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The Kinks

  • musicmakermark
  • 7. Juli
  • 6 Min. Lesezeit

Englische Rock-Gruppe, gegründet 1963 in Muswell Hill, Nord-London, vom Gebrüderpar Dave Davies (g, vcl) und Ray Davies (vcl, g) sowie von Pete Quaife (e-b). Ray Davies hatte zuvor bei der Dave Hunt Band gespielt. Die neue Gruppe trat zuerst als Pete Quaife Band, The Bo-Weevils, The Ramrods oder The Ravens auf.


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Man probierte mehrere andere Musiker, ehe mit Mick Avory ein passender Drummer gefunden wurde. Gleichzeitig taufte man sich in The Kinks um. Die erste Single "Long Tall Sally" (Pye, 1964), ein Little Richard-Cover, wurde allerdings mit Bobby Graham als Drummer eingespielt.

 

Dieser vertrat in der Anfangsphase der Band oftmals Avory und war auf mehreren frühen Singles der Band zu hören. Nachdem die erste und auch die zweite Single "You Still Want Me" (Pye, 1964) überhaupt kein Echo fanden und in keinen Charts auftauchten, wollte "Pye" den Vertrag mit der Gruppe wieder auflöste.

 

Davor erschien die dritte Single "You Really Got Me" (Pye, 1964), die ein Hit wurde. In England stand die Single ganz zuoberst in den Charts, in den USA kam sie unter die Top 10 der Billboard Hot 100. Kurz danach entstand das Debutalbum "Kinks" (Pye, 1964), das neben der Hitsingle etwa zur Hälfte aus Cover-Versionen anderer Songs bestand.


In England erreichte die LP Platz 3 der Albumcharts, in den USA Platz 29. Bei einem Konzert am 19. Mai 1965 in Cardiff kam es zwischen Dave Davies und Mick Avory zu einer tätlichen Auseinandersetzung, bei der sich Davies am Kopf verletzte. Dies führte indirekt dazu, dass die Band längere Zeit nicht in den USA auftreten durfte, obwohl die rotzig frische Musik dort wie in ihrer Heimat gut ankam.


Deshalb wurde für den US-Markt die LP "Kinks-Size" (Reprise, 1965) zusammengestellt. Die Sammlung bestand aus den vier Songs der EP "Kinksize Sessions" (Pye, 1964), zwei Songs des Debutalbums, die nicht den Weg auf die US-Version gefunden hatten, sowie zwei aktuelle Singles mit deren B-Seiten. "Kinks-Size" erreichte in den USA Platz 13 der Billboard 200.

 

Im Jahr darauf erschien mit "Kinkdom" (Reprise, 1965) eine zweite US-only-LP. Sie bestand aus den vier Songs der EP "Kwyet Kinks" (Pye, 1964) und weiteren Songs von damaligen Singles. Diese LP stand bei den Billboard 200 auf Platz 47. Das zweite reguläre Kinks-Album hiess "Kinda Kinks" (Pye, 1965) und erreichte dann in England wie die Debut-LP Platz 3, in den USA aber lediglich Platz 60.

 

Auch die Singles verkauften sich gut. Die Singleauskoppelung "Tired Of Waiting for You" war die zweite Nummer-1-Single für die Band in England und mit Platz 6 zusammen mit "Come Dancing" (Arista, 1983) die am höchste notierte Single bei den Billboard Hot 100 in den USA.

 

"All Day and All of the Night" (Pye, 1964), ein Song, der nur auf der zweiten US-LP und auf einer EP bzw. Single zu finden war, schaffte es in England auf Platz 2 und wurde neben "You Really Got Me" zu einem der bekannteren Kinks-Songs.

 

Die nächsten Kinks-Alben "The Kink Kontroversy" (Pye, 1965) mit Nicky Hopkins (key) und teilweise Clem Cattini (dm) sowie "Face To Face" (Pye, 1966) waren mit den Plätzen 9 und 12 in England nicht mehr so erfolgreich. Das zweite Album enthielt aber mit "Sunny Afternoon" (Pye, 1966) die dritte Nummer-1-Single der Band in ihrer Heimat.


Auch die meisten der anderen Singles in den Jahren 1966/67 verkauften sich gut und tauchten meistens in den Top-3 der englischen Singlecharts auf. Nicky Hopkins war damals über einige Zeit festes Mitglied der Kinks, ehe er 1968 zur Jeff Beck Group wechselte. Teilweise stand John Dalton für Pete Quafie am Bass.

 

"Live At Kelvin Hall" (Pye, 1967) hiess das zweite Livealbum der Band nach "Live In Germany" (Pye, 1965). Das fünfte Studioalbum trug den Titel "Something Else By The Kinks" (Pye, 1967). Es kam in England gerade noch auf Platz 35 der LP-Charts. Es war, abgesehen von einzelnen Compilations, das letzte Album, mit dem die Kinks in England überhaupt noch den Einzug in die Charts schafften.

 

Die Alben danach tauchten dann aber mehr oder weniger regelmässig auf hinteren Plätzen der US-Billboard 200-Liste auf. Auf den folgenden LPs "The Kinks Are The Village Green Preservation Society" (Pye, 1968) und  "Arthur Or The Decline And Fall Of The British Empire" (Pye, 1969) zeichnete sich der Abgang von Bassist Pete Quafie ab, der jeweils nur noch auf einem Teil der Songs zu hören war.

 

Auf "Lola Versus Powerman And The Moneygoround, Part One" (Pye, 1970) mit der Hitsingle "Lola" war John Dalton endgültig als neuer Kinks-Bassist angekommen, nachdem er davor schon mehrmals ausgeholfen hatte. Für Nicky Hopkins war John Gosling (key, p, org) engagiert worden. "Percy" (Pye, 1971) mit dem Soundtrack für die gleichnamige Filmkomödie war das letzte Album für das langjährige Label.

