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Ray Russell

  • musicmakermark
  • 20. Apr.
  • 5 Min. Lesezeit

Englischer Gitarrist, Sessionmusiker, Sänger, Komponist, Bandleader und Produzent, geboren am  4. April 1947 in Islington. Er war musikalisch frühreif, denn schon im Alter von 12 Jahren sang er in einer TV-Show Paul Ankas "I Love You Baby". Danach gründete Ray Russell mit seinem Schulfreund George Bean die Gruppe George Bean & The Runners.



16-Jährig wurde er Berufsmusiker und zuerst Mitglied der John Barry Seven. 1965 stiess er zu den Blue Flames von Georgie Fame. Mit Ron Fry (p), Ron Mathewson (b) und Alan Rushton (dm) unter dem Gruppennamen Ray Russell Quartet die beiden Alben "Turn Circle" (Columbia, 1968) und "Dragon Hill" (Columbia, 1969) herausbringen können.


Für die zweite LP zog Russell teilweise Lyn Dobson (ts), Bud Parks (tp), Harry Beckett (tp, flh) und Donald Beigthol (tb) bei. Weitere Aufnahmen des Quartetts aus jener Zeit mit teilweise Peter Lemer (p) für Fry und Dave Holland (b) an Stelle von Mathewson kamen unter dem Titel "Spontaneous Event - Live Vol. 1: 1967-69" (Jazz In Britain, 2020).

 

Aufnahmen des Ray Russell Sextets mit Tony Roberts (sax), Harry Beckett (tp, flh), Nick Evans (tb), Daryl Runswick b) und Alan Rushton (dm) vom Januar 1970 wurden unter dem Titel "Forget To Remember Live Vol. 2 1970" (Jazz in Britain, 2021) zugänglich gemacht. Liveaufnahmen des Quartetts mit Fry/Lemer bzw. Mathewson/Holland  wurden auf der Doppel-CD "The Complete Spontaneous Event: Live 1967-1969" (Jazz in Britain, 2024) vereint.


Als Mitglied der Mike Gibbs Band wirkte er bei den Aufnahmen für die LP "Mike Gibbs" (Deram, 1970) mit. In dieser Big Band spielten zu jener Zeit Barbara Thompson, Alan Skidmore, John Surman und Mike Osborne (reeds), Henry Lowther und Kenny Wheeler (tp, flh), Jack Bruce (e-b) sowie Tony Oxley und John Marshall (dm). 

 

Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre war Russell der wichtigste Mitarbeiter des Singer/Songwriters Bill Fay. Russell ist auf beiden Fay-Alben "Bill Fay" (Decca Nova, 1970) und "Time Of The Last Persecution" (Decca Nova, 1971) zu hören und er bildete mit Daryl Runswick (b) und Alan Rushton (dm) einige Zeitlang Fays Begleitband, ehe sich Fay mit The Acme, der Band des von Russell beeinflussten Gary Smith (g) zusammentat.

 

Ab jener Zeit erschienen auch weitere Aufnahmen unter Russells eigenem Namen. Auf "Rites And Rituals" (Columbia, 1971) waren Tony Roberts (sax, fl), Harry Beckett (tp), Nick Evans (tb),  Daryl Runswick (e-b) und Alan Rushton (dm) am Werk. Nur im Quintett ohne Evans wurde im Juni 1971 "Live At The I.C.A." (RCA, 1971) aufgenommen.

 

Die Aufnahmen wurden 2000 als "Live At The I.C.A./Retrospective" von Jim O'Rourke auf dessen "Moikai"-Label noch einmal herausgebracht. Diese Doppel-CD enthielt weitere Live- sowie Studioaufnahmen für die BBC-Serie "Jazz In Britain". Auf diesen zwischen 1968 und 1978 entstandenen Bonus-Tracks sind auch Gary Windo (ts), Brian Miller (p, synth), Pete Lemer (p) und Ron Matthewson (e-b) zu hören.


Auf der folgenden LP "Secret Asylum" (Black Lion, 1973) spielten Russell, Beckett Runswick und Rushton zusammen mit Gary Windo (sax).  Auf "Ready Or Not" (DJM, 1977) kamen über 20 Musikerinnen und Musiker zum Einsatz, darunter auch ein Streichquartett.


1971 war Russell von Ian Carr als Ersatz für Chris Spedding zu Nucleus geholt worden. Russell war zwar auf keiner offiziellen Nucleus-Aufnahme zu hören. Später erschienen aber unter dem Titel "Live In Bremen" (Cuneiform, 2002) Liveaufnahmen von 1972 mit Russell.

