Deutscher Gitarrist, Keyboarder, Schlagzeuger, Sänger Komponist und Bandleader zwischen Krautrock, Psychedelic Rock und anderen Stilen, geboren am 24. März 1946 in Düsseldorf. Er war Mitglied von Kraftwerk, doch als Ralf Hütter (org, synth), Florian Schneider (fl, vio, e-perc) und Andreas Hohmann (dm) das erste Album "Kraftwerk" (Philips, 1970) einspielten, wurde er nur zu einem Track beigezogen.
Danach stiess mit Michael Rother (g) ein viertes Mitglied zur Band. Nach einem Streit mit Hütter und Schneider verliessen Dinger und Rother Kraftwerk, um mit Neu! eine eigene Band zu gründen. Dort gerieten dann Dinger und Rother miteinander in Streit, so dass Neu! nach drei Alben wieder aufgelöst wurde. Mitte der 1990er Jahre erschien weiteres Neu!-Material.
Zusammen mit seinem Bruder Thomas Dinger (synth, perc, vcl) war Klaus Dinger auch als Dinger-Brothers in Erscheinung getreten. Die erste gemeinsame, mit Hilfe von Nikolaus van Rhein (key, synth), Harald Konietzko (e-b) und Hans Lampe (dm, perc, elect) eingespielte Aufnahme nannte sich "La Düsseldorf" (Nova, 1976).
La Düsseldorf war gleichzeitig auch der Name der Band. Der Musiker Nikolaus van Rhein war allerdings kein anderere Musiker, sondern ein Pseudonym für Klaus Dinger. Von La Düsseldorf kamen bis 1980 zwei weitere Alben heraus. "Néondian (Klausi Scheisst Auf Hollywood)" (Teldec, 1985) hiess zu La Düsseldorf-Zeiten ein Projekt von Klaus Dinger und Rheinita Bella Düsseldorf.
Bei diesem Projekt wurde Dinger von Bodo Steiger (g), Spinello (g), Niklaus van Rhein (key), Raoul Walton (e-b), Charly T. Charly (dm) und in einem Track von Jaki Liebezeit (perc) von Can begleitet. Das Album kam später später unter dem Titel "Mon Amour" (Telefunken und Warner, 2006) als viertes La Düsseldorf-Album noch einmal heraus.
Nach La Düsseldorf gründete Dinger mit Die Engel des Herrn ein weiteres Projekt, von dem eine gleichnamiges Album (LSD, 1992) und die Liveaufnahme "Live! As Hippie Punks" (Captain Trip und LSD, 1995) erschienen. Ab jener Zeit trat Dinger als La! NEU? in Erscheinung. Auf dem japanischen Label "Captain Trip" erschienen von La! NEU? bis 2001 fast zehn Alben.
Klaus Dinger starb am 21. März 2008 drei Tage vor seinem 62. Geburtstag an einem Herzversagen. Nachträglich erschien "Klaus Dinger + Japandorf" (Grönland, 2013), eine Aufnahme von Dinger mit dem japanischen Muliinstrumentalisten Kazuyuki Onouchi und anderen japanischen Musikern. In der Zeit vor seinem Tod hatte Dinger viel Zeit mit diesen Musikern verbracht und zwischen 2006 und seinem Tod eine ganze Reihe von Tracks eingespielt.
Von den drei damals aufgenommenen Alben wurden "Pre-Japandorf" und "VIVA Remix 2010" vorerst nicht heraus gebracht. "Pre-Japandorf" kam dann aber unter dem Titel "2000!" (Grönland, 2017) auf den Markt. 08/23