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John Taylor

  • musicmakermark
  • 9. Sept.
  • 5 Min. Lesezeit

Englischer Contemporary Jazz-Pianist, Keyboarder, Komponist und Bandleader, geboren am 25. September 1942 in Manchester. Im Alter von zehn Jahren nahm er wöchentlich Klavierunterricht. Es war seine einzige formale Ausbildung als Musiker. Schon sein Vater war Autodidakt gewesen.


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Seine 15 Jahre ältere Schwester war klassische Pianistin, so dass er von Anfang an viel mit diesem Instrument in Kontakt kam. Inspiriert wurde er von Bill Evans. Praktischen Einfluss hatten die Jamsessions in "Ronnie Scott’s"-Jazz Club, als er im Alter von etwa 20 Jahren einen Bürojob in London ausübte. Taylors Laufbahn als professioneller Jazzmusiker begann 1969.

 

Er war Mitglied der Gruppen von John Surman und Alan Skidmore. Surman zog ihn zu den Aufnahmen von "How Many Clouds Can You See?" (Deram, 1970) bei. Als Mitglied des Alan Skidmore Quintetts war bei den Aufnahmen der Alben "TCB" (Philips, 1970) und "Once Upon A Time...." (Deram, 1970) mit dabei.

 

Anfang der 1970er Jahre machte er bei Aufnahmen von Don "Sugarcane" Harris, Graham Collier, Mike Cooper, Harry Beckett, Michael Gibbs, Mike Westbrook, Volker Kriegel, John Dankworth, Kenny Wheeler, Neil Ardley, John Warren und John Surman mit.

 

Er begleitete die Sängerinnen Cleo Laine und Norma Winstone und war Mitglied des Quintetts von Ronnie Scott. 1977 gründete er mit Norma Winstone (vcl) und Kenny Wheeler (tp, flh) das Trio Azimuth, das mehrere Alben einspielte.

 

Die drei Azimuth-Mitglieder spielten im Laufe der Jahre immer wieder in diversen anderen Formationen zu zweit oder zur dritt zusammen. Das war schon auf der erste Aufnahme von John Taylor der Fall gewesen, die unter dem Titel "Pause, And Think Again" (Turtle, 1971) erschienen war.

 

Seine Begleiter darauf waren neben Wheeler und Winstone Stan Sulzmann (as), Chris Pyne (tb), Chris Laurence (b) und Tony Levin (dm) gewesen. Nur mit Laurence und Levin sowie als John Taylor Trio entstand "Decipher" (MPS, 1973).

 

Unter dem Namen der Beteiligten Ray Warleigh (as, ss, fl, panpipes), John Taylor (p), Ron Mathewson (b) und Frank Gibson (dm) erschien "Reverie" (Vinyl, 1978). John Taylor war Ende der 1970er Jahre Mitglied von Gruppen um Jan Garbarek, der Bill Connors (g), Eberhard Weber (b) und Jon Christensen bzw. Jack DeJohnette (dm) angehörten.

 

In diesen Besetzungen, das heisst unter der Beteiligung von Taylor, spielte Garbarek "Places" (ECM, 1978) sowie "Photo With Blue Sky, White Cloud, Wires, Windows And A Red Roof" (ECM, 1979) ein. "A Molde Concert" (ECM, 1982) hiess eine Konzertaufnahme mit Arild Andersen (b), Bill Frisell (g) und Alphonse Mouzon (dm).

 

Auf "Double, Double You" (ECM, 1984) spielten Wheeler, Taylor, Mike Brecker (ts), David Holland (b) und Jack DeJohnette (dm) zusammen. Ende der 1980er Jahre zog ihn David Sylvain für die Aufnahmen von "Gone To Earth (Virgin, 1986) und "Pop Song" (Virgin, 1989) bei.

 

Taylor, Winstone und Wheeler traten in Italien mit Paolo Fresu (tp), Paolo Damiani (b) und Tony Oxley (dm) auf. Dabei wurde "Live At Roccella Jonica" (Ismez/Polis, 1985) mitgeschnitten. Eine Duo-LP mit Stan Sulzmann (sax) hiess "Everybody's Song But My Own?" (Loose Tubes, 1987), gefolgt später von "Double Exposure" (InVersion, 2016) mit Duoaufnahmen von 1990.   

 

"Songs Of The Stars" (Jazz House, 1988) bestand aus Solo- und Duoaufnahmen von Taylor und Lee Konitz (as). "Blue Glass" (Ronnie Scott's Jazz House, 1991) hiess eine weitere Aufnahme, die unter dem Gruppennamen John Taylor Trio erschien und mit Mick Hutton (b) und Steve Argüelles (dm) realisiert wurde.

 

Zusammen mit seinem langjährigen Weggefährten John Surman (ss, bars, cl, bcl) nahm er "Ambleside Days" (Ah Um, 1992) auf. Die ersten unbegleiteten Aufnahmen erschienen unter dem Titel "Solo" (Sentemo, 1992). Mit Paolo Fresu (tp) und Furio Di Castri (b) wurde "ContoS" (Egea, 1993) aufgenommen, mit Steve Swallow (e-b) spielte er "Parlance" (Instant Present, 1995) ein.