 

1972 gründete Russell mit Alan Greed (vcl, e-b, key), Gary Windo (sax), Harry Beckett (tp) und Alan Rushton (dm) die Formation The Running Man, die  eine gleichnamige LP (RCA, Neon, 1972) veröffentlichte.

 

Aus dieser Band entwickelte sich das Gary Windo Quartet mit Windo, Russell, Rushton und Mongezi Feza (tp). Rushton und Russell bildeten 1973 zusammen mit Al Clare (vcl, key) und Jeff Watts (e-b) das Quartett Mouse, das "Lady Killer" (Sovereign, 1973) herausgab.

 

Chopyn hiess die nächste Band von Russell, bei der Danny McCaffrey (vcl), Klyde McMullin (e-b), Ann Odell (key) und Simon Phillips (dm) mitmachten. Nach "Grand Slam" (Jet, 1975) löste sich Chopyn auf. Russell stieg bei Harry Becketts Joy Unlimited ein und war bei den Aufnahmen der LPs "Joy Unlimited" (Cadillac, 1975) und "Memories Of Bacares" (Ogun, 1976) dabei.  

 

Weitere Aufnahmen machte er zu jener Zeit mit Andy Mackays Gruppe Rock Follies für die gleichnamige TV-Serie sowie mit Formationen/MusikerInnen wie Stackridge, Smith & D'Abo, Frankie Miller's Full House, Véronique Sanson, Bill Lyall, Aj Webber, The King's Singers, The Surprise Sisters, Aleksander John, Julie Covington und viele andere.


Er war bei den Aufnahmen der Rockoper "Evita" (MCA, 1976) von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice mit dabei. Er war mit Jeff Beck und Eric Clapton (g) sowie Sting (vcl) und vielen anderen Musikern Mitglied der Allstar-Band The Secret Police, die vier Benefiz-Konzerte spielte. Im Laufe der 1980er Jahre erschienen 20 Alben von Russell als Leader oder als Co-Leader.

 

Darunter fanden sich auch solche, die Russell mit Musik für Film und Theater bespielt hatte. In den 1990er Jahren folgten mehr als zehn weitere Aufnahmen, viele davon erneut auch als Co-Leader. Auch in den 2000er Jahren veröffentlichte er weitere 15 Alben unter seinem Namen.

 

In den 2010er und 2020er Jahren kam bisher ein halbes Dutzend Aufnahmen heraus. Dazu war er Mitglied von Gruppen wie Troll, X-Cess und Magician. The Dukes Of Bedford nannte sich eine Gitarrenformation mit John Russell, Henry Kaiser und Ray Russell, begleitet auf einer gleichnamigen Aufnahme (Fractal und Balance Acoustics, 2020) von Ollie Brice (b).

 

Im März 1983 war Russell von Gil Evans ins British Orchestra geholt worden. Bei einem Auftritt wurde die Live-LP "The British Orchestra" (Mole Jazz, 1983) mitgeschnitten. 20 Jahre nach diesem Engagement nahm Russell mit Miles Evans (tp), Amy Baldwin (b) und Gary Husband (dm) mit "Goodbye Svengali" (Cuneiform, 2005) ein Erinnerungsalbum an Gil Evans auf.

 

Ray Russell machte als Sessionmusiker auf unzähligen Alben mit. Er arbeitete für Cliff Richard, Ph.D., Annette & Victor Brox, Horslips, Prelude, Scrouger, Surprise Sisters, Denne & Gold, Troll, Ben Bashan, Dennis O'Brien, Neil Bashan, Judy Tzuke, K2 und Lucio Battisti.

 

Dazu stand er für  Exiled, Mike Batt, Landscape, Claudio Baglioni, Lulu, Gary Benson, Scott Walker, Heaven 17, Oscar Benton Blues Band, Richard T. Bear, B.J. Cole, The Electric Phoenix, Miriam Stockley, Marilyn Powell, Evelyn Glennie, Elaine Paige, James Galway und Camilo Sesto im Studio. 

 

Auch für Tina Turner ging Russell ins Studio und zwar bei den Aufnahmen für "Private Dancer" (Capitol, 1984) und "Simply The Best" (Capitol, 1991). Julio Iglesias begleitete er auf dessen LPs "Libra" (Columbia, 1985) und "Non Stop" (Columbia, 1988). Dazu war er auf Aufnahmen von David Bowie und Bonnie Tyler war er zu hören.

 

Russell war auch bei den Aufnahmen von vielen TV- und Filmsoundtracks oder anderen Aufnahmen dabei, so bei "A Fish Called Wanda" (LTM, 1988), bei mehreren James Bond-Soundtracks von John Barry.                        04/25

 

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