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Jerry Hunt

  • musicmakermark
  • 29. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

Amerikanischer Komponist und Experimentalmusiker, geboren am 30. November 1943 in Waco, Texas. Er interessierte sich schon früh für Okkultismus, Alchemie und Teufelsbeschwörung. Mit 14 Jahren wurde er ähnlich wie Erik Satie Mitglied des Rosenkreuzer.

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Noch als Teenager bot er in Inseraten via Postversand eigene religiöse Pamphlete an. Als sich tatsächlich Anhänger meldeten und nach Master Jerry fragten, wurden seine Eltern hellhörig. Sie schickten ihn für eine psychiatrische Untersuchung nach Galveston, Texas.

 

Später studierte er Komposition an der University of North Texas. Er spielte als Pianist in Nightclubs und lehrte kurze Zeit an der Southern Methodist University. Sein Interesse an Okkultismus schlug sich immer mehr auf sein Leben und seine Musik durch.

 

Er begann, lange vor dem Synthesizer- und Sampler-Zeitalter, seine eigenen Instrumente zu entwickeln, mit denen er ungewöhnliche Klänge erzeugen konnte. Die Werke "Cantegral Segment(s) 16.17.18.19.", "Transform (Stream)", "Transphalba" und "Volta (Kernel)", die er 1977 und 1978 komponiert und eingespielt hatte, erschienen auf einer auf 125 Stück limitierten LP (Irida, 1979).

 

"Irida Records" war sein eigenes Label, auf dem auch Musik von Larry Austin, James Fulkerson, Dary John Mizelle, Rodney Waschka II,  BL Lacerta und anderen erschien. Eine Übersicht über das Schaffen dieses Labels gab später die 7-LP-Box "Irida Records: Hybrid Musics From Texas And Beyond 1979-1986" (Blank Forms Editions, 2022).

 

Auf "Texas Music" (Irida, 1979) veröffentlichte Hunt sein langes Solopiano-Werk "Lattice" (1979) zusammen mit je einem Werk von Philip Krumm und Jerry Willingham. "Lattice" war später auch der Titeltrack einer CD (Composers Recordings Inc., 1996), die zudem noch aus den vier Werken seiner "Irida"-LP von 1979 entstand.

 

Als Clearlight nahm Hunt (key, elect) mit Larry White (pedal steel-g), Pete Brewer (synth, lyricon, woodwind) und Ron Snider (perc) die Doppel-LP "As Above, So Below" (Unicornucopia, 1982) und die LP "Circuits Maximus" (Unicornucopia, 1984) auf.

 

Auf der Compilation "CDCM Computer Music Series Vol. 1" (Centaur, 1988) war er zusammen mit anderen Komponisten wie Larry Austin, Thomas Clark und Phil Winsor mit einem Orchesterwerk vertreten. Unter seinem eigenen Namen erschien "Ground: Five Mechanic Convention Streams" (O.O. Disc, 1992).

 

Am 27. November 1993 nahm er sich 49-jährig auf seiner Farm in Canton, Texas, das Leben, indem er Gas einatmete. Kurz nach seinem Tod erschien die CD "Haramand Plane: Three Translation Links" (¿What Next?, 1994) mit drei langen Solowerken. Dazu wurde weiteres Material von Hunt veröffentlicht.


Kurz vor seinem Tod hatte er das 20-teilige Werk "Song Drapes" geschrieben, das 1999 eingespielt wurde und auf einer CD (Tzadik, 1999) erschien. Ausführende waren neben Karen Finley, eine ehemalige Bekannte von Hunt, sowie Shelley Hirsch und Mike Patton (alle vcl).

 

Auf "Phalba" (Tzadik, 2004) waren vier Werke zu hören, interpretiert von James Fulkerson (tb) und Musikern des Ensembles Barton Workshop, das eng mit Hunt zusammen gearbeitet hatte. "From 'Ground'" (Other Minds, 2018) war ein 29:18-minütiger Track, den Jerry Hunt (p, elect, perc, vcl) am 6. November 1980 bei der Radiostation KPFA in Berkeley, California, selber aufgeführt hatte.        07/25

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