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Mike Westbrook

  • musicmakermark
  • 20. Apr.
  • 5 Min. Lesezeit

Englischer Pianist, Keyboarder, Tuba- und Euphoniumspieler, Komponist, Arrangeur und Orchesterleiter, geboren am 21. März 1936 in High Wycombe in der englischen Grafschaft Buckinghamshire und aufgewachsen in Torquay. Seine erste eigene Formation gründete er 1958 in Plymouth. Zu den Mitgliedern dieser Band gehörte damals auch John Surman.



1962 zog er wie Surman nach London, wo er als Bühnendekorateur, Designer und Kunstlehrer tätig war. Als Mitglied des The John Surman Quartets kam er auf einer gleichnamigen LP (John Hassell, 1965) zu ersten Aufnahmen. Weitere Musiker neben John Surman (bars, ss) waren Ken Foster (b) sowie Gordon Clarke oder Stuart Hutchinson (dm).

 

Mitte der 1960er Jahre konnte er sein Sextett zur Mike Westbrook Concert Band erweitern und mit "Celebration" (Deram, 1967) mit John Surman (bars, ss, bcl), Mike Osborne (as), Bernie Living (as, fl), Dave Chambers (ts, cl), Dave Holdsworth (tp, flh), Malcolm Griffiths (tb), Dave Perrottet (v-tb), Tom Bennelick (frh), George Smith (tuba), Harry Miller (b) und Alan Jackson (dm) ein Album aufnehmen.

 

"Release" (1968), "Marching Song Vol. 1" (1969), "Marching Song Vol. 2" (1969) und "Mike Westbrook's Love Songs" (1970) waren weitere Aufnahmen der Mike Westbrook Concert Band, alle erschienen bei "Deram". Das Ensemble war je nach Aufnahme unterschiedlich gross besetzt.

 

Unter dem Titel "Marching Song (An Anti-War Jazz Symphony)" (Deram und London, 1970) wurden die beiden "Marching Song"-LPs für den amerikanischen Markt zu einer Doppel-LP vereint. Später wurden die beiden LPs auf einer Doppel-CD (Deram, 1998) wiederveröffentlicht.

 

Mit einer "When Young" betitelten CD wurden die beiden "Marching Song"-LPs später auch zu einem 3-CD-Set (Turtle, 2017) ausgebaut. "When Young" bestand aus zwei auf der 7"-Single "Original Peter" (Deram, 1970) veröffentlichten Stücken mit Norma Winstone (vcl) sowie drei weiteren, bisher unveröffentlichten Tracks.

 

Auf "The Last Night At The Old Place" (Cadillac, 2018) kamen später Aufnahmen der Concert Band vom Mai 1968 heraus. "Tyger (A Celebration Of William Blake)" (RCA, 1971) erschien unter Mike Westbrooks Namen und zeigte ihn mit acht Musikern und einem Chor bei der Vertonung von Gedichten von William Blake.

 

Später folgte mit "The Westbrook Blake: Bright As Fire" (Original, 1980) eine zweite solche Aufnahme, allerdings ohne Chor, dafür mit 13 Musikerinnen und Musikern. "Glad Days - Setting Of William Blake" (Enja, 1999) nannte Westbrook ein Programm, das er 1997 zur Aufführung gebracht hatte, das aber erst zwei Jahre später als Doppel-CD erschien.

 

"Glad Day Live" (Westbrook, 2014) war eine CD/DVD mit einer Aufführung dieses Programms von 2008. Eine Konzept-LP war auch "Metropolis" (Neon, 1971) gewesen, mit der gleichnamigen, neunteiligen Suite, aufgenommen mit 22 Mitmusikern. Es war die erste von acht Aufnahmen des Mike Westbrook Orchestras.

 

"Citadel/Room 315" (RCA, 1975) war die zweite Aufnahme des Mike Westbrook Orchestras. "Love And Understanding (Citadel/Room 315 Sweden '74)" (My Only Desire, 2020) war später eine 1974 in Schweden mit schwedischen Musikern aufgeführte Version von "Citadel/Room 315".

 

Die nächste Orchestra-LP "Love/Dream And Variations" (Transatlantic, 1976) war eine Auftragsarbeit für die Merseyside Arts Association. Inzwischen war Kate Barnard (vcl, fl, tenor-horn) Teil des Orchestras. Sie wurde Westbrooks Frau und machte fortan als Kate Westbrook bei den meisten Aufnahmen ihres Mannes mit.

 

Westbrooks umfangreichstes und abgeklärtestes Werk war "The Cortege" (Original, 1982), das sechs LP-Seiten einnahm. Das Monumentalwerk, das eine Art Trilogie mit den Themen Leben, Tod, Leben nach dem Tod darstellt, wurde im Sommer 1979 am Bracknell Jazz Festival erstmals aufgeführt, jedoch erst drei Jahre später eingespielt. Ein grösseres Werk war auch "On Duke's Birthday" (Hat Hut, 1985), erschienen in Form einer Doppel-LP.

 

Die CD "Bar Utopia" (ASC, 1996), das DL-Album "After Smith's Hotel" (2015) und die Doppel-CD "Catania" (Westbrook, 2018) waren später weitere Aufnahmen, die unter dem Gruppennamen Mike Westbrook Orchestra auf den Markt kamen. Auf "Live" (Cadillac, 1973) hatte Westbrook (e-p, hca) zwischen den ersten Orchestra-Aufnahmen ein jazzrockiges Quintett geleitet.

