Taj Mahal
- musicmakermark
- 3. Nov.
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Amerikanischer Roots Blues- und Folk-Multiinstrumentalist, Sänger, Komponist und Bandleader geboren am 17. Mai 1942 als Henry Saint Clair Fredericks in Harlem, New York City, und aufgewachsen in Springfield, Massachusetts. Sein Vater war Jazzmusiker und stammte von der Karibik, seine Mutter sang in einem Gospelchor.

Er studierte Veterinärmedizin, wandte sich dann aber als Mitglied der Pioneer Valley Folk Society allen Formen schwarzer ehtnischer Musik zu, wie er sie auch später zu spielen pflegte. Ab 1961 nannte er sich Taj Mahal.
Als Autodidakt erlernte er mehrere Instrumente wie Gitarre, Mandoline, Klavier, Bass, Mundharmonika und andere. Nach Auftritten in Folkclubs in Boston zog er 1965 an die US-Westküste, wo er im April in Los Angeles mit Ry Cooder (g), dem späteren Spirit-Mitglied Ed Cassidy (dm) und anderen Musikern die Bluesband Rising Sons gründete.
Erste Aufnahmen unter eigenem Namen konnte Taj Mahal 1967 realisieren. Erneut mit Hilfe von Ry Cooder (g, mand) sowie begleitet von Jesse Ed Davis (g, p), James Thomas oder Gary Gilmore (e-b), Sanford Konikoff oder Charles Blackwell (dm) und Bill Boatman (g) wurde "Taj Mahal" (Columbia, 1968) aufgenommen.
Auf dieser LP fanden sich Eigenkompositionen im Stile des ruralen Blues sowie Nummern von Sleepy John Estes, Robert Johnson und anderen Bluesmusikern. Auf dem zweiten Album "The Natch'l Blues" (Columbia, 1968) spielten neben Musikern, die ihn schon auf der Debut-LP begleitet hatten, Al Kooper (key) mit.
1969 trat er am Woodstock Festival auf und veröffentlichte mit "Giant Step/De Ole Folks At Home" (Columbia, 1969) ein Doppelalbum, bestehend aus zwei Einzelalben. Einen Teil bildete die Solo-LP "De Ole Folks At Home" mit akustischen Bluesnummern.
Auf "Giant Step" kamen elektrische Instrumente zum Einsatz. Begleiter waren Jesse Ed Davis (g, p, org), Gary Gilmore (e-b) und Chuck Blackwell (dm). Auch auf der nächsten Studio-LP "Happy Just To Be Like I Am" (Columbia, 1971) war eine ganze Reihe von Musikern am Werk, darunter erneut Daley und Stewart (tuba) sowie Johnson (bars) und McIntyre (tb).
Für eine Nummer der am 13. Februar 1971 im New Yorker "Filmore East" mitgeschnittenen Live-Doppel-LP "The Real Thing" (Columbia, 1971) holte er die vier Tubisten Joe Daley, Earle McIntyre, Howard Johnson und Bob Stewart auf die Bühne. Dazu wurde Taj Mahal von weiteren Musikern begleitet.
Halb live, halb im Studio entstand "Recycling The Blues & Other Related Stuff" (Columbia, 1972) mit den Pointer Sisters (background vcl) und Howard Johnson (tuba, hand claps) als einzige Begleiter.
"Sounder" (Columbia, 1972) mit Lightning Hopkins (g, vcl) enthielt den Soundtrack zum gleichnamigen Film. In den 1970er Jahren weitete er sein musikalisches Spektrum noch weiter aus und vermischte den ländlichen Blues mit Elementen aus Reggae, Calypso, Jazz, Country, Salsa, Rock'n'Roll und anderen Musikstilen.
In dieser Zeit entstanden weitere Alben wie "Ooh So Good'n'Blues" (Columbia, 1973), "Mo'Roots" (Columbia, 1974), "Music Keeps Me Together" (Columbia, 1975) und "Satisfied 'n'Tickled Too" (Columbia, 1976).
"Anthology Vol. 1" (Columiba, 1976) war eine erste Compilation mit einem Überblick über das Schaffen für "Columbia" in den Jahren 1966 bis 1976. Dann wechselte er das Label und veröffentlichte seither regelmässig weitere Schallplatten. Bis dato kamen so über 60 Alben und über 40 Singles/EPs zu Stande.
Viele Aufnahmen entstanden in Zusammenarbeit mit anderen Bands oder Künstlern wie dem Politaktivisten und Schauspieler Danny Glover, dem Schauspieler Morgan Freeman, dem Dichter Langston Hughes sowie Dr. John, Eric Bibb, Toumani Diabaté, Etta James, David Murray, Keb Mo', Ry Cooder oder The Blind Boys Of Alabama.
Für mehrere Aufnahmen bildete er eigene Gruppen wie The Phantom Blues Band, The Hula Blues Band, Taj Mahal Trio, The Great American String Band oder The Harlem Experiment.
Zu den Alben, EPs und Singles kamen an die 30 Compilations oder Reissue-Pakete. Unter letzteren befand sich das 15-CD-Set "The Complete Columbia Albums Collection" (Legacy, Sony und Columbia, 2012) mit all seinen frühen Alben. Songs von Singles wurden auf der Doppel-CD "The Columbia And Private Music A's & B's" (BGO, 2025) zusammengefasst. 11/25


