top of page

Lydia Lunch

  • musicmakermark
  • 23. Juli
  • 4 Min. Lesezeit

Amerikanische Sängerin, Gitarristin, Dichterin und Schauspielerin, geboren am 2. Juni 1959 als Lydia Anne Koch in Rochester, New York. Im Alter von 13 Jahren riss sie von zu Hause aus und schloss sich in New York City einer Wohngemeinschaft an. Von Willy DeVille erhielt sie den Übernamen Lunch, weil sie oftmals Essen stahl.


ree

 

Um Umfeld der Band Suicide von Alan Vega und Martin Rev gründete sie 1976 zusammen mit James Chance (sax), Reck (e-b) und Bradley Field (dm) die kurzlebige No Wave-Band Teenage Jesus And The Jerks. Vier Songs wurden mit Songs von The Contortions, Mars und DNA von Brian Eno für die Compilation "No New York" (Antilles, 1978) ausgewählt.

 

Von Teenage Jesus And The Jerks erschienen aber sonst praktisch nur Singles und EPs. Mit Michael Paumgardhen (g), Pat Irwin (g, sax), George Scott (e-b) und Jim Sclavunos (dm) gründete sie 8 Eyed Spy.

 

Von dieser Band erschienen der Konzertmitschnitt "Live" (Roir, 1981), das teils live, teils im Studio eingespielte Album "8 Eyed Spy" (Fetish, 1981) sowie später die Compilation "8 Eyed Spy" (Atavistic, 1997).

 

Nach dem Ende dieser Bands hatte Lunch ihre ersten Rollen als Schauspielerin. Später war sie selber als Regisseurin von Underground-Filmen tätig. Dazu schlug sie eine Solokarriere als Musikerin, Sängerin, Schriftstellerin und Spoken-Word-Künstlerin ein.

 

Dazu gründete sie den Verlag bzw. das Label "Widowspeak". "Queen Of Siam" (Ze, 1980) hiess ihr erstes Album unter eigenem Namen, eingespielt mit Hilfe von  Robert Quine (g), Jack Ruby (e-b), Douglas Bowne (dm) und dem Billy Ver Planck Orchestra. Mit anderen Musikern entstand die LP "13.13" (Ruby, 1982).

 

Die Kassette "Hard Rock" (Ecstatic Peace!, 1984) enthielt je einen längeren Spoken Word-Track von Lunch und von Michael Gira von den Swans. Im Duo mit Lucy Hamilton (g, bcl) spielte Lunch "The Drowning Of Lucy Hamilton" ‎(Widowspeak, 1985) ein.

 

Im selben Jahr war "Uncensored Lydia Lunch" (Rough Trade, 1985) eine Solo-Kassette mit Spoken Word-Aufnahmen. Nach "Honeymoon In Red" (Widowspeak, 1987) folgten mit "Oral Fixation" (Widowspeak, 1988) und "Conspiracy Of Women" (Widowspeak, 1990) erneut zwei Spoken Word-Aufnahmen.

 

Mit Rowland S. Howard von The Birthday Party und Crime & The City Solution als Co-Leader und anderen Musikerinnen und Musiker nahm sie "Shotgun Wedding" (Triple X, 1991) auf. Liveaufnahmen von 1993 mit Howard wurden verspätet auf der LP "Siberia" (Bang!, 2017) zugänglich gemacht.

 

Weitere Spoken Word-Alben waren die CD "P.O.W." (Soyo, 1992), die Triple-CD "Crimes Against Nature" (Triple X, 1994) und die mit Exene Cervenka aufgenommene CD "Rude Hieroglyphics" (Rykodisc, 1995).

 

Auf "Universal Infiltrators" (Atavistic, 1996) vereinte Lunch in einem über 40-minütigen Track Musik, Rezitation und Gesang. Als Gast von The Foetus Symphony Orchestras von Jim  Thirlwell entstand "York (First Exit To Brooklyn)" (Big Cat, 1997).

