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Arne Nordheim

  • musicmakermark
  • 29. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

Norwegischer Komponist, geboren am 20. Juni 1931 in Larvik. Er studierte 1948 bis 1952 Theorie und Orgel am Konservatorium in Oslo. Später nahm er dort Kompositionsunterricht bei Karl Andersen, Bjarne Brustad, Conrad Baden und auch bei Vagn Holmboe in Kopenhagen.


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Nordheim war einer der ersten norwegischen Komponisten, der sich den zeitgenössischen Strömungen nach dem Zweiten Weltkrieg öffnete. 1955 befasste er sich in Paris mit Musique concrète und 1959 in Bilthoven mit elektronischer Musik.

 

Letztere dominierte in den 1960er Jahren sein Werk. Von 1960 bis 1968 schrieb er Musikkritiken für die Osloer Zeitung "Dagbladet". Von 1967 bis 1972 arbeitete Nordheim oft im Studio Eksperymentale in Warschau, wo er mehrere seiner elektro-akustischen Arbeiten realisierte.

 

Ab den 1980er Jahren entstanden auch Werke für Orchester. Arne Nordheim spielte im norwegischen Musikleben eine wichtige Rolle als Mitglied zahlreicher einschlägiger Organisationen und Gremien. 1974 übernahm er den Vorsitz des norwegischen Komponistenverbandes.

 

Ab 1982 lebte er in Grotten, der in Oslo liegenden Ehrenresidenz des norwegischen Staates. Er erhielt viele Preise und Auszeichnungen. 1994 schrieb er die Musik für die Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Lillehammer.

 

Sein Werk "Aftonland (Evening Land) Song Cyclus To Poems By Pär Lagerkvist" wurde zusammen mit einem Stück von Egil Hovland auf einer LP (Forum, 1961) veröffentlicht. Nur eigene Werke erschienen unter den Titel "Contemporary Music From Norway" (Philips, 1967) und "Colorazione Solitaire Signals" (Philips, 1969).

 

Weitere Werke wurden im Laufe der Jahre auf Dutzenden von eigenen Aufnahmen oder solchen, die er mit anderen Komponistinnen oder Komponisten teilte, veröffentlicht. Auf "Electric" (Rune Grammofon, 1998) wurden fünf elektroakustische Werke aus den  Jahren 1968 bis 1970 wiederveröffentlicht.

 

Für "Solitaire" (1968) wurden Texte von Charles Baudelaire elektronisch so verändert, dass sie nur noch als Sound und Rhythmus erkennbar sind. "Pace" (1970) verfährt ähnlich mit Texten aus den Menschenrechten. "Warsaw" (1970) war eine Collage mit Eindrücken seiner früheren Polen-Reisen.

 

"Polypoly" (1970) entstand als Auftragswerk für den skandinavischen Pavillon an der Weltausstellung von 1970 in Osaka. Als Sounderzeuger dienen sechs Endlos-Tapes von unterschiedlicher Länge, die miteinander abgespielt werden. "Colorazione" (1968), war seine erste elektroakustische Komposition.

 

Danach nahmen sich Biosphere alias Geir Jenssen und der unter dem Namen Deadprod agierende Helge Sten diesen Kompositionen an und formten daraus sieben neue Werke, die unter dem Titel "Nordheim Transformed" (Rune Grammafon, 1998) veröffentlicht wurden. Beide CDs erschienen in limitierter Ausgabe gemeinsam auf einer Doppel-CD.

 

Die Doppel-CD "The Nordheim Tapes" (Aurora, 2008) bestand auf CD 1 aus bisher unveröffentlichten elektronischen Aufnahmen aus den 1960er Jahren, darunter die musikaischen Collagen "Collage I – IV", die Norhdeim aus einer Vielzahl seiner Werke schuf. Auf CD 2 wurden 15 Tracks aus Radiohörspielen veröffentlicht.

 

Arne Nordheim starb am 5. Juni 2010 im Alter von 78 Jahren. Ihm wurde in der Kathedrale von Oslo ein Staatsbegräbnis zu teil.        07/25

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