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Leroy Jenkins

Amerikanischer Violinst und Perkussionist aus der Chicagoer AACM-Szene, geboren am 11. März 1932 in Chicago, Illinois. Nach seinen Studien und Lehrtätigkeiten an diversen High Schools und Universitäten kehrte er 1965 von Florida in seine Heimat Chicago zurück, wo er sich der AACM anschloss. Er war damit einer der ersten Violinisten, der innerhalb eines Kreises improvisierender Musiker Anerkennung fand.



Erste Aufnahmen machte er mit Anthony Braxton, Muhal Richard Abrams und Alan Silva als Leader. Mit Anthony Braxton (reeds) und Leo Smith (tp) ging er 1969 nach Paris, wo die drei Musiker mit Steve McCall (dm) die Creative Construction Company gründeten und mehrere Alben aufnahmen. Einige kamen unter den Namen der drei Musiker heraus.

 

Jenkins arbeitete ab den 1970er Jahre erneut mit Anthony Braxton sowie mit Leadern wie Archie Shepp, Rahsaan Roland Kirk, Alice Coltrane, Paul Motian, Dewey Redman, Grachan Moncur III, Mtume, George Lewis, Anthony Davis, Karl Berger, James Emery, Walter Thompson, Cecil Taylor, Henry Threadgill, Chicago Beau und anderen zusammen.

 

Mit Sirone (b) und Jerome Cooper (dm) tat er sich ab Anfang der 1970er Jahre zum The Revolutionary Ensemble zusammen. Am 30. Januar 1975 leitete Jenkins das prominent besetzte The Jazz Composer's Orchestra, das bei einem Konzert "For Players Only" (JCOA, 1975) aufzeichnen liess. Dazu war er auch auf anderen Aufnahmen dieser Grossformation zu hören.

 

Eine Duoaufnahme mit Rashied Ali (dm) trug den Titel "Swift Are The Winds Of Life" (Survival, 1976). "Solo Concert" (India Navigation, 1977) dokumentiert seinen Auftritt in der Washington Square Church in NYC vom 11. Januar 1977. "The Legend Of Ai Glatson" (Black Saint, 1978) war eine Trioaufnahme mit Anthony Davis (p) und Andrew Cyrille (dm).

 

Für  "Space Minds, New Worlds, Survival Of America" (Tomato, 1979) wurde dieses Trio mit George Lewis (tb, elec) und Richard Teitelbaum (synth) zum Quintett aufgestockt. Eine Duoaufnahme mit Abdul Wadud (cello) hiess "Straight Ahead/Free At Last" (Red, 1979), eine andere mit Muhal Richard Abrams "Lifelong Ambitions" (Black Saint, 1982).

 

Für "Mixed Quintet" (Black Saint, 1983) holte Jenkins mit Marty Ehrlich (bcl), J.D. Parran (cl), James Newton (fl) und John Clark (frh) lauter Bläser dazu. Leroy Jenkins' Sting nannte sich eine Gruppe mit Terry Jenoure (vio), Brandon Ross und James Emery (g), Alonzo Gardner (b) sowie Kamal Sabir (dm), von der "Urban Blues" (Black Saint, 1984) erschien.

 

"Leroy Jenkins Live !" (Black Saint, 1993) war eine Aufnahme, bei der er von Brandon Ross (g), Eric Johnson (synth), Hilliard Greene (b) und Reggie Nicholson (dm) begleitet wurde. Eine Aufnahme mit Joseph Jarman (ts, fl, cl, bcl) als Co-Leader sowie mit weiteren Musikern und Musikerinnen kam als "Out Of The Mist" (Ocean, 1997) heraus.

 

Weitere unbegleitete Aufnahmen wurden unter dem Titel "Solo" (Lovely Music, 1998) veröffentlicht. Von Equal Interest, einem Trio mit Joseph Jarman (as, fl, perc, div instr) und Myra Melford (p) kam eine gleichnamige CD (OmniTone, 1999) heraus.

 

Leroy Jenkins' Driftwood war eine Gruppe mit Denman Maroney (p), Min Xiao-Fen (pipa) und Rich O'Donnell (perc), die "The Art Of Improvisation" (Mutable, 2005) vorlegte. Ohne Min Xiao-Fen bzw. unter den Namen der drei Musiker erschien die DL-Aufnahme "Unknown Unknowns Live" (2018).

 

"Beneath Detroit – The Creative Arts Collective Concert At The Detroit Institute Of Arts, 1981" (Geodesic, 2010) enthielt auf einer Doppel-CD eine Liveaufnahme seines Creative Arts Collectives in der Besetzung Jenkins (vio), Spencer A. Barefield (g, african harp), Faruq Z. Bey (ts), Anthony Holland (as, ss), Jaribu Shahid (b) und Tani Tabbal (dm, perc, balafon).

 

Jenkins war auch als Komponist zeitgenössischer Musik tätig und schrieb Theatermusik. Er erhielt Aufträge von renommierten Organisationen und Orchestern. Dazu wurden ihm mehrere Preise verliehen. Unter seinen Werken finden sich die Tanz-Oper "Mother Of Three Sons" oder die Jazz Rap-Oper "Fresh Faust".

 

Eine Aufnahme mit zeitgenössischer Musik von Jenkins hiess "Themes And Improvisations On The Blues" (Composers Recordings Inc. (CRI), 1994). Sie enthielt vier Werke, davon eines gespielt vom Soldier String Quartet sowie ein zweites für das selbe Streichquartett mit Lindsay Horner (b) als fünfter Musiker.

 

Auf einem dritten Werk traf das Soldier String Quartet auf Jenkins und auf zehn Musikerinnen und Musiker aus der frei improvisierenden New Yorker Szene. Das vierte Werk wurde von Jenkins mit Marty Ehrlich (bcl), Don Byron (cl), Henry Threadgill (fl) und Vincent Chancey (frh) gespielt.

 

Leroy Jenkins ist auch mit einem Duostück, gespielt von ihm und Howie Smith (sax) auf der CD "The New American Scene II (5 Distinguished African American Composers)" (Albany, 1998) vertreten. Zudem wurde Jenkins von "Blue" Gene Tyranny und Thomas Buckner zu Aufnahmen beigezogen.

 

Mit Diedre Murray (cello), Jason Hwang (vio), Calvin Hill (b) und Newman Baker (dm) bildete er die Gruppe String Leaders. Leroy Jenkins starb am 24. Februar 2007 in Brooklyn, New York City, an Lungenkrebs kurz vor seinem 75. Geburtstag.                          06/24

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