 

Mit Palle Danielsson (b) und Peter Erskine (dm) bildete er das Peter Erskine Trio, das "You Never Know" (ECM, 1993), "Time Being" (ECM, 1994), "As It Is" (ECM, 1996) und "Juni" (ECM, 1999) veröffentlichte. Auf Norma Winstones eigener LP "Somewhere Called Home" (ECM, 1987) war Taylor neben Tony Coe (cl, ts) zu hören gewesen.

 

Reine Duoaufnahmen des damaligen Ehepaars Winstone/Taylor enthielten die Kassette "In Concert" ‎(Enodoc, 1999) und die CD "... Like Song, Like Weather" (Koch Jazz, 1999). Die Kassette wurde später auf CD (Sunnyside, 2020) wieder veröffentlicht. In einer ähnlichen Besetzung wie bei Azimuth entstand "Verso" (Provocateur, 2000) mit Ralph Towner (g) und Maria Pia De Vito (vcl).

 

Taylor hatte die Sängerin schon vorher zusammen mit Gianluigi Trovesi (cl), Enzo Pietropaoli (b), Federico Sanesi (perc) und Daniele Mencarelli (b) bei den Aufnahmen von "Phoné" (Egea, 1998) begleitet. Mit Gabriele Mirabassi (cl) nahmen Wheeler und Taylor "Moon (Egea, 2001) auf, mit Riccardo Del Fra (b) als Triopartner "Overnight" (Sketch, 2002).


"Exits And Entrances" (Oh No!, 2001) war eine Aufnahme von John Taylor als Komponist und Solist mit dem Creative Jazz Orchestra. Soloaufnahmen kamen unter dem Titel "Insight" (Sketch, 2003) heraus. Mit Marc Johnson (b) und Joey Baron (dm) nahm Taylor "Rosslyn" (ECM, 2003) auf.


Lange nach dem Tod von Taylor erschien mit "Tramonto" (ECM, 2025) ein weiteres Tondokument dieses Trios, aufgezeichnet live 2002. "Nightfall" (Naim, 2004) war eine Duoaufnahme mit Charlie Haden (b), "Where Do We Go From Here?" (CamJazz, 2004) eine solche mit Kenny Wheeler (tp, flh).


"New Old Age" (Egea, 2005) entstand im Zusammenspiel mit Steve Swallow (e-b) und Gabriele Mirabassi (cl). "Songs And Variations" (CamJazz, 2005) war die dritte Soloaufnahme, während "Angels Of Presence" (CamJazz, 2005), "Whirlpool" (CamJazz, 2007) und "Giulia's Thursdays" (CamJazz, 2012) und "Close To Mars" (CamJazz, 2025) im Trio mit Palle Danielsson (b) und Martin France (dm) eingespielt wurden.

 

Bei den Aufnahmen zu "Requiem For A Dreamer" (CamJazz, 2011) wurde dieses Trio durch Julian Argüelles (ts, ss) zum Quartett aufgestockt. Mit Wheeler, Chris Potter (ts) und Dave Holland (b) entstand "What Now?" (CamJazz, 2005). Als Solist und Komponist nahm er mit der Guildhall Big Band "Pure And Simple" (CamJazz, 2007) auf.


Eine Trioaufnahme mit Diana Torto (vcl) und Anders Jormin (b) hiess "Triangoli" (Astarte und Egea, 2008). "Phases" (CamJazz, 2009) war die nächste unbegleitete Aufnahme. Für das DL-Album "Patience" (Zig Zag Territoires, 2011) ging er mit Stéphane Kerecki (b) ins Studio.


"One Of Many" (CamJazz, 2011) war eine Trioaufnahme mit Kenny Wheeler (flh, tp) und Steve Swallow (e-b). "In Two Minds" (CamJazz, 2014) war eine weitere Soloaufnahme. John Taylor starb am 17. Juli 2015 72-jährig in Segré, Maine-et-Loire.


Nachträglich erschienen weitere Aufnahmen. 2013 war die CD "Duets" (Basho, 2015) entstanden, die Taylor zusammen mit Richard Fairhurst, einem anderen Pianisten, zeigt. Duoaufnahmen mit Kenny Wheeler (tp, flh) von 2005 fanden den Weg auf "On The Way To Two" (CamJazz, 2015). Für "2081" (CamJazz, 2015) hatte Taylor 2014 seine Söhne Alex Taylor (vcl) und Leo Taylor (dm, perc) sowie Oren Marshall (tuba) ins Studio geholt.

 

Unter den Namen von Taylor, Paul McCandless (ss, bcl, oboe), Pierluigi Balducci (e-b) und Michele Rabbia (dm, perc) kam "Evansiana" (Dodicilune, 2017) mit Aufnahmen von 2014 heraus.

 

Taylor war auch Mitglied der Gruppen Aspects Of Paragonne, Graham Collier Music, John Surman Quartet, John Warren Bigband, Louis Stewart Quartet, Meadow, Mike Gibbs Orchestra, Morning Glory, Musica Munta Orchestra, Ronnie Scott's Quintet, Stéphane Kerecki Quartet und Tommy Smith Sextet. Er machte zudem Aufnahmen mit einer Reihe von weiteren MusikerInnen.                                           09/25

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