top of page

The Band

musicmakermark

Aktualisiert: 30. Jan.

Kanadisch-amerikanische Folk Rock/Country Rock/Americana-Formation, gegründet 1967 in Toronto, Ontario. Die Geschichte der Gruppe begann schon 1958, als die späteren The Band-Musiker nach und nach zur damaligen Backing Band The Hawks des Rock'n'Roll-Sängers Ronnie Hawkins stiessen.


Zu den Hawks gehörte unter anderem der wie Hawkins aus dem US-Bundesstaat Arkansas stammende Levon Helm (dm, g). Als die Band Ende 1959 durch Kanada tourte, stiess mit Scott Cushnie (key) ein neuer Musiker zu den Hawks. Er machte zur Bedingung, dass auch Robbie Robertson (e-b, g) Mitglied von Ronnie Hawkins & The Hawks wird.


Robbie Robertson war zuerst als Bassist tätig und später neben den Leadgitarristen Fred Carter und Roy Buchanan Rhythmusgitarrist. 1961 stiess Rick Danko (e-b) zu den Hawks. Danach folgten Richard Manuel (p, vcl) und Garth Hudson (org). Zwischen 1959 und 1963 galten Ronnie Hawkins & The Hawks als die heisseste Rock'n'Roll-Band von Nordamerika.


Hawkins selber war die kanadische Antwort auf Elvis Presley. Von 1963 an gingen Hawkins und The Hawks getrennte Wege. Die Gruppe nannte sich fortan Levon & The Hawks oder Canadian Squires und nahm auch Schallplatten unter diesen Namen auf. Als Begleitband von John Hammond junior lernten die Hawks Bob Dylan kennen.


Nachdem Helm und Robertson Dylan 1965 beim Forest Hill-Konzert in New York begleitet hatten, engagierte Dylan die Hawks in corpore als Begleitband. Noch bevor Dylans 1966er Tournee begann, verliess Levon Helm die Gruppe. Er wurde durch Sandy Konikoff ersetzt, kehrte aber 1967 wieder zu seinen früheren Mitmusikern zurück.


Ein Konzert vom 17. Mai 1966 in der Free Trade Hall in Manchester wurde zwar mitgeschnitten. Wie bei allen Konzerten in dieser Zeit war ein Teil des Publikums unzufrieden übers Dylans 1965 begonnene Hinwendung zu elektrisch verstärkter Musik. Die Aufnahmen des Auftritts erschienen vorerst in zahlreichen Versionen und unter dem falschen Titel "The Royal Albert Hall Concert" auf Bootleg-LPs.


Später wurden die Aufnahmen als "Live 1966 The 'Royal Albert Hall' Concert" als Volume 4 der "Bootleg Series" offiziell als Doppel-CD (Columbia, 1998) veröffentlicht. Auf CD 1 ist Bob Dylan in einem akustischen Set zu hören, auf CD 2 wird Dylan von The Hawks begleitet. Am 29. Juli 1966 hatte Bob Dylan einen schweren Motorradunfall, der ihn mehrere Monate ausser Gefecht setzte.


Zwischen Juni und Oktober 1967 fanden im Keller des von den ehemaligen Hawks gemieteten Hauses mit dem Namen Big Pink in West Saugerties, New York, mehrere Sessions statt. Dabei wirkte neben anderen teilweise auch Bob Dylan mit, der auf dem Weg zur Genesung war. Die Aufnahmen mit Dylan wurden später auf der Doppel-LP "The Basement Tapes" (Columbia, 1975) offiziell auf den Markt gebracht.


Sie waren allerdings schon 1969 auf der berühmten Bootleg-LP "The Great White Wonder" weltweit veröffentlicht worden. Inzwischen war aus den Hawks The Band geworden. The Band nahm eigene Projekte in Angriff. So erschien mit "Music From Big Pink" (Capitol, 1968) das erste Album. Es landete auf Platz 30 der Billboard 200 und auf Platz 18 in Kanada. Das Cover stammte von Bob Dylan persönlich.


Zum Ur-Lineup gehörten Robbie Roberston (g, dm, vcl), Richard Manuel (p, dm, harm, vcl), Rick Danko (e-b, mand, vcl), Garth Hudson (org, acc, p, ts, clavinette) sowie Levon Helm (dm, mand, e-b, vcl). Mit ihrem zweiten Album "The Band" (Capitol, 1969) festigte The Band ihren Ruf als eigenständige Folk/Country-Rock-Formation.


Es verkaufte sich eine Million Mal und stand in Kanada auf Platz 2 der Albumcharts sowie in den amerikanischen Billboard 200 auf Platz 9. Mit "The Night They Drove Ol'Dixie Down" hatte The Band gleichzeitig einen kleinen Singlehit. Mit Platz 25 in den Billboard Hot 100 war es die bestplatzierte Single der Band in diesen Charts.


Mit "Stage Fright" (Capitol, 1970) stiess The Band in die Top-5 der Billboard 200 vor. In Kanada kletterte das Album bis auf Platz 6. "Cahoots" (Capitol, 1971) war in beiden Ländern ein Top-15-Album. Danach schaltete die Gruppe eine Pause ein und überbrückte die Zeit mit dem Livealbum "Rock Of Ages" (Capitol, 1972). Dieses Album mit Aufnahmen von Ende 1971 erreichte in den Billboard 200 Platz 6 und in Kanada Platz 4.


Auch das nächste Album "Moondog Matinee" (Capitol, 1973) enthielt keine neuen Songs, sondern war eine Sammlung aus Oldies aus der Zeit von The Hawks. Entsprechend waren die Chartsplatzierungen etwas schwächer. 1974 kam es zur erneut zu einer Zusammenarbeit mit Bob Dylan. Nach den Aufnahmen von "Planet Waves" (Asylum, 1974) ging The Band mit Bob Dylan auch auf Tournee.


