The Blues Brothers
- musicmakermark
- 3. Nov.
- 4 Min. Lesezeit
Amerikanische Rhythm'n'Blues- und Soul-Band, gegründet 1978 in Calumet City, Illinois, von den beiden Schauspielern und Komikern John Belushi alias "Joliet" Jake Blues (vcl) und Dan Aykroyd alias Elwood Blues (vcl, hca). Sie waren beide Mitglieder der Originalbesetzung der NBC-Show "Saturday Night Live".

Als Blues Brothers traten sie dort erstmals 1977 auf. Sie hatten mit ihrem Konzept so viel Erfolg und Spass, dass sie auch ausserhalb dieser Sendung auftraten und den gleichnamigen Film drehten. Dieser erreichte später Kultstatus und löste eine Welle der Begeisterung für Bluesmusik aus.
Trotz ihres Namens waren die meisten Songs der Blues Brothers Soul- und R&B-Klassiker. Die beiden Sänger trommelten eine Band zusammen, in der die damals besten Studiomusiker mitmachten. Die Band bestand neben den beiden Sängern in einen vierköpfigen Bläsersatz .
Dieser bestand aus Lou Marini (ts, as, bcl), Tom Malone (ts, bars, tb, tp, vcl), Tom Scott (ts, as, vcl) und Alan Rubin (tp, vcl). Dazu kam eine fünfköpfige Rock-Band mit Paul Shaffer (org, e-p, p, vcl) Steve Cropper und Matt Murphy (g), Donald "Duck" Dunn (e-b) und Steve "Getdwa" Jordan (dm, vcl).
Die Bläser spielten einen präzisen New York-Jazz-Sound, die Rock-Band spielte Musik, die in Richtung Soul und Blues aus Chicago und Memphis ging. Die Musik der Blues Brothers Band war eine Fusion dieser Richtungen.
Als Liveband hatten die Blues Brothers ihren ersten Auftritt ausserhalb der Saturday Night Live Show Anfang 1978 in Kanada. Dazu traten die Blues Brothers an Silvester 1978 neben den New Riders of the Purple Sage als Vorband von Grateful Dead im "Winterland" in San Francisco auf.
Das erste Album "Briefcase Full of Blues" (Atlantic, 1978) wurde 1978 mitgeschnitten, als die Gruppe als Opener für den Komiker Steve Martin im Universal Amphitheater von Los Angeles auftrat. Das Album kletterte bis auf Platz 1 der Billboard 200.
Ihre Interpretationen der Songs "Soul Man" von Sam & Dave sowie "Rubber Biscuit" von The Chips wurden als Singles ausgekoppelt und standen auf Platz 14 bzw. 37 der Billboard Hot 100.
Zur Popularität der Band trug der 1980 erschienene Film "Blues Brothers" bei, bei dem John Landis die Regie führte. Der Soundtrack "The Blues Brothers" (Atlantic, 1980) mit Ray Charles, James Brown, Chaka Khan, Aretha Franklin und Cab Calloway als Gäste war ein Top-15-Album in den Billboard 200.
Das dritte Album "Made In America" (Atlantic, 1980) war erneut ein Live-Album, auf dem der Top-40-Hit "Who's Making Love" zu hören ist. Das Top-50-Album wurde während der sogenannten Tour to Ruin 1980 im Anschluss an den ersten Film aufgenommen.
Es war das letzte Album in der Originalbesetzung. Danach erschien von der Band die Compilatiion "Best Of The Blues Brothers" (Atlantic, 1981), die neben bekannten Liedern auch einen unveröffentlichten Song enthielt.
1988 schlossen sich Cropper, Dunn, Murphy und weitere neue Mitglieder zur The Blues Brothers Band für eine Welttournee zusammen. Im selben Jahr traten sie zusammen mit Dan Aykroyd bei der 60-Jahr-Feier von "Atlantic Records" mit Wilson Pickett und Sam Moore als The Elwood Blues Revue auf.
Unter demselben Namen nahmen sie auch einige Lieder für den Soundtrack des Films "Great Outdoors – Ferien zu dritt" mit Aykroyd und John Candy auf. 1989 veröffentlichte die Band ohne Aykroyd das Livealbum "Live in Montreux" (WEA, 1990, das beim Montreux Jazz Festival mit den Sängern Larry Thurston und Eddie Floyd aufgenommen worden war.
"Red, White and Blues" (SEA, 1992) war ein neues Album mit einem Gastauftritt von Elwood Blues alias Dan Aykroyd. Ab Mitte der 1990er Jahre trat die Band wieder mit Dan Aykroyd auf. Als Ersatz für John Belushi holte man dessen Bruder Jim alias Zee Blues und John Goodman alias Mighty Mack Blues in die Band.
Beim ersten Konzert mit Zee Blues wurde "Blues Brothers and Friends: Live from Chicago's House of Blues" (House Of Blues, 1997) mitgeschnitten. Es folgten weitere Auftritte bei der Eröffnung der Olympischen Spiele 1996 in Atlanta und bei der Halbzeitshow des Super Bowl 1997 mit James Brown und ZZ Top.
Aufgrund des frühen Todes von John Belushi am 5. März 1982 im Alter von 33 Jahren in Hollywood liess eine Fortsetzung des erfolgreichen Films lange auf sich warten. 1998 wurde mit "Blues Brothers 2000" vergeblich versucht, an den Erfolg des Vorgängerfilms anzuknüpfen. Auf dem gleichnamigen Soundtrack (Universal, 2000) waren Aretha Franklin, James Brown, Dr. John, Lonnie Brooks, Junior Wells, Eddie Floyd und Wilson Pickett als Gäste mit dabei.
Einzelne Songs des Soundtracks bestand aus Stücken der Paul Butterfield Blues Band, der Blues Travalers und der Louisiana Gator Boys. Letztere Band war eine All Star-Formation mit B.B. King, Eric Clapton, Bo Diddley, Charlie Musselwhite, Travis Tritt, Doctor John, Lou Rawls, Koko Taylor, Isaac Hayes, Billy Preston und anderen.
Die Band trat fortan mit wechselnden Musikern auf. Beginnend mit "Dancin' wid da Blues Brothers" (Atlantic, 1983) kamen weitere Compilations heraus. Als Elwood Blues ist Aykroyd in der "House of Blues Radio Hour" zu hören. Dazu ist er Teilinhaber der "House of Blues Franchise", einer nationalen Kette von Konzerthallen.
Dan Aykroyd und Judy Belushi, John Belushis Witwe, sind die Inhaber der Rechte am Namen "Blues Brothers" und verkaufen ausserdem Lizenzen an verschiedene Coverbands. Einige der Musiker sind inzwischen tot. "The Lost Recordings" (Z2, 2025) war eine Sammlung von 13 bis dahin noch nie veröffentlichten Livesongs. 11/25


