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Mel Tillis

  • musicmakermark
  • 18. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit

Amerikanischer Country-Singer/Songwriter, geboren am 8. August 1932 als Lonnie Melvin Tillis in Tampa, Florida. Er wuchs in Pahokee, Florida auf. Im Alter von drei Jahren begann er zu stottern. Als Ursache wird eine Malaria-Erkrankung oder der Kontakt zu einem Nachbarjungen, der stotterte, angenommen.


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Sein Handicap sollte ihn sein Leben lang begleiten und sogar zu seinem Markenzeichen werden. Seine Autobiografie nannte er "Stutterin' Boy", sein Privatflugzeug "Stutter One" und eine LP bekam den Titel "M-M-Mel". Schon in frühen Jahren begann er Gitarre und Violine zu spielen.

 

In der Schulband war er Schlagzeuger. Obwohl er hochtalentiert war, entschied er sich zunächst für eine Laufbahn als Football-Spieler. Der Versuch, bei der US-Airforce eine Pilotenausbildung zu erhalten, scheiterte an seinem Sprachfehler. Er blieb aber bei der Luftwaffe und leistete seinen Armeedienst in Okinawa, Japan, ab.

 

1955 studierte er kurz an einem College und schlug sich danach mit diversen Jobs durch. 1956 tauchte er mit einigen selbstgeschrieben Songs in Nashville auf, konnte aber in der dortigen Country-Szene zunächst nicht Fuss fassen und kehrte nach Florida zurück.

 

Ein erster wichtiger Karriereschritt gelang ihm 1957, als Webb Pierce mit seinem Song "I'm Tired" Platz 3 der Country-Charts erreichte. Durch den Erfolg ermutigt, siedelte er endgültig nach Nashville über. Beim Label "Columbia" erhielt er den ersehnten Schallplattenvertrag.

 

Seine erste Single war kein Erfolg, aber mit dem von ihm komponierten Song "Honky Tonk Song", schaffte es Webb Pierce auf Platz 1 der US-Country-Charts. Tillis war erstmals 1958 mit "The Violet And A Rose" in den Charts vertreten und zwar auf Platz 23 der Country-Charts. "Finally" erreichte im selben Jahr Platz 28.

 

"Stateside" (Kapp, 1966) war das erste Album von Mel Tillis. Es erreichte keinen Chartsplatz, aber "Wine", eine Singleauskoppelung, kam auf Platz 15. Zudem nannte sich seine Band, die ihn während der ganze Karriere begleitete, fortan The Statesiders.

 

Mit dem zweiten Album "Life Turned Her That Way" (Kapp, 1967) kam Tillis erstmals in die Hitparade der Country-Alben und zwar auf Platz 21. Es folgten bis "You Ain't Gonna Believe This" (Show Dog, 2010) rund 30 weitere Alben. Die meisten kamen in die Country-Charts.

 

Mit "Sawmill" (MGM, 1973) auf Platz 3 und "Heart Healer" (MCA, 1977) auf Platz 6 hatte Tillis aber nur zwei Top 10-Alben. Auch seine beiden Duo-Alben mit Sherry Bryce, die Duo-LP mit Nancy Sinatra und das Album "Old Dogs" (Atlantic, 1998), eine gemeinsame Aufnahme mit Bobby Bare, Waylon Jennings und Jerry Reed, kamen nicht in die Top-10.

 

In den hinteren Charts-Regionen bewegten sich auch seine vielen Livealben und seine über zwei Dutzend Compilations. Auch mit seinen vielen Singles konnte er sich vorerst meist nur im mittleren Bereich der Country-Hitparade platzieren.

 

Webb Pierce dagegen, der nach wie vor gerne Mel-Tillis-Songs einspielte, war damit eindeutig erfolgreicher. Auch andere wie George Morgan oder Ray Price erzielten mit seinen Songs Hits. Mitte der 1960er war er Co-Autor des Bobby Bare-Klassikers "Detroit City".

 

"These Lonely Hands of Mine" war 1969 der erste eigene Top 10-Hit. Mit "I Ain't Never" (1972), "Good Woman Blues" (1976), "Heart Healer" (1976), "I Believe In You" (1978), "Coca-Cola Cowboy" (1979) und "Southern Rains" (1980) hatte Tillis dann immerhin sechs Nummer-1-Singles. Er trat auch in mehreren Filmen auf. 1976 wurde er in die Nashville Songwriters Hall of Fame gewählt und CMA "Entertainer des Jahres".

 

In den 1980er Jahren liessen seine Erfolge nach. Bemerkenswert sind seine Leistungen als Geschäftsmann und Investor. Er war an mehreren Musik-Verlagen beteiligt. Er veröffentlichte 38 Studio- und fünf Livealben, 98 Singles und 17 offizielle Compilations.

 

Die umfangreichste Sammlung stellte das 3-CD-Set "36 All-Time Greatest Hits" (GSC und Universal Music Special Markets, 2000) dar. Die CD "The Best Of Mel Tillis: The Columbia Years" (Collectors' Choice, 2003) und die Doppel-CD "Memory Maker: Best Of The Mgm Years" (Hump Head, 2017) deckten einzelne Phase seiner Karriere ab.

 

Seine Tochter Pam Tillis wurde ebenfalls eine erfolgreiche Country-Sängerin. Mel Tillis starb am 19. November 2017 in Ocala, Florida, im Alter von 85 Jahren.                                                  10/25

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