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Johannes Bauer

  • musicmakermark
  • vor 3 Stunden
  • 4 Min. Lesezeit

Deutscher Free Improv-Posaunist und Bandleader, geboren am 22. Juli 1954 in Halle/Saale der damaligen DDR. Er ist der jüngere Bruder von Conrad Bauer, der ebenfalls Posaune spielt. Inspiriert durch seinen älteren Bruder, der den Weg über die Tanzmusik zum Jazz gefunden hatte, begann er in Ost-Berlin bei Hartmut Behrsing ein Posaunenstudium, das er jedoch abbrach.


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Danach absolvierte er in der DDR eine Berufsausbildung zum Tanz- und Unterhaltungsmusiker. Ab 1972 spielte er in Gruppen um Manfred Schulze. Er war Mitglied des Manfred Schulze Bläserquintetts, das er nach dem gesundheitlich bedingten Ausstieg Schulzes leitete.

 

Ab 1978 gehörte er zum Quintett von Andy Altenfelder, aus dem Anfang der 1980er Jahre ein Trio mit Heiner Reinhardt und Christoph Winckel hervorging. Ab 1979 widmete sich Johannes Bauer freiberuflich ausschliesslich dem Jazz bzw. der improvisierten Musik.

 

1981 gründete er mit seinem Bruder sowie den Gitarristen Uwe Kropinski und Joe Sachse das Conrad Bauer Quartett, das sich später in Doppelmoppel umtaufte und weitere Aufnahmen herausbrachte.

 

Er wurde mehrfach von Peter Brötzmann in dessen Gruppen geholt. Auf "Alarm" (FMP, 1981) scharte Brötzmann neben Bauer Willem Breuker (sax, cl), Frank Wright (ts, bcl, vcl), Toshinori Kondo (tp), Alan Tomlinson (tb), Alexander von Schlippenbach (p), Harry Miller (b) und Louis Moholo (dm) um sich.

 

Am JazzFest Berlin 1984 war Bauer mit Toshinori Kondo (tp, elect), Alan Tomlinson (tb), Tony Coe (cl), J.D. Parran (cl), Ernst-Ludwig Petrowksi (cl), Louis Sclavis (cl, bcl), John Zorn (cl, mouthpieces), William Parker (b) und Tony Oyley (dm) Mitglied des Peter Brötzmann Clarinet Projects.

 

Die Konzertaufnahmen wurden als "Berlin Djungle" (FMP, 1984) herausgebracht und 2004 von "Atavistic" im Rahmen der "Unheard Music Series" noch einmal neu abgemischt und wieder veröffentlicht. Später war Bauer auch Mitglied des Chicago Tentets und der März Combo von Peter Brötzmann.

 

Am 2. Juli 1988 bildete er mit Enrico Rava und Tomasz Stanko (tp), Gunter Hampel (vibes), Peter Brötzmann (ts, as), Hans Koch (ss, ts, bcl), Evan Parker (ts), Louis Sclavis (ss, cl, bcl), Peter Van Bergen (ts), Christian Radovan und Wolter Wierbos (tb), Martin Mayes (flh), Tristan Honsinger (cello), William Parker und Peter Kowald (b) sowie Han Bennink (dm) das Cecil Taylor European Orchestra.

 

Dieses spielte bei Taylors längerem Aufenthalt 1988 in Berlin die Doppel-CD "Alms/Tiergarten (Spree)" (FMP, 1989) ein. Anfang der 1990er Jahre bildete er mit Dietmar Diesner (sax, elect), Jon Rose (vio, cello, elect, synth) und Peter Hollinger (dm, perc) die Gruppe Slawterhaus.

 

Bauer, Fred van Hove (p) und Annick Nozati (voice) nahmen "Bauer Nozati van Hove" (Amiga, 1989) und "Organo Pleno" (FMP, 1993) auf. "Summer Music 1995" (FMP, 2018) enthielt erste unbegleitete Soloaufnahmen.