Dabei wurde die Live-Doppel-LP "Before The Flood" (Asylum, 1974) mitgeschnitten. Die Aufnahmen und die Tournee waren ein Riesenerfolg. Das Album verkaufte sich über eine Million Mal und erreichte in den Billboard 200 mit Platz 3 ein Spitzenergebnis. Auch in Kanada war die Live-Doppel-LP mit Platz 5 ein Verkaufshit. Für die ungefähr 700'000 Konzerttickets lagen 12 Millionen Bestellungen vor.


Ende 1974 machte sich The Band daran, zum ersten Mal seit 1970 wieder neues Material aufzunehmen. Dieses erschien auf "Northern Lights - Southern Cross" (Capitol, 1975). Das Album schaffte es in den kanadischen und US-amerikanischen Albumcharts jeweils knapp unter die besten 30.


Zur selben Zeit arbeiteten Helm und Hudson in Helms Studio in Woodstock mit Muddy Waters an einem Album, das als "The Muddy Waters Woodstock Album" (Chess, 1975) auf den Markt kam. Schon im Frühling 1965 hatten die damaligen Hawks mit einer anderen Blueslegende, mit Sonny Boy Williamson (hca), gejammt. Dieser starb kurz bevor es zu Aufnahmen kam.


Nach "The Best Of The Band" (Capitol, 1976), einer Compilation, und dem nächsten Album "Islands" (Capitol, 1977) zeichnete sich das Ende von The Band ab. Die Mitglieder waren zu sehr mit anderen Projekten beschäftigt und das Album schaffte es in den Billboard 200 nur gerade noch auf Platz 64.


Der letzte Auftritt wurde schicklich gefeiert, mit einem Riesenevent in der Winterland Arena in San Francisco. Dabei traten Ronnie Hawkins, Bob Dylan, Paul Butterfield, Emmylou Harris, David Bromberg, Neil Diamond, Dr. John, Jonni Mitchell, The Staple Singers, Ringo Starr, Ron Wood, Howard Johnson, Neil Young, Eric Clapton, The Meters, Van Morrison, Muddy Waters, Allen Toussaint und viele andere auf.


Die Aufnahmen erschienen als "The Last Waltz" (Warner, 1978) auf einer Triple-LP, die trotz ihres Umfangs und Preises auf Platz 16 in den Billboard 200 und auf Platz 13 in den kanadischen Charts stand. Das Konzert wurde von Martin Scorcese gefilmt. Die Band-Mitglieder Robbie Robertson, Richard Manuel, Garth Hudson, Rick Danko und Levon Helm schlugen Solokarrieren ein.


"Capitol" und andere Labels warfen im Laufe der Jahre mehrere weitere Compilations auf den Markt. 1983 kam es zu einer Reunion von Manuel, Hudson, Danko und Helm. Die Rolle von Robbie Robertson übernahm Earl Cate (g, vcl) von den Cate Brothers. Das Reunion-Konzert kam als Videokassette heraus.


Am 4. März 1986 starb Richard Manuel. Robbie Roberston, der gegen jede Reunion von The Band war, widmete ihm auf seinem ersten Soloalbum "Robbie Robertson" (Geffen, 1987) mit "Fallen Angel" einen Song. 1992 schlossen sich die verbliebenen drei Band-Musiker Hudson, Danko und Helm mit zusätzlichen Musikern erneut zu The Band zusammen.


Daraus resultierten die CDs "Jericho" (Pyramid/Rhino, 1993), "High On The Hog" (Rhino, 1996) und aus Anlass zum 30-jährigen Bestehens der Band im Jahre 1997 "Jubilation" (River North, 1998). Nur "Jericho" gelangte in die Charts, allerdings nur auf Platz 166 in den Billboard 200 bzw. auf Platz 50 in Kanada.


Am 10. Dezember 1999 starb mit Richard Danko das zweite Mitglied der Band-Urbesetzung. Es war zugleich auch das definitive Ende der Gruppe. "The Band: A Musical History" (EMI/Capitol, 2005) gab auf 5 CDs und einer DVD einen totalen Überblick über das Schaffen der Band in den Jahren 1963 bis 1977. Die Audio-CDs enthielten auch 37 noch nie veröffentlichte Tracks.


Als drittes The Band-Mitglied starb Levon Helm am 19. April 2012 an Krebs. Danach erschienen viele Konzertaufnahmen aus den 1970er Jahren. Unter dem Titel "The Capitol Albums 1968-1977" (Capitol, 2015) wurden die ersten acht Alben in Vinyl-Form zusammen noch einmal neu aufgelegt. Robbie Robertson starb am 9. August 2023 im Alter von 80 Jahren.


"The 1974 Live Recordings" (Columbia, 2024) dokumentierte auf 27 CDs 27 Auftritte von The Band mit Bob Dylan. Rund ein Dutzend der Stücke war davor auf der Live-Doppel-LP "Before The Flood" (Asylum, 1974) schon einmal veröffentlicht worden. Gleichzeitig erschien das von einer 7"-Single begleitete 3-LP-Set "The 1974 Live Recordings (The Missing Songs From Before The Flood)" (Third Man und Columbia, 2024) mit jenen Songs dieser Tournee-Setliste, die es nicht auf "Before The Flood" geschafft hatten.


Garth Hudson, das letzte vorerst noch lebende Mitglied des klassischen The Band-Lineups, starb am 21. Januar 2025 im Alter von 87 Jahren, in Woodstock, New York. 01/25

10 Ansichten

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Strawbs

Compendium musicum

©2023 von Compendium musicum. Erstellt mit Wix.com

bottom of page