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Savoy Brown

Englische Blues Rock/Boogie Rock-Band, gegründet 1965 in Battersea, London, von Kim Simmonds (g, vcl) und John O'Leary (hca), nachdem sich die beiden Musiker in einem Schallplattenladen in Soho getroffen hatten. Die Band erlebte in den vielen Jahren ihres Bestehens viele Besetzungswechsel. Bis 2015 waren 68 Musiker einmal über kurz oder lang Mitglied dieser Band gewesen.


Die einzige Konstante war Mitgründer Kim Simmonds. Das erste Lineup bestand neben Simmonds und O'Leary aus Brice Portius (vcl), Trevor Jeavons (key), Ray Chappell (e-b) und Leo Manning (dm). Im Jahr nach der Gründung machte Savoy Brown mit Bob Hall (p, key) an Stelle von Jeavons erste Aufnahmen. Es handelte sich um zwei Singles für das Label "Purdah" von Mike Vernon, der später mit "Hoizon" ein wichtiges englisches Blues Rock-Label besass.


Heraus kam aber nur "I Tried/Can't Quit You Baby" (Purdah, 1966). Die Songs für eine zweite Single wurden später auf dem Sampler "British Blues Anthology Vol. 1 & 2" (Immediate, 1968) erstmals veröffentlicht. Danach kehrte O'Leary der Band den Rücken. Für die Aufnahmen des Debut-Albums "Shake Down" (Decca, 1967) stiess mit Martin Stone ein zweiter Gitarrist dazu. Das Album bestand fast nur aus Fremdkompositionen, drei davon von Willie Dixon.


Dann kam es zur ersten grösseren Umbesetzung. Auf dem Zweitling "Getting To The Point" (Decca, 1968) bestand die Band neben Simmonds aus Chris Youlden (vcl), Dave Peverett (g), Bob Hall (p), Rivers Jobe (e-b) und Roger Earl (dm). Die A-Seite des dritten Albums "Blue Matter" (Decca, 1969) war im Studio entstanden, die B-Seite war bei einem Auftritt am 6. Dezember 1968 in Scraptoft, Leicester, mitgeschnitten worden.


"Blue Matter" war auf Platz 182 der Billboard 200 das erste Album der Band in einer der wichtigen Charts. Bis Anfang der 1980er Jahre schaffte es fast jedes Savoy Brown-Album in die US-Hauptcharts. In die britischen Charts gelangte Savoy Brown nur einmal und zwar auf Platz 50 mit "Looking In" (Decca, 1970).


"Looking In" war mit Platz 39 auch eines von zwei Top-50-Alben der Band in den USA. Das zweite war "Hellbound Train" (Decca, 1972) auf Platz 34 der Billboard 200. Die Zeit Anfang der 1970er Jahre war die erfolgreichste Periode für die Band. "Looking From The Outside - Live'69/'70" (Mooncrest, 2000) war eine später herausgebrachte Liveaufnahme aus jener Zeit.


Auch die Doppel-CD "Hellbound Train, Live 1969-1972" (Castle, 2003) dokumentierte das Liveschaffen der Band in jener Zeit. Der Mitschnitt eines Konzertes im Central Park in New York von 1972 wurde später als "Live In Central Park" (Relix, 1985) auf den Markt gebracht. "Jack The Toad" (Decca, 1973) und "Boogie Brothers" (Decca, 1974) hiessen die beiden letzten Alben für das "Decca"-Label.


Sie waren in unterschiedlichen Besetzungen und zum Teil mit Bläsern entstanden. Auf der ersten spielte unter anderem der Jazzmusiker Stan Saltzman (ss) als Gast mit, auf der zweiten Chicken Shack-Gründer Stan Webb (g). Die erst später veröffentlichte CD "Jack The Toad Live '70/72" (Mooncrest, 2000) enthält Liveaufnahmen aus jener Zeit.


Mitte der 1970er Jahre verlegte Simmonds seine Basis in die USA. Dort hatte sich die Band eine grosse Fangemeinde aufgebaut, nicht zuletzt auch deshalb, weil fast sämtliche Savoy Brown-Aufnahmen in den USA auf dem "Parrot"-Label erschienen waren. In einer ersten Phase mit den Überresten seiner englischen Band und später nur mit amerikanischen Musikern folgten viele weitere Alben.


Aufnahmen von 1975 erschienen mehr als 20 Jahre später unter dem Titel "Archive Alive: Live At The Record Plant" (Archive Recordings, 1998). Inzwischen waren auch die ersten von vielen Compilations auf den Markt gekommen, ab Anfang der 1980er Jahre in unregelmässigen Abständen auch viele weitere Alben oder Konzertmitschnitte.


Auf "Slow Train - An Album Of Acoustic Music" (Relix, 1986) spielte Simmonds, begleitet auf der Studio-Seite von Speedo Jones (hca, vcl), sowie auf der Live-Seite von Chris Romanelli (b), Savoy Brown-Songs in akustischen Versionen. Auch in den 1990er Jahren war Simmonds und seine Gruppe immer wieder im Studio oder auf den Konzertbühnen aktiv. Ab 2009 wurde Simmonds von Pat DeSalvo (e-b, vcl) und Garnet Grimm (dm) begleitet.


Von Savoy Brown erschienen bis dato fast 50 Studio- und Livealben, fast 30 Singles und ebenso viele Compilations oder Reissue-Pakete. Ab 2003 begann "BGO" die frühen Alben paarweise auf CD oder Doppel-CD erneut zu veröffentlichten. "Two Mp3 Discs With 20 Full Savoy Brown Cds" (homecoll.ru, 2014) hiess eine Bootleg-Doppel-CD, die 20 Alben in MP3-Form enthielt.


Mehrere ehemalige Savoy Brown-Musiker sind inzwischen tot: Es sind dies Dave Bidwell (dm, 1977), Rivers Jobe (e-b, 1979), Barry Paul (g, vcl, 1981), "Lonesome" Dave Peverett (g, vcl, 2000), Bob Brunning (e-b, 2011), Ralph Morman (vcl, 2014), Martin Stone (g, 2016), Ray Chappell (e-b, 2019), Dave Olson (dm, 2016), Paul Raymond (g, key, vcl, 2019) und David Malachowski (g, vcl, 2022).


Leader Kim Simmonds selber starb am 13. Dezember 2022 im Alter von 75 Jahren in Syracuse, New York. Der am 6. Dezember 1947 im walisischen Newbridge, Monmouthshire, geborene Simmonds hatte auch einige wenige Alben unter eigenem Namen herausgegeben. Meist handelte es sich um akustische Einspielungen.


Das erste hiess "Solitaire" (Blue Wave, 1997) und stellte eine Soloaufnahme dar. Für "Blues Like Midnight" (Blue Wave, 2001) zog er für einzelne Songs diverse Musiker aus seinem Umkreis dazu. "Struck By Lightning" (Panache, 2004), "Out Of The Blue" (Panache, 2008) und "Jazzin' On The Blues" (Panache, 2015) waren weitere Alben unter Simmonds Namen. Mehrere Alben wurden unter der Bandbezeichnung Kim Simmonds & Savoy Brown veröffentlicht. 09/23

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Danny Kalb

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