Werner Egk
- musicmakermark
- 29. Juli
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Deutscher Komponist, geboren am 17. Mai 1901 in Auchsesheim bei Donauwörth als Werner Joseph Mayer. Sein Nachname Egk war ein Akronym von "Ein guter Komponist" bzw. "Ein grosser Künstler" oder ein Anagramm der Initialen seiner Frau, der Geigerin Elisabeth Karl.

Egk verwendete diesen Nachnamen ab der Heirat 1923. 1937 wurde es sein amtlicher Familienname. 1908 war seine Familie nach Augsburg gezogen. Dort besuchte er ab 1911 das humanistische Gymnasium, erhielt ersten Klavierunterricht und besuchte in den Jahren 1919/20 das städtische Konservatorium.
Nach dem Abitur nahm Werner Egk zunächst privaten Gesangs- und Klavierunterricht und studierte in Frankfurt am Main sowie später bei Carl Orff in München Komposition und Dirigieren. Von 1930 bis 1933 arbeitete er für den Bayerischen Rundfunk, wo er auch 1935 als Gastdirigent seine Karriere als Orchesterleiter begann.
Er setzte diese zwischen 1936 und 1940 als Kapellmeister an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin fort. Danach liess er sich als freischaffender Komponist in Lochham bei München nieder. 1933 vertonte Egk das von Kurt Eggers geschriebene NS-Festspiel "Job, der Deutsche".
Im Ramen der Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin erhielt er eine olympische Goldmedaille in der Kategorie Orchestermusik für sein Werk "Olympische Festmusik". Im Mai 1938 kam es zur Aufführung seiner Kantate "Natur-Liebe-Tod" beim Abschlusskonzert der ersten Reichsmusiktage in Düsseldorf.
Im November 1938 wurde seine Oper "Peer Gynt" an der Berliner Staatsoper uraufgeführt. Propagandaminister Joseph Goebbels notierte in seinem Tagebuch am 1. Februar 1939: "Ich bin ganz begeistert und der Führer auch. Eine Neuentdeckung für uns beide".
1939 wurde ihm durch Goebbels ein Musikpreis verliehen. Im Mai 1941 zeichnete er verantwortlich für die Musik zum Hitler Jugend-Auftragsfilm "Jungens" mit dem Marsch der deutschen Jugend zu einem Text von Hans Fritz Beckmann.
Werner Egk stand auf der 1944 erstellten Gottbegnadeten-Liste als einer der wichtigsten Komponisten des NS-Staates. In einem Prozess vor dem Landgericht München I klagte Werner Egk 1969 gegen den Komponisten und Musikkritiker Konrad Boehmer.
Boehmer hatte im Sammelband "Kritik/von wem/für wen/wie" über Werner Egk als "eine der übelsten Figuren nationalsozialistischer Musikpolitik" gesprochen. Das Verfahren endete mit einem Vergleich.
Schon 1947 hatte sich Egk in einem Spruchkammerverfahren unter anderem gegen die Behauptung des Zeugen Kurt Arnold gewehrt, dass er bei der Erstaufführung des "Don Carlos" in der Berliner Staatsoper den in einer Loge sitzenden Hermann Göring mit erhobener Hand zum Hitlergruss und zusammengeschlagenen Hacken begrüsst habe.
Er, Egk, habe lediglich das Einsatzzeichen für die Hörner links unter der Loge gegeben, sagte er. Am 6. Juni 1948 erlebte Werner Egks Ballett "Abraxas", das auf dem Tanzpoem "Der Doktor Faust" von Heinrich Heine basierte, seine Uraufführung im Prinzregententheater München.
Nach fünf erfolgreichen Aufführungen verbot der damalige bayerische Kultusminister Alois Hundhammer weitere Aufführungen in der Folge-Spielzeit. Hauptauslöser der auch als "Abraxas-Skandal" bezeichneten Affäre war die insbesondere von kirchlichen Kreisen als anstössig empfundene Darstellung einer Schwarzen Messe.
Nach Landtagsdebatten folgte 1950 eine Schadenersatzklage durch den Komponisten, die mit einem Vergleich endete. Darin wurde Egk unter anderem zugesagt, dass bis 1955 drei seiner Werke in das Programm der Bayerischen Staatsoper aufgenommen werden sollten.
"Abraxas" wurde in einer Berliner Neuinszenierung von 1949 bis 1956 insgesamt 95 Mal aufgeführt und auch durch Gastspiele in der übrigen Bundesrepublik bis in die 1960er Jahre immer wieder gezeigt. Nach Kriegsende arbeitete Egk von 1950 bis 1953 als Direktor der Hochschule für Musik in West-Berlin. Er bekleidete später viele weitere Ämter.
In den 1970er Jahren lebte Egk in einem Landhaus auf dem Hügelzug, der das Wynen- und das Suhrental im Schweizer Kanton Aarau trennt. Am Eingang zu diesem Landhaus erinnert noch heute eine goldene Tafel an den Komponisten.



