top of page

Phillip Wilson

  • musicmakermark
  • 26. März
  • 3 Min. Lesezeit

Amerikanischer Black Music-Schlagzeuger und Bandleader, geboren am 8. September 1941 in St. Louis, Missouri. Er hatte als Kind Violinunterricht und spielte in lokalen Trommelgruppen. Unter dem Einfluss seines Lehrers James Meredith kam er mit dem Jazz in Berührung.


ree

Er spielte während seiner High School-Zeit in Gruppen mit Oliver Lake und Scrooge Harris. Mit 14 Jahren folgten erste professionelle Auftritte mit Don James und Freddie Washington. Mit 16 Jahren wurde er Mitglied des Orgeltrios von Sam Lazar, wo er vier Jahre blieb.

 

In der Zeit kam er zu ersten Aufnahmen, als das Sam Lazar Trio "Playback" (Argo, 1961) aufnahm. Bis 1964 spielte er in verschiedenen R&B-Bands, in St. Louis mit Lester Bowie und begleitete Soulsänger. 1965 zog er nach Chicago.

 

Dort wurde er in der Association For The Advancement Of Creative Musicians (AACM) aktiv und gehörte verschiedenen Gruppen von Roscoe Mitchell an, unter anderem dessen Art Ensemble, aus dem das Art Ensemble of Chicago entstand.

 

Ab 1967 spielte er in der Paul Butterfield Blues Band. In der Zeit mit Wilson nahm die Butterfield Blues Band die Alben "In My Own Dream" (Elektra, 1968), "The Resurrection Of Pigboy Crabshaw" (Elektra, 1968) und "Keep On Moving" (Elektra, 1969) auf.

 

Wilsons Song "Love March" wurde von der Butterfield Blues Band in Woodstock gespielt und auf dem Livealbum des Festivals veröffentlicht. Anfang der 1970er Jahre gründete Wilson mit Brother Gene Dinwiddie und weiteren Butterfield-Bandmitgliedern die Jazz-Rock-Band Full Moon.

 

Von dieser Gruppe erschien ein gleichnamiges Album (Douglas, 1972) und später weiteres Material ohne Wilson. Am 22. Mai 1972 trat er an der Seite von Anthony Braxton (as) und Dave Holland (b) in der Town Hall in New York auf. Diese Trioaufnahmen sowie weiteres Material dieses Konzertes ohne Wilson erschienen unter dem Titel "Town Hall 1972" (Trio, 1972).

 

Weitere Aufnahmen im Bereich der freien Improvisation machte er mit Julius Hemphill, Lester Bowie, Roscoe Mitchell, David Murray, Perry Robinson, Frank Lowe, Hamiet Bluiett und erneut Anthony Braxton, der ihn 1976 in sein Creative Music Orchestra holte. 1975/76 soll er als Studiomusiker bei "Stax Records" in Memphis tätig gewesen sein.

 

In New York war er ein Teil der damaligen Loftszene, die auf mehreren Alben mit dem Obertitel "Wildflowers" dokumentiert wurde. Während dieser Zeit bildete er mit Mark Whitecage (reeds) und anderen die Gruppe INTERface, von der mehrere Aufnahmen erschienen. Im Duo mit Lester Bowie (tp) entstand "Duet" (Improvising Artists Inc., 1978), herausgebracht vom Label von Paul Bley.

 

Im selben Jahr erschienen die ersten beiden Alben als Leader. Mit Wadada Leo Smith (tp, p-tp) und Johnny Dyani (b) nahm er als The Phillip Wilson Trio "Live – Fruits" (Circle, 1978) auf, mit Frank Lowe (ts), Olu Dara (tp) und Fred Williams (b) als Phillip Wilson Quartet "Live At Moers Festival" (Moers, 1978).

 

Neben weiteren Aufnahme als Sideman für Lester Bowie, James Newton, David Murray, Peter Kuhn, John Carter und Elliott Sharp veröffentlichte er mit "Esoteric" (Hat Hut, 1979) ein weiteres eigenes Album. Es handelte sich um eine Duoaufnahme mit Olu Dara (tp, serpent). Zudem war er Mitglied von Lester Bowie's Brass Fantasy.

 

Deadline hiess ein Projekt, bei dem Philip Wilson (dm) und Bill Laswell (e-b) eine Art Afro-Fusion-Musik spielten. Auf dem ersten Album "Down By Law" (Celluloid, 1985) wurden sie von Aiyb Dieng (perc), Manu Dibango (ts, vcl), Olu Dara (tp, co), Steve Turre (shells, didj), Rob Stevens (p), Jaco Pastorius und Jonas Hellborg (e-b), Robert Musso (effects), Paul Butterfield (hca) sowie Bernie Worrell (key) begleitet.

 

Aus dem Album wurde die 12"-EP/Maxisingle "Makosaa Rock" (Celluloid, 1985) ausgekoppelt. Mit "Dissident" (Day Eight Music, 1991) erschien noch ein zweites Album, eingespielt ohne Wilson. Unter den Titeln "The Phillip Wilson Project" (Jazz Door, 1994) und "Steel And Breath" (New Edition, 2005) wurde Material dieser beiden Alben später wiederveröffentlicht. 

 

Dazu wurde drei bisher unveröffentlichte Stücke erstmals herausgebracht, die Wilson 1985 mit Lester Bowie (tp) und William Parker (b) aufgenommen hatte. Am 1. April 1992 wurde Phillip Wilson in der Nähe des Central Parks in New York City ermordet. Er wurde 50 Jahre alt. Sein Mörder wurde gefasst und zu 33 Jahren Gefängnis verurteilt. Das Tatmotiv ist bis heute unklar. 

03/25

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
Dreamtime (UK)

Englische Free Impro/Free Jazz/Contemporary-Formation entstanden 1983, als sich Nick Evans (tb), Gary Curson (as) und Jim LeBaigue (dm)...

 
 

Compendium musicum

©2023 von Compendium musicum. Erstellt mit Wix.com

bottom of page