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Lennie Niehaus

  • musicmakermark
  • vor 22 Minuten
  • 4 Min. Lesezeit

Amerikanischer Jazz-Altsaxophonist, Jazz- und Filmmusik-Komponist und Arrangeur sowie Bandleader, geboren am 11. Juni 1929 in St. Louis, Missouri. Er stammte aus einer musikalischen Familie. Seine Schwester war Konzertpianistin, sein Vater Violinist, der Lennie bereits im Alter von sieben Jahren Geigenstunden gab.


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Er wechselte dann auf das Fagott und begann ab 13 Jahren auch Altsaxophon und Klarinette zu spielen. Noch während seiner Collegezeit schlug Niehaus 1946 eine Karriere als Profi-Musiker ein.

 

Er spielte in den Bands von Herb Geller, Herbie Steward und Teddy Edwards und schloss sich für ein halbes Jahr dem Stan Kenton Orchestra an. Nach der Armeezeit blieb er ab 1954 für fünf Jahre bei Kenton. Auch als Leader kam Niehaus ab 1954 im Grossraum Los Angeles zu einigen Sessions.

 

Am 2. und 9. Juli 1954 nahm er mit Hilfe von Jack Montrose (ts), Bob Gordon (bars), Monty Budwig (b) und Shelly Manne (dm) acht Tracks auf, die unter dem Titel "Vol. 1: The Quintets" (beide Contemporary, 1954) auf zwei 10"-EPs bzw. später auf LP und CD herausgebracht wurden.

 

Bei Wiederveröffentlichungen wurde dieses Material später durch weitere fünf Tracks ergänzt, die Niehaus mit Stu Williamson (tp, v-tb), Hampton Hawes (p), Red Mitchell (b) und Shelly Manne (dm) am 20. Januar 1956 aufgenommen hatte.

 

Eineinhalb Monate nach den ersten Aufnahmen, am 23. August 1954, nahm er in Hollywood mit Stu Williamson (tp), Bob Enevoldsen (v-tb), Jack Montrose (ts), Bob Gordon (bars), Lou Levy (p), Monty Budwig (b) und Shelly Manne (dm) acht weitere Tracks auf, die als "The Octet (Lennie Niehaus Volume 2)" (Contemporary, 1955) veröffentlicht wurden.

 

"Vol. 3: The Octet, #2" (Contemporary, 1955) bestand aus vier Tracks vom 11. Januar 1955, vier weiteren vom 26. Januar 1955 und noch einmal vier vom 15. Februar 1955. Am Werk war nun auf drei Posten verändertes Oktett mit Bill Holman (ts), Jimmy Giuffre (bars) und Pete Jolly (p) an Stelle von Montrose, Gordon und Levy.

 

"Vol. 4: The Quintets And Strings" (Contemporary, 1955) hiess die Fortsetzung. Dafür ging Niehaus am 16. März 1955 mit den drei Streichern Thomas Hall, Christopher Kuzell und Barbara Simons (viola) sowie mit Charlotte Harrison (vcl) Monty Budwig (b) und Shelly Manne (dm) ins Studio.

 

Am 30. März 1955 kamen noch Bill Perkins (ts) und Bob Gordon (bars) dazu. Auf einer dritten Session für diese LP spielte nur noch ein Quintett mit Niehaus, Stu Williamson (tp, v-tb), Hampton Hawes (p), Monty Budwig (b) und Shelly Manne (dm).  

 

Am 9., 11. und 12. Januar 1965 folgten Sextett-Aufnahmen, bei denen neben dem Leader Stu Williamson (tp, v-tb), Bill Perkins (ts, fl), Jimmy Giuffre (bars), Buddy Clark (b) und Shelly Manne (dm) beteiligt waren. Diese kamen unter dem Titel "Vol. 5: The Sextet" (Contemporary, 1965) heraus.

 

Am 10. Dezember 1956 ging Niehaus mit Frank Rosolino (tb), Vincent De Rosa (frh), James McAllister (tuba), Bill Perkins (ts), Pepper Adams (bars), Red Mitchell (b) und Mel Lewis (dm) ins Studio. Diese Aufnahmen erschienen unter dem Titel "Zounds!" (Contemporary, 1958).

 

Mit Ed Leddy (tp), Kenny Shorter (tb, v-tb), Bill Perkins (ts), Steve Perlow (bars), Lou Levy (p), Red Kelly (b) und Jerry McKenzie (dm) spielte Niehaus am 1. Oktober 1957 mit "I Swing For You" (Emarcy, 1957) ein weiteres Album ein.

 

Ab 1959 war er als Arrangeur für die King Sisters, Mel Tormé, Dean Martin und Carol Burnett tätig war. 1962 begann er auch mit dem Orchestrieren von Filmmusiken des Komponisten Jerry Fielding. Niehaus und Fielding arbeiteten in der Folge bei rund 70 Soundtracks für Filme zusammen.


Nach Fieldings Tod wurde Niehaus selber ein erfolgreicher und vielbeschäftiger Filmmusik-Komponist. Auch an modern-klassische Stücke wagte er sich. Er schrieb die vierteilige "Spiritual Jazz Suite" für ein Blechbläser-Quartettt, drei vierteilige "Christmas Jazz Suites" und ein "Christmas Jazz Medley" für Saxophon-Quartett.


Dazu kamen ein Buch mit klassischen Sax-Duos und Lehrbücher. 1981 ging er wieder einmal mit einer Jazz-Combo ins Studio, um mit Bill Perkins (ts, fl), Bud Shank (as, fl), Leight Kaplan (p), Ray Brown (b) und Shelly Manne (dm) "Shades Of Dring" (Cambria, 1981) aufzunehmen.

 

Allerdings war Niehaus bei dieser Aufnahme lediglich als Arrangeur von Kammerjazz-Werken der Komponistin Madeleine Dring tätig. Auf "Patterns" (Fresh Sound, 1989) erschien eine Session von Niehaus vom 2. und 3. August 1989 mit Bill Perkins (ts, ss, bars, bcl), Frank Strazzeri (p), Tom Warrington (b) und Joe LaBarbera (dm).

 

"Seems Like Old Times" (Fresh Sound, 1998) enthielt eine damals aktuelle Session mit Bill Perkins (ts, bars, bcl), Jack Nimitz (bars), Frank Strazzeri (p), Tom Washington (b) und Joe LaBarbera (dm). "Live At Capozzoli's" (Woofy, 2000) hiess ein später Konzertmitschnitt vom 2. und 3. Oktober 1999 von Niehaus mit Bill Perkins (ts, bars), Frank Strazzeri (p), Tom Warrington (b) und Paul Kreibich (dm).

 

Am 17. Oktober 2004 wurde eine Auftritt mit Tom Peterson (ts), Jack Nimitz (bars), Bob McChesney (tb), Ron Stout (tp), Bob Florence (p), Trey Henry (b) und Dick Weller (dm) aufgezeichnet und unter dem Titel "Sunday Afternoons at The Lighthouse Cafe" (Woofy, 2005) veröffentlicht.

 

Die ersten Aufnahmen für "Contemporary" wurden später unter dem Obertitel "Complete Fifties Recordings" (alle Lone Hill Jazz, 2006) auf drei CDs zusammengefasst. Der Titel "Complete Fifties Recordings" (Phono, 2016) schmückte auch ein 4-CD-Set.

 

Zwischen 1984 und 2002 hatte Niehaus die Musik zu rund 20 Filmen geschrieben, darunter solchen von Clint Eastwood. Lennie Niehaus starb am 28. Mai 2020 im Alter von 90 Jahren in Redlands, California.                11/25

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