Herb Geller

Amerikanischer Jazz-Saxophonist, Flötist und Bandleader, geboren am 2. November 1928 in Los Angeles, California, als Herbert Arnold Geller. Seine Mutter Frances Mildred Fullman alias Fannie Fullman (1899–1980), begleitete in Kinos in Hollywood Stummfilme. Im Alter von acht Jahren begann Herb Saxophon zu spielen.

 

Zwei Jahre später begann er auch Klarinette zu lernen. In der Band der Dorsey High School traf er auf Eric Dolphy und Vi Redd. Unter dem Eindruck eines Konzerts von Benny Carter konzentrierte er sich auf das Altsaxophon. Seinen ersten Job als Berufsmusiker hatte er beim Violinisten Joe Venuti.

 

1952 wurde er Mitglied des Orchesters von Billy May. Nach einem Engagement in Los Angeles liess er sich dort nieder. In der Folge arbeitete er für Shorty Rogers, Maynard Ferguson, Bill Holman, Shelly Manne, Marty Paich, Barney Kessel, André Previn, Quincy Jones, Wardell Gray, Jack Sheldon und Chet Baker.

 

Seine Frau Lorraine Geller geborene Walsh (1928-1958), begleitete als Hauspianistin im "Lighthouse Jazz Club" Miles Davis, Dizzy Gillespie, Charlie Parker, Stan Getz, Zoot Sims, Jack Teagarden und Bill Holman. Zudem begleitete sie die Sängerin Kay Starr.

 

Ab Mitte der 1950er Jahre konnte er Aufnahmen unter seinem Namen einspielten. Auf "Herb Geller" Plays (EmArcy, 1954) wurde das Ehepaar Geller von Curtis Counce (b) und Lawrence Marable (dm) begleitet.

 

"The Gellers"  (EmArcy, 1955) enthielt Quartettstücke mit Red Mitchell (b) und Mel Lewis (dm) sowie einige Duo-Nummern des Ehepaars. Für "The Herb Geller Sextette"  (EmArcy, 1955) versammelte das Ehepaar Ziggy Vines (ts) und Conte Candoli (tp), Leroy Vinnegar oder Red Mitchell sowie Buzz Freeman (dm) um sich.

 

"Fire In The West" (Jubilee, 1957) hiess eine Sextettaufnahme mit Harold Land (ts), Kenny Dorham (tp), Lou Levy (p), Ray Brown (b) und Lawrence Marable (dm). Auf "Stax Of Sax" (Jubilee, 1958) wurde Geller von Victor Feldman (vibes), Walter Norris (p), Leroy Vinnegar (b) und Tony Bazley (dm) begleitet.

 

Nach dem Tod seiner Frau 1958 kehrte er nach einer Südamerika-Tournee nicht mehr in die USA zurück, sondern blieb einige Wochen in São Paulo. Danach reiste er nach Paris weiter, wo er mit Musikern wie Martial Solal, Kenny Clarke, Kenny Drew und René Thomas spielte.

 

1962 liess er sich in Berlin nieder, wo er im Orchester des Radios im amerikanischen Sektor (RIAS) eine Anstelllung fand. Zwei Jahre später zog er nach Hamburg, wo er bis zu seiner Pensionierung 1994 Mitglied der NDR Orchesters war.

 

Herb Geller veröffentlichte unter seinem Namen, als Co-Leader sowie als Leader weiterer Gruppen wie Herb Geller & His All Stars, Herb Geller And His Latin Flutes, Herb Geller Quartet, Herb Geller Quintet,über 40 Alben. Er starb am 19. Dezember 2013 im Alter von 85 Jahren in Hamburg.               11/25