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Shelly Manne

  • musicmakermark
  • vor 11 Minuten
  • 4 Min. Lesezeit

Amerikanischer Westcoast Jazz-Schlagzeuger, Bandleader und Komponist, geboren am 11. Juni 1920 in New York City. Wie schon sein Vater und sein Onkel wurde er Schlagzeuger. Mit 18 Jahren wurde er Berufsmusiker. Er spielte in den Bands von Kenny Watts, Bobby Byrnes, Bob Astor, Raymond Scott, Will Bradley und Les Brown, ehe er drei Jahre in der Armee diente.


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Weil er zeitenweise in New York stationiert war, konnte er in den Clubs an der 52nd Street an der Seite von Coleman Hawkins und Ben Webster spielen. Mit Hawkins und Kai Winding machte er Anfang/Mitte der 1940er Jahren erste Aufnahmen. Nach der Armee wurde er Drummer in der Stan Kenton Big Band.

 

Kenton löste seine Band während dieser Zeit dreimal auf, so dass Manne Jobs bei Charlie Ventura, Jazz At The Philharmonic und Woody Herman antrat, ehe er von Kenton wieder engagiert wurde. Beim Aufkommen des Bebops spielte er an der Seite von Charlie Parker, Dizzy Gillespie Flip Phillips, Charlie Ventura, Lennie Tristano und Lee Konitz.

 

1951 verliess er New York und liess sich in Los Angeles, California, nieder. Dort spielte er in Filmstudios in Hunderten von Soundtracks mit. Dazu trat er in Clubs wie im "The Lighthouse" in Hermosa Beach oder im "The Haig" in Los Angeles auf, wo sich in jener Zeit eine eigene Szene entwickelte,

 

Deren Musik kam im Gegensatz zum East Coast Jazz viel entspannter daher und wurde als Westcoast Jazz bekannt. Manne wurde in den folgenden Jahren mit Shorty Rogers (tp) und Jimmy Giuffre (cl) eine der bedeutendsten Figuren des Westcoast Jazz.


Zuerst war er Sideman auf den ersten Aufnahmen von Shorty Rogers & His Giants. Er spielte im Hampton Hawes Trio, in den Howard Rumsey's Lighthouse All-Stars, im Teddy Charles Quartet und anderen Gruppen. Seine wohl früheste Aufnahme als Leader war das 10"-Album "Here's That Manne" (Dee Gee, 1952), auf der das Shelly Manne Septet in Aufnahmen vom November in Chicago und Januar 1952 in Los Angeles zu hören war.

 

In Chicago wurde Manne von Art Pepper (as), Bob Cooper (ts), Bill Russo (tb), Gene Esposito (p), Shelby Davis (vcl) und Don Bagley (b) begleitet. Bei der Session in Los Angeles waren Jimmy Guiffre (ts), Bob Gordon (bars), Conte Candoli und Shorty Rogers (tp), Frank Patchen (p) und Joe Mondragon (b) seine Mitmusiker.

 

Mit Shelly Manne & His Men hatte Manne eine feste eigene Gruppe, die bis Anfang der 1960er Jahre für "Contemporary Records" Dutzende von Aufnahmen realisierte. Im November 1955 hatte er ein eigenes Trio gegründet, das sich Shelly Manne & His Friends nannte.

 

Dem Trio gehörten der spätere Dirigent, Koponist und klassische Pianist André Previn (p) sowie Leroy Vinnegar (b) an. Am 11. Februar 1956 entstand mit dieser Gruppe "Shelly Manne & His Friends Vol. 1" und am 17. August 1956 "Modern Jazz Performances Of Songs From My Fair Lady" (beide Contemporary, 1956).

 

An drei Sessions im Februar 1957 folgten die Aufnahmen für die LP "Modern Jazz Performances Of Songs From Li'l Abner" (Contemporary, 1957). Mit Red Mitchell anstelle von Vinnegar spielten Previn und Manne am 15. April und 22. Juli 1958 "Bells Are Ringing" (Contemporary, 1959) ein.

 

Zudem trat das Trio Previn, Mitchell und Manne auch als André Previn & His Pals mit den Alben "Modern Jazz Performances Of Songs From Pal Joey" (Contemporary, 1957), "Modern Jazz Performances Of Songs From Gigi" (Contemporary, 1958) und "West Side Story" (Contemporary, 1960) in Erscheinung.

 

Auf der CD "Andre Previn And His Pals" (Fresh Sound, 1991) wurden später Stück der Pals-Formation mit anderen Trioaufnahmen von Previn mit Leroy Vinnegar (b) und Frank Capp (dm) kombiniert.

 

Im selben Jahr wurden die "Westside Story"-LP von Andre Previn & His Pals und die "My Fair Lady"-Aufnahmen von Shelly Manne & His Friends auf einer CD (Contemporary, 1991) gemeinsam wieder veröffentlicht.

 

Eine Reihe von weiteren Aufnahmen realisierten Previn und Manne mit unterschiedlichen Bassisten als The André Previn Trio. Shelly Manne Trio war eine Formation, mit der Manne zwischen Ende der 1970er und Mitte/ Ende der 1980er Jahre aktiv war und von der einige Alben erschienen.

 

Neben Dutzenden von Aufnahmen unter eigenem Namen erschienen auch solche von Shelly Manne & His Hollywood All Stars, Shelly Manne & His Men, Shelly Manne All Stars, Shelly Manne Quintet, Shelly Manne Septet und Shelly Manne Sextet.

 

Shelly Manne war zeitlebens in der Jazzszene, vor allem in jener an der US-Westküste omnipräsent. Discog.org listet 1700 Aufnahmen auf, an denen Manne beteiligt war. Darunter befanden sich allerdings auch viele Wiederveröffentlichungen.

 

Unter eigenem Namen oder mit seinen Gruppen spielte er an die 100 Alben ein. Er war Mitglied in allen wichtigen Gruppen seiner Zeit. Eigentliche Compilations oder Boxsets, die einen Überblick über sein vielfältiges Schaffen seiner verschiedenen Gruppen bzw. bestimmter Zeitperioden geben, fehlen bis heute.

 

Dafür erschienen mehrere Reissue-Pakete wie die 4-CD-Sets "Seven Classic Albums" (Real Gone, 2013) und  "The Classic Album Collection: 1955-1962" (Enlightenment, 2017). Auf der Doppel-CD "Combinations" (Avid Jazz, 2017) wurden Stücke zusammengefasst, die zwischen 1953 und 1956 entstanden und auf 10"-Minialben erschienen waren.

 

Shelly Manne verstarb einige Wochen nach einem scheinbar harmlosen Reitunfall am 26. September 1984 64-jährig in Los Angeles.             11/25

 

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