 

"Live in Bremen " (Aufruhr, 1995) hiess eine Quartettaufnahme, die Bauer mit Hans-Peter Hiby (ts, as, ss), Marcio Mattos (b) und Martin Blume (dm, perc) einspielte. Eine Duoaufnahme mit seinem Bruder Conrad Bauer hiess "Bauer Bauer" (Intakt, 1995). The Tradition Trio nannte sich eine Formation mit Alan Silva (synth) und Roger Turner (dm, perc).

 

Die erste Veröffentlichung des Trios war "In The Tradition" (in situ, 1997) mit Aufnahmen von 1994. 2001 entstand live in Antwerpen mit "Tone" (a,l,l, 2002) eine zweite Aufnahme. Mit Fred Van Hove (church org) nahmen die Bauer-Brüder "Pijp" (WIMpro, 1997) auf. Eine 1997 entstandene Duoaufnahme mit Peter Brötzmann (ts, as, tarogato, cl) erschien erst 20 Jahre später unter dem Titel "Blue City" (Trost, 2017).

 

Mit Luc Houtkamp (as, ts), Dieter Manderscheid (b) und Martin Blume (dm) bildet er das Quartett FOURinONE, das live "Stelen" (Random Acoustics, 2000) eingespiele. Eine zweite FOURinONE-Aufnahme hiess "#40 Vienna & #41 Bernbeuren" (X-OR, 2004). Dazu bildete FOURinONE auch einen Teil des Pow Ensembles.

 

Houtkamp und Bauer hatten sich davor mit Carl G. Beukman (b) und Gert-Jan Prins (dm, perc) für die Aufnahmen von "Metslawier" (X-OR, 1994) zusammengetan. Mit Fred Van Hove (p) als fünfter Musiker entstand als Volume 4 der "Field Recordings"-Serie das Album "X-OR On Tour!" (X-OR, 1997).

 

"Futch" (Jazzwerkstatt, 2007) war eine Trioaufnahme mit Thomas Lehn (synth) und Jon Rose (vio) mit Aufnahmen von 2006. "Bauer 4" (Jazzwerkstatt, 2007) hiess eine Aufnahme der drei Brüder Conrad, Johannes und Matthias Bauer (b) mit Conrads Sohn Louis Rasting (p).

 

Aus hiess ein Trio mit Clayton Thomas (b) und Tony Buck (dm) von den Necks, mit dem Bauer 2007 "Live In Nickelsdorf" (Jazzwerkstatt, 2009) einspielte. Im Trio mit Peter Brötzmann (ts, tarogato) und Mikolaj Trzaska (as, bcl) entstand "Goosetalks" (Kilogram, 2010).

 

Das Quartett Ken Vandermark (reeds), Johannes Bauer (tb), Thomas Lehn (synth) und Paal Nilssen-Love (dm) tat sich unter dem Projektnamen iTi zusammen, um "Artifact: iTi Live In St John" (Okka Disk, 2010) aufzunehmen. Mit Paul Dunmall (sax), Paul Rogers (b) und Tony Levin (dm) nahm er "Bold Times" (Rare Music, 2011) auf.

 

Mit den Posaunisten Matthias Müller und Christof Thewes trat er als Posaunenglanzterzett mit der CD "Live Im Künstlerhaus" (gligg, 2012) in Erscheinung. Bouge hiess ein Trio und eine Aufnahme (Vand'oeuvre, 2013) mit Isabelle Duthoit (cl, vcl) und Luc Ex (b).

 

Die Bauer-Brüder taten sich mit Barry Guy (b) und Jean-Noël Cognard (dm, perc) zur Formation Brigantin zusammen, um das Drei-LP-Set "La Fièvre De L'Indépendance" (Disques Bloc Thyristors, 2013) einzuspielen. Johannes Bauer starb am 6. Mai 2016 61-jährig in Berlin.

 

Er war zudem Mitglied der Gruppen 'T Nonet Fred Van Hove, Barry Guy New Orchestra, Conrad Bauer Bläserquintett, European Chaos String Quintet, Globe Unity Orchestra, Grid Mesh, Heinz Becker Group, Jazzorchester Der DDR, Keith Tippett Quartet, Klaus Lenz Band, Sweethearts In A Drugstore, Territory Band-5, The Celestrial Communication Orchestra, The Kris Wanders Outfit und Tony Oxley's Celebration Orchestra gewesen.   12/25

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