top of page

John Mayer (Jazz)

  • musicmakermark
  • 20. Apr.
  • 3 Min. Lesezeit

Indischer Violinist, geboren am 28. Oktober 1930 in als Sohn eines Hafenarbeiters in Kalkutta. Obwohl die Familie arm war, ermöglichte ihm die Mutter Geigenstunden. Er trat bei Musikwettbewerben auf und traf dort auf Melhi Metha, den Vater des Violinisten Zubin Metha.



Als Sieger eines solchen Wettbewerbes in Bombay erhielt er 1952 als Preis eine Reise nach London sowie ein Studium an der Royal Academy Of Music geschenkt. Nachdem das Stipendum 1953 ausgelaufen war, schlug sich Mayer sich bis 1965 als Orchestermusiker im London Philharmonic und im Royal Philharmonic Orchestra durchs Leben.

 

Dazu war er als Komponist und Leiter eines indischen Kammermusik-Ensembles tätig. Eine der beiden Kompositionen, die vom Produzenten Denis Preston bestellt wurden, kam "Atlantic"-Boss Ahmed Ertegun zu Ohren. Dieser gab Preston den Auftrag, ein Projekt mit indischen und mit westlichen Musikern bzw. Stilen auf die Beine zu stellen.

 

Und so kam es, dass Mayer auf den britischen Free Jazz-Pionier Joe Harriott und seine Gruppe traf, der ab Anfang der 1960er Jahre bereits wegweisende LPs wie "Free Form" (Jazzland, 1961) oder "Movement And Abstract" (Columbia, 1962) eingespielt hatte.

 

Unter dem Gruppennamen Joe Harriott Double Quintet versammelten Harriott (as) und Mayer (vio, hapischord) Musiker wie Chris Taylor (fl), Kenny Wheeler (tp), Pat Smythe (p), Diwan Motihar (sitar), Keshav Sathe (tabla), Chandrahas Paigankar (tambura), Coleridge Goode (b) und Alan Ganley (dm).

 

Ein erstes Album hiess "Indo-Jazz Suite" (Columbia, 1966). Mit Shake Keane (tp, flh) an Stelle von Wheeler und fortan als Joe Harriott-John Mayer Double Quintet entstand "Indo-Jazz Fusions" (Columbia, 1967). Auf "Indo-Jazz Fusions II" (Columbia, 1968) war Wheeler wieder dabei, aber als Drummer wirkte Jackie Dougan.

 

Die drei Original-LPs wurden später einzeln oder zusammen mehrfach wiederveröffentlicht.  Unter der Gruppenbezeichnung John Mayer's Indo-Jazz Fusion bzw. Indo-Jazz Fusion erschienen später weitere Alben ohne Harriott, der 1973 verstarb.

 

Ein Versuch, das Indo Jazz-Projekt mit dem Saxophonisten Steve Williamson wieder zu beleben scheiterte vorerst. Aufnahmen, die Mayer 1976 unter dem Titel "Dhammapada" mit Henry Lowther (tp), Tony Coe (ts, cl), Clem Alford (sitar) sowie anderen Musikern gemacht hatte, wurden erst später (Vocalion, 2006) erstmals herausgebracht.

 

Mitte der 1990er Jahre lancierte Mayer das Indo-Jazz Fusion-Projekt mit anderen Musikern ein weiteres Mal. "Asian Airs" (Nimbus, 1996), "Ragatal" (Nimbus, 1998), "Inja" (FMR, 2000) und "Shiva Nataraj King Of Dance" (FMR, 2001) waren drei Aufnahmen aus jener Phase.

 

"Live At The Jazz Café" (FMR, 2003) war eine Liveaufnahme, bei der neben Mayer sein Sohn Jonathan Mayer (sitar, tampura), Harjinder Matharu (tabla), James McDowall (fl), Carlos Lopez-Rea (as, ss, tampura), David Smith (tp, flh), Simon Colam (p), David Foster (b, e-b) und Andrew Bratt (dm, perc) mitmachten.

 

Während der ersten Indo Jazz Fusion-Phase war John Mayer "Composer In Residence" am Konservatorium von Birmingham. Auf einer LP (Columbia, 1967) interpretierte The Lansdowne String Quartet mit Diwan Motihar (sitar) sein Werk "Shanta Quintet For Sitar And Strings". Die LP enthielt zudem das "String Quartet No. 5" von Benjamin Frankel.

 

"Radha Krishna" (Columbia, 1971) enthielt eine Art Oper/Hörspiel, komponiert von John Mayer und eingespielt mit Susan Lees (contralto), Austin Miskell (tenor) und Nicolette Bernard (narr). Wer die beteiligten Musiker waren, ist nicht bekannt. Eine weitere LP (RCA Red Seal, 1982) enthielt das fünfteilige Triostück "Sri Krishna", gespielt von John Mayer (tambura), Phillip Moll (p, Hapischord) und James Galway (fl).

 

Auf der B-Seite spielen Mayer und Galway mit dem London Philharmonic Orchestra unter Hiroyuki Iwaki Mayers Werk "Flute Concerto: Mandala Ki Raga Sangeet". Die CD "Modern Ensemble" (Bruton, 2003) mit Werken von John Mayer und Phil Sheppard enthielt weitere Versuche, indische und klassische Musik zu verschmelzen.

   

Mayer schrieb weitere Werke für Orchester oder Kammerensembles. Einige seiner Kompositionen wurden mit Werken anderer Komponisten auf Schallplatten veröffentlicht. Die holländische Psychedelic Pop-Gruppe Shocking Blue übernahm John Mayers Komposition "Acka Raga" für ihr Album "At Home" (Pink Elephant, 1969).

 

Auf der Doppel-LP "Works (Volume 1)" (Atlantic, 1977) von Emerson, Lake & Palmer war Mayer als Dirigent des London Philharmonic Orchestra sowie als Arrangeur in Keith Emersons "Piano Concerto No. 1" beteiligt. John Mayer kam am 9. März 2004 bei einem Verkehrsunfall in London ums Leben. Er wurde 73 Jahre alt.           04/25

Compendium musicum

©2023 von Compendium musicum. Erstellt mit Wix.com

bottom of page