusammenarbeit mit Musikern von Acid Mothers Temple & The Melting Paraiso UFO.

 

Weitere Aufnahmen machte Mani Neumeier als Mitglied von Formationen wie Amanogawa, Blauer Hirsch, Cosmic Couriers, Globe Unity Orchestra, Highdelberg, Kris Wanders/Mani Neumeier Quintet, L.S. Bearforce, Lover 303, Manitatsu, Space Explosion, Tiere Der Nacht, UnknownmiX, Wolfgang Dauner-Septett und Menschenskinder.        06/25

Compendium musicum

©2023 von Compendium musicum. Erstellt mit Wix.com

bottom of page