top of page

William Byrd

  • musicmakermark
  • vor 2 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

Englischer Komponist, geboren je nach Quelle 1539, 1540 oder 1543 in Lincolnshire. Sein genaues Geburtsdatum ist nicht bekannt, aber in einem Dokument aus dem Jahre 1598 gab er selber an, dass er ungefähr 58 Jahre alt sei – demnach wäre er also um 1540 geboren.


ree

 

Über seinen Werdegang ist wenig bekannt, ausser dass er mit Ferdinando Richardson ein Schüler von Thomas Tallis war. Auf dieser Information beruht die Annahme, dass Byrd wahrscheinlich als Kind in der Königlichen Kapelle in London gesungen hatte, vermutlich unter der hochkatholischen Königin Mary Tudor.

 

Byrd selber hielt zeit seines Lebens am römisch-katholischen Glauben fest, obwohl er dadurch später zu einer verfolgten Minderheit gehörte und immer wieder unter Diskriminierungen zu leiden hatte. 1563 wurde Byrd Organist und Chorleiter der Kathedrale von Lincoln, wo er wahrscheinlich bis 1572 blieb.

 

Nachdem er bereits 1569 zum Gentleman of the Chapel Royal ernannt worden war, gehörte er mit Thomas Tallis als Organist der Königlichen Kapelle in London an. Byrd und Tallis erhielten 1575 gemeinsam von Königin Elisabeth I. das Privileg und Monopol für Notendruck in England, das Byrd auch nach dem Tode seines Lehrers noch bis 1596 innehatte.

 

Nach dem Tode von Tallis komponierte Byrd 1585 "Ye sacred muses (An elegy on the death of Thomas Tallis". Byrd war ein bedeutender Meister der Vokalpolyphonie und Komponist vorwiegend katholischer Vokalmusik, die jedoch aufgrund der Verfolgung der Katholiken in England unter Elisabeth I. meistens für die häusliche Andacht bestimmt war.

 

Obwohl es nicht ungefährlich war, pflegte William Byrd Kontakte zu anderen Katholiken, darunter zu verschiedenen adligen Gönnern, aber auch Priestern und Jesuiten. Die Veröffentlichungen seiner Motetten und Messen für den römisch-katholischen Ritus unter seinem Namen waren ein Akt grossen Mutes.

 

Byrds Ruf als grosser Musiker scheint ihm eine Art Narrenfreiheit gesichert und ihn vor grösseren Schwierigkeiten, wie Exil oder Todesstrafe, bewahrt zu haben. Daneben schrieb er aber auch Musik für den anglikanischen Gottesdienst.

 

Als wichtigster Musikschaffender der Tudorzeit hat er den Ruf eines englischen Palestrina. In den etwa 500 Werken seines Schaffens nimmt die Chormusik eine zentrale Stelle ein. Die überwiegende Zahl der Werke sind fünf- und sechs-stimmig.

 

Byrd komponierte Messen, Motetten, Madrigale und Kanons. Seine Psalmen und Motetten sowie seine Madrigale gehören auch heute noch zu den beliebtesten und bekanntesten Kompositionen des 16. Jahrhunderts. Mindestens ebenso bedeutend war William Byrds Beitrag zur Musik für Tasteninstrumente, insbesondere für das seinerzeit beliebte Virginal oder das Cembalo.

 

Byrd gilt als Begründer der Schule der englischen Virginalisten und hatte einen starken Einfluss auf alle jüngeren Vertreter dieser Schule wie John Bull, Peter Philips, Thomas Tomkins, Orlando Gibbons oder Giles Farnaby.

 

William Byrd starb je nach Quelle am 5. Juli 1623 oder am 4. Juli 1623. Seine Musik wurde später im Zeitalter der Schallplatte auf Dutzenden von Tonträgern verewigt. Kein Erscheinungsdatum liegt vom 3-LP-Set "The Complete Masses" (Harmonia Mundi) vor.

 

Pieter-Jan Belder (hapischord) war Interpret auf den drei CDs, die unter dem Titel "My Ladye Nevells Booke" (Brilliant Classics, 2023) erschienen. Die drei CDs waren auch Teil der 9-CD-Box "Complete Harpsicord And Organ Music" (Brilliant Classics, 2023).

 

Oft wurde seine Musik zusammen mit anderen bedeutenden Komponisten wie John Dowland, Thomas Tallis, Roland De Lassus, John Bull, Henry Purcell, Giovanni Pierluigi da Palestrina, Thomas Morley, Peter Philips, Thomas Tomkins, Orlando Gibbons. Giles Farnaby und anderen veröffentlicht.                                          08/25

Compendium musicum

©2023 von Compendium musicum. Erstellt mit Wix.com

bottom of page