 

Die Doppel-CD "Matrikamantra" (Crippled Dick Hot Wax!, 1998) bestand aus Live- und Studioaufnahmen mit Songs und Spoken Word-Passagen. Zusammen mit Etant Donnes, Alan Vega und Genesis P-Orridge entstand die CD "Re-Up" (Les Disques Du Soleil Et De L'Acier, 1999).

 

Weitere reine Spoken Word-CDs hiessen "The Devil's Racetrack" (Almafame, 2000), "Memory And Madness" (Sartorial und Widowspeak, 2003) und "In Our Time Of Dying" (Widowspeak, 2003). Auf "Smoke In The Shadows" (Breakin Beats und Atavistic, 2004) war Lydia Lunch dann wieder in einem musikalischen Umfeld anzutreffen.

 

Das galt auch für "The Desperate Ones" (Truckstop und Atavistic, 2005), eine Aufnahme mit Glyn Styler, auf "Touch My Evil" (Widowspeak, 2006) einer CD-R mit der Formation Anubian Lights, und auf einer titellose CD (Willie Anderson, 2007), die Lunch mit Omar Rodriguez Lopez von Mars Volta eingespielt hatte.

 

Auf der CD-R "Ghosts Of Spain" (Widowspeak, 2007) bewegte sich Lunch zwischen gesprochenen Texten und ambienthaften Klängen. Musik von Jacob Kirkegaard gepaart mit der Stimme von Lydia Lunch waren auf der CD "Amnesia" (Contemporanea, 2009) zu hören.

 

Mit Philippe Petit nahm sie "Twist Of Fate" (Monotype, 2010) auf. Es handelte sich um ein Set mit einer CD und einer DVD. Später folgte mit der Doppel-LP/Doppel-CD "Taste Our Voodoo" (Rustblade, 2013) eine weitere gemeinsame Aufnahme mit Philippe Petit.

 

"Retrovirus" (ugEXPLODE, 2013) zeigt Lunch bei einem Auftritt am 15. November 2012 in der New Yorker "Knitting Factory" mit Weasel Walter (g), Algis Kizys (e-b) und Ex-Sonic Youth-Mitglied Bob Bert (dm). Mit Tim Dahl (e-b) an Stelle von Kizys nahm Retrovirus "Urge To Kill" (Widowspeak, 2015) auf.

 

Mit Mia Zabelka (vio, elect) und Zahra Mani (elect) entstand die CD "Medusa's Bed" (Monotype, 2013) und mit dem englischen Gitarristen Cypress Grove "A Fistful Of Desert Blues" (Rustblade, 2014) sowie später "Under The Covers" (Rustblade, 2017). Das Album "Twin Horses" (Rustblade, 2014) teilten sich Lydia Lunch & Cypress Grove mit Spiritual Front.

 

Mit Marc Hurtado entstand die Doppel-LP "My Lover The Killer" (Munster, 2016) und später die CD "Suicide Or Murder... You Decide" (Widowspeak, 2022). Auf der LP "Eulogy" (Galtta, 2017) war Lunch Gast der Gruppe Family In Mourning.

 

"Marchesa" (Rustblade, 2018) war wieder einmal ein eigenes Album. Gemeinsame Aufnahmen mit Franco "Bifo" Berardi, Marco Bertoni und Bobby Gillespie kamen auf der LP "Wrong Ninna Nanna" (35mm und Don't Panic!, 2020) heraus.

        

Von Lydia Lunch erschienen mehrere Compilation sowie zahlreiche Singles, EPs, Videos und Compilation. Sie war zudem Mitglied von Gruppen wie Beirut Slump, Big Sexy Noise, The Bomb Gang Girlz, Harry Crews und The JLP Sessions Project und wurde von James Chance zu Aufnahmen beigezogen.                                                 07/25

Compendium musicum

©2023 von Compendium musicum. Erstellt mit Wix.com

bottom of page