 

Es bestand aus George Khan (e-sax), Gary Boyle (g), Butch Potter (e-b, fl) und Alan Jackson (dm, as). In die gleiche Richtung zielte "Solid Gold Cadillac" (RCA Victor, 1972). Auch das Ensemble hiess Solid Gold Cadillac und gab mit "Brain Damage" (RCA, 1973) eine zweite LP heraus.

 

Mitte der 1970er Jahre reduzierte Westbrook sein Orchestra auf Brass Band-Format. Die erste diesbezügliche Aufnahme war Plays '"For The Record'" (Transatlantic, 1976) mit Phil Minton (tp, vcl), Kate Barnard (tenor-horn, picc, vcl), Dave Chambers (ts, ss, vcl) und Paul Rutherford (euph, tb, vcl). "Goose Sauce" (Original, 1978) und "The Paris Album (En Concert À La Chapelle Des Lombards)" (Polydor, 1981) waren zwei weitere Aufnahmen, die unter dem Gruppennamen Mike Westbrook Brass Band erschienen.

 

"Piano" (Original, 1978) hiess Westbrooks erste Soloeinspielung. Weitere Soloalben hiessen "Paris" (ASC, 2016) und "Starcross Bridge" (hatOLOGY, 2018). Ab 2023 veröffentlichte Westbrook unter dem Obertitel "The Piano And Me" vier weitere Soloalben, alle in DL-Form.

 

Eine weitere Grossproduktion, die unter Westbroosk Namen erschien, hiess "Mama Chicago" (RCA, 1979). Die Doppel-LP "Westbrook Rossini" (hat ART, 1987) und die Doppel-CD "Westbrook - Rossini - Zürich Live 1986" (hat ART, 1994) zeigen Westbrook und sein Ensemble im Studio bzw. live mit dem selben "Wilhelm Tell"-Programm.

 

Ein weiteres Monumentalwerk war "London Bridge Is Broken Down" (Venture, 1988), ein sich auf sieben LP-Seiten erstreckendes Auftragswerk für das Jazzfestival Amiens für Stimme, Jazzorchester und die Sinfonietta de Picardie. Eine Live-Version kam auf der Doppel-CD "London Bridge Live In Zürich 1990" (Westbrook, 2022) heraus.

 

Dazwischen musste Westbrook aus finanziellen Gründen auf kleinere Formationen ausweichen. 1983 trat er mit Kate Westbrook (vcl, tenor-horn, picc, fl) und Chris Biscoe (ss, as, cl) im Trio auf "A Little Westbrook Music" (Westbrook, 1983) ein Erscheinung. Das selbe Trio spielte live die das Doppelalbum "Love For Sale" (Hat Art, 1986) ein. In der Folge kamen weitere Trio- oder Quartettalben heraus.

 

Mike Westbrook Band hiess eine Formation, mit der Westbrook "Off Abbey Road" (Tiptoe, 1990) in Italien aufführte und in der Schweiz aufnahm. Die Besetzung war ähnlich wie jener auf der erwähnten Aufnahme "London Bridge Is Broken Down".

 

Bei "Off Abbey Road" handelte es sich um eine Auftragskompostion der Gemeinde Reggio Emilia, die dort im Dezember 1988 im Rahmen eines Festivals zu Ehren der Musik der Beatles aufgeführt wurde. "After Abbey Road" (Westbrook, 2019) enthielt eine spätere Version dieses Programms, aufgenommen grösstenteils im Oktober 1996 in Nürnberg.                

 

"The Orchestra Of Smith's Academy" (Enja, 1998) zeigt die Westbrook Big Band in Liveaufnahmen von 1992. Gast war Dominique Pifarely (vio). Ein siebtes, 23minütiges Stück steuert die elfköpfige Band des Crossover-Komponisten Steve Martland bei.

 

Ein anfänglich kleineres Ensemble nannte sich Westbrook & Company. Von dieser Formation erschien "Platterback" (Pao, 1999). Die Doppel-CD "A Bigger Show" (ASC, 2016) und "Paintbox Jane (Raoul Dufy Paints A Portrait)" (Westbrook, 2022) waren zwei grossorchestrale Aufnahmen.

 

"The Dance Band 'Pierides'", "Good Friday 1663" und "The Ass" (alle Jazzprint, 2001) waren drei Aufnahmen des Westbrook Music Theatre. Auf der Doppel-CD "Chanson Irresponsable" (Enja, 2003) stellte Westbrook sein New Orchestra vor.

 

"Waxeywork Show" (Jazzprint, 2007) und das labellose CD-R/DVD-R-Set "English Soup Or The Battle Of The Classic Trifle" (2012) erschienen unter dem Gruppennamen The Village Band. Die CD-R "Sonnet For Stephen" (Westbrook, 2015) bestand aus nur einem, rund 18-minütigen Stück, das Mike und Kate Westbrook mit vier Bläsern eingespielt hatten.

 

Die DL-Aufnahme "After Smith's Hotel" (2015) zeigt das Mike Westbrook Orchestra in Aufnahmen von 1983. Der Untertitel der Veröffentlichung lautete "The Young Persons Guide To The Jazz Orchestra". Die Doppel-CD "Catania" (Westbrook, 2018) bestand aus Aufnahmen von Auftritten 1992 in Sizilien.

 

Liveaufnahmen aus den Jahren 2010 bis 2014, als Lou Gare Mitglied des Mike Westbrook Orchestras war, wurden nach seinem Tod unter dem Titel "In Memory Of Lou Gare Tenor Saxophone" (Westbrook, 2018) veröffentlicht. "Band Of Bands" (Westbrook, 2024) enthielt Septett-Aufnahmen von 2023.                                                04/25

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