 

Alle Alben für dieses Label wurden später im Rahmen der 10-CD-Box "The Pye Album Collection" (Castle, 2005) zusammengefasst. "Muswell Hillbillies" (RCA Victor, 1971) hiess das erste Album auf dem neuen Label, mit dem die Band einen millionenschweren Vertrag für fünf Alben abgeschlossen hatte. Auf dieser LP sind die Kinks erstmals in Begleitung von mehreren Bläsern zu hören.

 

In Form einer Doppel-LP erschien "Everybody's In Show-Biz - Everybody's A Star" (RCA Victor, 1972) mit Studioaufnahmen auf LP 1 und dem Mitschnitt von Konzerten in der New Yorker Carnegie Hall auf LP 2. Die Live-LP wurde später unter dem Titel "Rock Concert" (RCA Victor, 1979) auch separat auf den Markt gebracht.

 

Inzwischen war es der Band wieder erlaubt, in den USA aufzutreten. Mit der erwähnten Doppel-LP kam die Band in England ebenso wenig in die Charts, wie die drei Konzeptalben "Preservation Act 1" (RCA Victor, 1973), "Preservation Act 2" (RCA Victor, 1974) und "Soap Opera" (RCA Victor, 1975).


Ray Davies litt in jener Zeit stark an Depressionen und hatte familiäre Probleme. Nach "Schoolboys In Disgrace" (RCA Victor, 1975), einem weiteren Konzeptalbum, lief der Vertrag mit "RCA" aus. Die sechs Alben für dieses Label wurden später auf ebensovielen CDs unter dem Titel "RCA Years" (Koch und Konk, 2006) zusammengefasst.

 

Die Kinks kamen danach bei "Arista" unter, wo das nächste Album "Sleepwalker" (Arista, 1977) erschien. Mit Platz 21 in den Billboard 200 war diese LP in den USA soweit vorne platziert wie kaum je ein Kinks-Album davor. In England reichte es erneut nicht zu einer Chartsplatzierung.

 

Danach gab's erneut einen Wechsel auf dem Posten des Bassisten. John Dalton machte Andy Pyle Platz, der auf "Misfits" (Arista, 1978) seinen Einstand gab. "Low Budget" (Arista, 1979) war mit Platz 11 das chartsmässig erfolgreichste Kinks-Album in den USA überhaupt. "One For The Road" (Arista, 1980) war ein Livealbum auf Platz 14 der Billboard 200.

 

Auch "Give The People What They Want" (Arista, 1981) brachte es auf Platz 15 der Billboard 200. Danach folgten "State Of Confusion" (Arista, 1983) und "Word Of Mouth" (Arista, 1984). Das Schaffen für "Arista" wurden später auf den 7 CDs des Sets "Arista Years" (Koch und Konk, 2006) zusammengefasst.

 

Als nächstes erschienen "Think Visual" (London, 1986), "The Road" (London, 1988) und "UK Jive" (London, 1989). Auf "Phobia" (Columbia, 1993), dem letzten Kinks-Studioalbum, bestand die Band aus dem Gebrüdern Davies sowie Jim Rodford (e-b) und Bob Henrit (dm).

 

"To The Bone" (Konk, 1994) hiess das allerletzte Album, bevor sich die Band 1996 endgültig auflöste. Die CD bestand aus 13 Live- und Live-in-Studio-Songs. Später erschienen die Aufnahmen auch in Form einer aus 29 Songs bestehenden Doppel-CD (Konk und Guardian, 1996). Ray und Dave Davies veröffentlichten vorerst Alben unter eigenem Namen.

 

Die Ex-Mitglieder John Gosling, John Dalton und Mick Avory taten sich mit Dave Clarke (vcl, g) zu The Kast Off Kinks zusammen. Diese Band erlebte mehrere Besetzungswechsel. Bei Fanclub-Treffen traten auch Ray Davies oder andere Ex-Kinks-Musiker mit dieser Band auf. Zu einer echten Reunion kam es nie, obwohl immer wieder Gerüchte auftauchten.

 

Das Schaffen der Band wurde auf vielen Compilations zusammengefasst. "Picture Book" (Universal, 2008) umfasste nicht weniger als 6 CDs mit vielen bekannten Songs und enthielt zudem Demoaufnahmen und Out-Takes aus der gesamten Karriere der Band.

 

"In Mono Box Set" (Sanctuary, 2011) bestand aus 10 CDs mit den sieben ersten Alben, einer CD mit allen auf EPs veröffentlichten Songs sowie den beiden Single-Sammlungen "The Kinks Mono Kollectables - Volume One und Two".

 

"The Kinks At The BBC - Radio & TV Sessions And Concerts: 1964-1994" (Universal und Sanctuary, 2012) war ein 5-CD-Set, von dem gleichzeitig unter dem Titel "The Kins At The BBC" (Sanctuary, 2012) auch eine Doppel-CD-Version mit nur den Aufnahmen aus den 1960er und 1970er Jahren erschien.

 

Es handelte sich dabei vermutlich um die selben Aufnahmen, die elf Jahre davor unter dem Titel "BBC Sessions 1964–1977" (Sanctuary, 2011) ebenfalls auf einer Doppel-CD heraus gebracht worden waren.

 

"The Anthology 1964-1971" (Sanctuary, 2014) war eine weitere umfassende Sammlung. Sie erstreckte sich über 5 CDs.  Dazu wurden weitere Livemitschnitte von früher veröffentlicht. Mehrere der Kinks-Musiker sind inzwischen verstorben.                                             07/25

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